Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

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B olsvvert , 
Boetius. 
Bolswert, 
Schelte 
in Friesland um 1580, gest. zu Antwerpen in einem Alter von 54 
Jahren. Es ist unbekannt, bei wem er, und sein jüngerer Bruder 
Schelte, sich gcbildcthalaen, man vermnthetjedochwegen seines freien 
und festen Styles, dass er sich bei Bloemaert vervollkommnete. 
Er arbeitete blus mit dein Grabstichcl, anfangs in einer rohen 
YVeise, entfernte sich aber von dieser, wenn er nach Rubens 
stach, und gab seinen Blättern Farbe und beendigtere Ausführung. 
Zu seinen vorzii liehen Arbeiten gehören: 
Das Abendmal naäi Rubens; H. 24 Z. 2 L., Br. 15 Z. 2 L. 
Ilauptblatt des Künstlers, worin er wenig unter seinem Bruder 
steht. Die ersten Abdrücke sind vur der Adresse des Huberti. 
Das Blatt ist selten. Es galt bei Marictte 199  bei Frauen- 
hulz 27 fl. und bei Winlaler 20 ltthl. Bei Weigel ist es für 
7 Thl. 12 gr. ansgeboten. 
Die Erweckung des Lazarns, ein Capitalblatt, nach demselh 
Meister; H. 25 Z. 2 L., Br. 13 Z. 4 L. Dieser Stich galt aut 
deutschen Auktionen 8  17 fl., bei Mariette 75 F" Bei Wei. 
gel ist ein Abdruck mit der Adresse des Stechers iiir 7 Thl. 
12 gr. ausgeboten. 
Christus am Iireuze, nach Rubens, 1631; H-blZ-TI-h, Br. 15 Z- 
Wurde bei Praueuhulz um 27 fl. und bei Winlsler um 7 Rthl. 
verkauft. 
Das Urtheil Salornons, nach demselben; H. 16 Z. {t L., Br. 18 
Z. H L. Bei Frauenholz 15 fl., Brandes g lithl. 
-Die Anbetung der Hirten, nach Ab. Bloemaert 1618; H. 20 Z. 
 2 L., Br. 14 Z. 6 L. Frauenhulz 6 fl. 
Die Marter St. Stephans, nach Cunixixloo; H. 16 Z. 6 L., Br. 
24 Z. Brandes .3 lithl. 
Jesus bei Martha und Maria, eine reiche Composition, nach J. 
Goiemar. Selten und gesucht. 
Die heil. VVeiber in der Wüste, 26 Stücke nach Ab. Bloemaert 
und nach demselben die Eremiten, eine seltene Folge von 21 
Bl., die oft von Neuem gedruckt wurde. 
Der Tod und die Zeit im Iiampfe mit Thieren und Menschen, 
nach Vinlsenbooms; qu. Fol. Selten. 
Adam und Eva im Paradiese, ein schönes und seltenes Blatt nach 
demselben; sehr gross in die Breite. 
Ludwig Wilhelm Vun Nassau, ein grosses Blatt nach Mirevelt. 
Eine Folge von [l Landschaften, 1615, nach A. Bluemaert, und 
nach demselben Meister eine andere Folge von 20 uumerirten 
Landschaften, mit einem Titel: U niinium felix  Boetius 
Adams Bolswert fec. et cxcud. 1616 u. s. w. 
Boetius bediente sich zur Bezeichnung seiner TVerlae eines M0- 
nogramms, oder des abgelsiirzten Namens Buls. fec. Oft findet 
man auf seinen und seines ältern Bruders Blättern den Namen Adams, 
was Adams Sohn bedeutet, denn der Vater ltiess Adam Bulswert. 
Gleiche Bedeutung hat auch der Buchstabe A. 
BOISWCTII, Schelte a, Zeichner und Iinplerstecher, geb. zu Bols- 
wert um 1586, ein Künstler jener ehrenwerthen Schule, welche 
von Rubens geleitet wurde. Er stach unter seinen Iiunstgenossen 
am zierlichsten und reinlichsten; seine Stiche haben, neben viele: 
Zartheit, am meisten Glanz und Iiraft. Er suchte ersteren jedoch 
nicht, sondern bemühte sich vielmehr den Reiz und das Malerische 
der Radiernadel nachzuahmen, indem er jederzeit mehr den Effekt 
suchte, als das, was man schönen Stich nennt. 
Man hat gesagt, dass Rubens, dessen Ereundschaftßolswert ge- 
noss, zuweilen an den Platten dieses Meisters gearbeitet habe, al-
	        
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