Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

Byss, 
Johann Budolph. 
Johann Nikolaus. 
Byström, 
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seht feuriges Temperament, und sein lebhafter Geist verliess ihn 
auch im höchsten Alter nicht. Nach dem Tode seines erhabenen 
Gönners, Lothar Franz, begab er sich nach Würzburg, wo er 
1758 an der Seite des Neffen desselben Fürstbischofs, F- K- von 
Scliiillborn, starb. Er hinterliess einen Sohn als bambergischen 
geheimen Rath mit einem Erbtheile von 110,000 fl., welchen dieser 
III kurzer Zeit durch Laboriren und allerlei Ausschweifungen ver- 
schwvendete, worauf er auch bald gestorben ist.  
Uebrigens riihmt Fiissli von ihm, dass er seinen Figuren eine 
Ischlanke und edle Stellung in gut gewählter Bekleidung gab, die 
Qruppen schön auseinandersetzte, sein Colcrit sanft und angenehm 
In einander fliessen liess, und in vielen Gemälden die Bildnisse 
seiner Freunde anbrachte. Er malte sehr schöne Vögel und andere 
Thiere in Landschaften, welche er nach der Manier des ältern Joh. 
van Iiessel  wiewohl aus Niangel gutangehrachter Schatten nicht 
in der besten Haltung  und nach BreughePs Manier ausarbei- 
tete. Hätte er C. Lorrain beachtet, so vriirile er in diesem Fache 
unter die grossen Meister zu zählen seyn. Er war ein wissen- 
schaftlich gebildeter Maler, welcher sein Ideenreich durch die man- 
nigfaltigsten hist. mytholog. Kenntnisse bereicherte. Seine histori- 
schen Gemälde wurden eben desswegcn gewöhnlich überladen, zu 
kleinlich und zu kraftlos. Dabei war er desto grösser in seinen Ge- 
sellschaftsstiiclien. Es ist sehr zu bedauern, dass er nicht die Vor- 
sicht brauchte, sich die besten Muster auszuwählen. Hätte er 
sich in seiner Zeichnung nach der römischen Schule gebildet, und 
Titian zum Muster seiner Farbe genommen, so wiirden seine Fi- 
guren mehr Wahrheit, seine Farbe mehr Natur und Stärke haben. 
Da er sich aber in dem Ersteren dem berühmten Lairesse und den 
Niederländern näherte, und in der Farbe van der VVerFf nach- 
ahmte", so fiel er in die Fehler dieser grossen Meister, ohne in 
ihren Vorzügen ihnen gleich zu kommen. Seine Figuren sind 
nicht selten zu kurz, die Falten der Kleider nicht gut geworfen, 
sein Fleisch ist nicht natürlich und gleicht mehr dem Elfenbein. 
Ungeachtet dieser Mängel und Fehler bewies er jedoch grosse 
Fähigkeiten; seine Gedanken sind erhaben, die Zusammensetzun- 
gen wohl überlegt und die Figuren ausdrucksvoll. Vorzüglich em- 
pfehlen ihn seine rein nach der Natur gemalten Blumen und Thiere- 
Er verfertigte Blumenstüche, welche v. Huysum und lVIonnoyer 
kaum besser geliefert haben würden. 
Byss verewigte noch sein Andenken durch eine 1719 in Folie zu 
Bamberg herausgegebene Beschreibung der Gemiildegallerie zu Pom- 
mersfelden, welche jedoch wegen unrichtiger Angabe mehrerer Co- 
pien als Originalien grösstentheils unterdrückt und dadurch selten 
gemacht wurde. Sie ist 1'274 zu Ansbach mit allen Fehlern nach- 
gedruckt.  
Mehreres über diesen Künstler s. Jälfs Pantheon der liiinstler 
Bambergs. 
Bystrom; Johann NlliülallS, ein berühmter Bildhauer, geboren 
zu Phllippsstadt 1783, gegenwärtig Professor der Akademie der 
bildenden Künste zu Stockholm. r 
Er war von seinen Eltern zur l-landelschafti bestimmt, gab aber 
nach dem 'I'ode derselben seinem Hange, den er zu der Kunst 
nahrte, nach, und widmete sich derselben unter Sergel zu Stock- 
holm, dessen Ansehen in der Kunst fiir unbegrenzt galt. 
_Da die Natur dem jungen Künstler, nebst einem gesetzten und 
milden Charakter, zugleich ein gelälliges Aeussere verlieh, so ge- 
wannen diese Eigenschaften ihm bald des Meisters Achtung, so
	        
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