Byström ,
Johann
Nikolaus.
Cabays.
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den; die colossale Büste dieses Monarchen u. s. w. Alle diese Ar-
beiten modellirte und vollendete der Künstler mit eigener Hand.
1m Jahre 1821 kehrte Byström zum zweitenmale von Boni nach
Schweden zurück, ging aber in den folgenden Jahren noch einmal
nach Rom, und verliess diese Stadt erst 1829. Von dieser Zeit an
beschäftigte er sich im Vaterlande, und gross ist die Anzahl von
Werken, die er bereits geliefert hat. Die vorzüglichsten sind: die
Gruppe der Juno, die der Künstler dreimal wiederholte, und wo-
VQII im könig]. Schlosse Bosenberg ein Exemplar ist; die Harmo-
{lle mit Hyinen und Amor, im Besitze des Freiherrn Bidderstolpe
In Stockholm; zwei badende Jungfrauen, die eine im Besitze des
Lords Normanton in England, die andere in der Sammlung des
Graflen Brahe in Stockholm; die Victoria, im Besitze des Königs
von Schweden; Iiarl XII. in colossaler Grösse und in dem ihm ei-
genen Costüme trefflich ausgeführt; die colossale Statue Karls XIII.
und Karls XIV.; Pandora in natürlicher Grösse; Hygiea, eben so;
Venus; ein trunliener Amor und eine Tänzerin, alle drei in na-
türlicher Griisse; Bacchus und Ariadne, in natürlicher Grüsse und
im Besitz des Obersten von Nlontgommery; mehrere Büsten und
Basrelieis; die Statuen des Heilandes und der drei theologischen
Tugenden im Dome zu Linlsöping etc.
Byström arbeitet mit eben so grosser Leichtigkeit, als gras-
sem Fleisse. In der Darstellung von üppiger Grazie und Lebens-
frische wird er von WVenigen übertroffen, und daher werden seine
weiblichen und kindlichen Figuren besonders geschätzt. Weniger
sollen ihm männliche Gestalten gelingen; sie könnten bedeutungs-
voller aufgefasst seyn. Sein Styl der Gruppirung ist rein, gefällig
und sinnrcich. Er betrachtet die Natur mit den antiken Normen
als den Kreis, in dem sich allein das Trellliche und Vollendete in
der Kunst nach jedem Prinzip sicher erreichen lasse, Weil das
Wahre und Schöne als die trelilichste Unterlage für jeden Styl
gilt. Seine Werke sind entfernt von alfectirter Naivetiit und ge-
schmüclstem Liebreiz, reine Eingebungen seiner Phantasie. lYIan-
che seiner Arbeiten, z. B. der berauschte Amor, die Gruppe von
der schlafenden (Iuno, die colossale Büste des Königs von Schwe-
den, dürfen sowohl in Hinsicht der Erfindung, als der trelilichen
und schönen Bearbeitung ihrer Theile, neben dem Besseren, Wal
die Plastik in neuerer Zeit geliefert hat, ehrenvoll stehen.
So wie Schweden an Sergel einen der ersten Hersteller des gu-
ten Geschmackes in der neueren Plastik ehrt, so besitzt es in By-
strüm "einen Bewahrer des reinen Styls dieser Kunst.
BYZCS, Bildhauer von Naxos, einer der ältesten Marmorarbeiter,
der nach Nliiller um Ol. 50 blühte, nach Sillig aber Ol. 40455, 2.
oder 46, 2. bis 5d, 5. Er erfand die Kunst, den Marmor in Zie-
gel zu sägen, und bediente sich dazu besonders des pentelischen,
der_sich leichter spalten lässt. Es ist dieses der Cipola oder Ci-
polhno der Italiener. Pausanias hält ihn auch für den Verferti-
ger der Statuen des Apollo und der Diana zu Naxos, was er au:
ßlnßm darunter gesetzten Epigramme schloss; allein dieses Epi-
ßmmm nennt Byzes Sohn, den Euergus, als Urheber der Statuen.
Cabays, ein geschickter
Iiunstkabinetten findet.
sind nicht bekannt.
Miniaturmaler, dessen Arbeiten man in
Dxe näheren Verhältnisse dieses Künstleri