Burgkmnir ,
Hans.
da sie beide an verschiedenen Werken für den Iiaiser Maximilian
arbeiteten.
Burgkmair lebte eine Zeitlang in Nürnberg bei Dürer, und da
hat er, ohne sich gerade nach diesem berühmten Meister zu bil-
den, viel von seiner Art angenommen, auch in der Kraft des Colori-
tes und in der Freiheit der Behandlung viel gewonnen. Dass zwi-
schen diesen beiden Künstlern ein freundschaftliches Verhältniss
ubgewaltet habe, beweiset, ansser der gemeinschaftlichen Theilnah-
me an der Arbeit für den Kaiser, auch der Umstand, dass Dii-
rer Burgkniaifs Bildniss in sein Buch zeichnete, welches Sandrart
stechen liess. Letzterer spricht mit vieler Achtung von unserm
Meister, und nennt mit Lob mehrere seiner Frescomalereien.
Es haben sich noch mehrere treffliche Malereien von Burgkmair
erhalten, und besonders reich sind die k. b. Sammlungen zu Mün-
chen und Schleissheim. Viele Stücke bewahrte die türstl. Waller-
steiifsche Gallerie. Darunter sind mehrere noch in des Künstlers
erster Manier, die an einen der Holbeine erinnert. Eine Auswahl aus
den bezeichneten Sammlungen ist jetzt in der St. Morizltapelle zu
Nürnberg. Hier ist der heil. Christoph mit dem Jesuslsintle, zur
Seite St. Veit und Sebastian mit einem unbekannten Heiligen ei-
nes der vorziiglichsten Werke dieses lNIeisters. Die Köpfe dieses
Bildes haben viel Wahrheit und scheinen Portraite zu seyn. In
der Zeichnung des Nackten steht er hier unter Dürer, aber die
Behandlung der Stoffe, der Fleiss in der Ausführung, die Linien-
und Luttperspelttive sind vorzüglich.
Dich. k. Gallerie zu Wien besitzt, ausser dem Bildnisse des
Künstlers, noch eine schöne Altartafel von ihm, und die Biblio-
thek daselbst die Miniaturen vom grossen Triumphzuge Maximi-
lians, ein herrliches, wohl erhaltenes Meisterwerk.
Es gibt auch eine Menge Holzschnitte, grüsstentheils in Gross-
folio, mit Burgltmaifs Namen, allein Bartsch (peintre graveur VII.
198) zweifelt, ob B. selbst in Holz geschnitten, und scheint die
Ueberzeugung zu haben, dass er zu den Holzschnitten, welche sei-
nen Naxnen tragen, nur die Zeichnungen verfertiget habe.
Burgkmair bezeichnete seine Blätter mit den getrennten Buchsta-
ben H. B.; die zusammengezogenen bedeuten Hans Brosamer. Nur
auf einem einzigen Holzschnitte befindet sich dieses Zeichen, und
dieser kommt vielleicht auch von einem andern her. Es ist dieser
der Titel des Buches:
Joan: Eclsii theologi in suxnnlas Petri Hispani extemporaria et
succincta sed succosa explanatio pro superioris gernianiae schu-
lasticis. Aug. Vind. ex officina Millerana 1516.
Burgkmair soll sich auch noch anderer Zeichen bedient haben,
welche zum Theile zu bezweifeln sind. Bartsch gibt eines dieser
Monogramme (N. 29) einem andern unbekannten Künstler, wel-
cher wahrscheinlich zu Augsburg um 1515 arbeitete. Der trefflichß
Verfasser des peintre graveur sagt ferner Vol. VII. p. 199, dass
dieser Künstler nur ein einziges Blatt, welches Merkur und Venus
vorstellt 6 Z. 8 L., Br. lt Zqg auf eine eiserne Platte ra-
dirt habe, welches übrigens als selten zu betrachten sei. Allein Peter
Wilhelm Zimmermann gab 1618 ein Iiupferwerlt heraus, welcheä
Abbildungen von Figuren mit den Waden und Wappen der ural-
ten Geschlechter von Augsburg enthält. Der Titel dieses Wer-ließ
heisst: Ernewtes Geschlechter Buch der löblichen des heil. Reichs-
statt Augsburg Patriciorum darunter 80. vorauss lustige zierliche
Contrafacturen von weylandt den ltunstrcichen Malern in Augä"
bnrg, Johann Burglimair und Hein. Vogtherlvon Anno 1545 i"