Caglinri
(Calliari) ,
Paul ,
Veronese.
genannt
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"Ijine grossartige Composition ist der von zwei Engeln unterstiizte
Älißlllhflilnl Christi in der Giustinianisehen Sammlung zu Berlin.
lm Pariser Museum befanden sich 1817 noch zwanzig Gemälde
von diesem liiiustler; darunter die Hochzeit zu Cztna, das Abend-
mßl H. s. w. Ersteres wurde nicht mehr zurückgegeben, Weil es
durch den ersten Transport so sehr beschädiget wurde, dass es ei-
Qßlhlweiten nicht mehr bestehen zu können schien. Eine schöne
("Wie der gleichen Darstellung ist in der Gallerie zu Gotha.
In Petersburg ist ein grosser Beichthum ausgezeichneter Gemälde
Vorn Cngliaria worunter die Grablegung Aeines der vurziiglichsten
W erlae des Iuiiistlers ist. Crczat besass esnernst. Die Ruhe lIl Aegyp- .
ten, zwei Genial-de der Anbetung der honige, eine höchst schzitz-
bare heilige Familie und einige- andere Bilder, von denen die mei-
sten aus lsloughtoxihall nach Petersburg ltainen. Die Darstellung
des Reichen mit Lazarus, die ebenfalls in lsluughtonhall war, l'in-
det sich unter den Bildern der Eremitage nicht.
Im Escurial sind acht Gemälde von Paolo: die Ehebrecherin, die
Hochzeit zu Cana, Christus und der Centurio, das Gastmahl des
Pharisäer-s, die Martex- des heil. Clemens, ein Ecce homo, Christus
nach der Auferstehung besucht seine Mnter, die Verlaiinrligung.
Im lN-Iuseo del Prado befinden sich 10 Bilder: Ilebecca und Blie-
zer, die vßtlillllillgllllg, die Tochter Pharaos, die Anbetung der
Iiönige, Venus und Adcnis, Jesus im Tempel, Susanna im Bade u. a.
In England sind mehrere schöne Bilder von ihm. In der Na-
tionalgallerie ist die Conseeratiun des heil. Nicolaus, ein grus-
ses Altarblatt, das fiir die Iiirehe des heil. Nicolaus zu Venedig
gemalt wurde. Es ist riiclxsichtlich der Farbe und des Helldunlsels
eines der vurziiglicheren des Meisters. Sehr geistreich ist daselbst
ein kleines Genxiiltlc mit dem Haube der Europa, das aus der Gal-
lerie Orleans nach England kann.
In Yurla- Ilouse ist Christus zu Tische mit den Jiingern in Emans,
dabei noch liint antlere Personen und ein kleines Tvliitlehcn, das
mit einem Hunde spielt, ein trefflich erhaltenes und in der Aus-
führung sehr geistreich behandeltes Bild.
In der Gallerie des Hope sind zwei sehr ausgezeichnete Ge-
mälde von diesem Iiiinstler. Das eine stellt ihn selbst vor, wie er,
dem Laster oder der Trägheit entfliehend, sich zur Tugend oder zur
Fania flüchtet. Ganze lebensgrosse Figuren und eines der schön-
sten Bilder des Meisters. Das Andere zeigt Herltules von der Weis-
heit geleitet.
In Cambridge ist Merkur, der die Aglaure in einen Stein vera
Wandelt, mit des Künstlers Namen bezeichnet, was sehr selten
geschah.
Da man diesen Meister aus Iiupferstiehcn nur wenig kennen ler-
nen kann, weil diese Iinnst den Glanz der Farben nicht zu geben.
vermag, so wurde von den neuesten l-inpfersteehern nach ihm we-
nig gcstuchen. Es ist daher noch ziemlich vollständig, was H. H.
Füsslfs kritisches Verzeichniss der besten nach den berühmtesten
Malern aller Schulen vorhandenen Iinpferstiehe III. 126 anführt.
Lanzi Geschichte der Malerei I1. 140 E. u. a.
Cagliari hat einige Blätter zu seinem Vergnügen und mit Mei-
sterhand radirt, namentlich giebt man folgende zwei als seine
Arbeit:
Eine Anbetung der Weisen, bezeichnet: Paolo Veroneee fec.
gr. Fol.
Zwei schlafende Heilige, ein kleines Blatt ohne Zeichen.
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