Bologna,
Johann della Marca. Bologna;
Joh. oder Zan da.
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SEPO. ebenfalls Bildhauer, aber er näherte sich der besseren VVeise
Üiccnlohs nicht. Ansserdeni übte er auch, wie mehrere Nlcister sei-
ner Zeit, die Baukunst und Nlalerei. Ventura arbeitete schon 1197
und noch 1220.
Bologna: Jühann deua MaTCa; ein Zeichner, dessen Lebens-
vefhiiltnisse unbekannt sind. A. Scacciati hat nach einer Feder-
zßlßhnung dieses Künstlers den heil. Bernhard im Iiloster gestochen
unfl lYI. NIulinari den ägyptischen Joseph, der seinen Brüdern Ge-
treide gibt.
Bologna; Johann Üdßr Z3" da, ein beriihlnter Bildhauer und
Baumeister von Duay in Flandern, lernte im Vaterlandc bei Jilli.
Vfm Breuclt, begab sich aber dann zur weitern Ausbildung nach Ita-
lien. In Rom suchte er sich lYIiehelAngelo zu nähern, allein dieser
grosse, aber finstere Iiiinstler, wies Johann den Niietlerliinder etwas
schnöde ab, aber dennoch blieb dieser das lYIuster, nach welchem
unser Iiünstler sich zu bilden strebte. Letzterer wurde nicht nur
einer der fruchtbarsten, sondern auch der besten Einer, die im
16. Jahrhunderte in Italien blühten. Er ist freier von Manier und
llebertreibung, als Bandinelli und alle übrigen Zeitgenossen. In
einigen Werken steht er mit Ghiberti auf gleicher Stufe, an Eben-
mass und Vollendung über Nlichel Angelo.
Es ist unbekannt, wesswegen dieser Niederländer den Beinamen
da Bologna erhalten, da er doch griisstexitheils in Florenz arbei-
tete, wo er in Diensten des Grosshcirzogs stand. Wahrscheinlich
gab hiezu sein herrlicher Springbrunnen auf dem Platze zu Bo-
logna die Veranlassung. Dieser Brunnen ist mit einem grossen
Erzbilde des Neptun geziert, eine kräftige, gebietende Gestalt mit
dem Dfßilallke, auf dem Delphin fussend. Sie überragt den griis-
seren NIarmor-Neptun des gleichzeitigen Amanati bei weitem, und
noch mehr übertreffen unten umher die Delphinen, die Kinder und
üppigen Siren die ähnliche eherne Umgebung desselben in Florenz.
In der Loggia zu Florenz ist Giravannfs Sabinerraub in Marmor,
eine herrliche Gruppe. Ein nackter Römer triigt eine nackte sich
sträubende Sabinerin, sieh_ gewaltig emporschwingcnd, mit sich
fort. Er schreitet über einen besiegten alten Sabiner hinweg. Die-
ses Werk, eines der schönsten des Meisters, beurkundet ein viel-
seitig jgebilcletes Talent in der Anordnung, dem Ausdrucke, den
anatomischen Theilen und ihren Modilicationen nach BeschaiYen-
heit des Alters und Geschlechts. Die Verbindung der kraftvollen
männlichen Schönheit mit der zarten weiblichen ist von ungemei-
nem Reiz, die Ausführung meisterhaft und vollendet, und von al-
len Seiten stellt die Gruppe sich trefflich dar. Andreas Andreani
lljt dieses Werk sehr schön im Holzschnitt dargestellt. Für den
Itunii von Frankreich wurde die Gruppe in Erz gegossen.
In lorenz sind ausser diesem noch mehrere Werke von Johann
all Bologna. Auf dem alten Platze das meisterhafte Bitterbild des
ersten Cosmus von Florenz, der 157i starb. Der Grossherzog sitzt
zu Pferde, in Erz gegossen. Auf einem andern Platze steht Herhu-
195, _wie er den Centaur Nessus mit der Keule erschlägt; im her.
Zügllehen Garten liegen drei Flussgötter von ihm, und im Lust.
SClIlOSSC Pratolino sitzt sein Berggott Apenin, der, 60 Fuss hoch,
Selber ein Berg ist, im Leibe eine Grotte hat, und grottesli aus
allerlei Steinen und Muscheln zusammengesetzt ist.
VortrelYliche heilige Bildwerlac aus Stein und Erz stehen von die-
59111 Meister in zwei Kapellen in S. lYIareo und in der Annnnziata,
V01" allen ausgezeichnet aber, und eines der schönsten dieses Künst-