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die Jesuiten die Bildnisse der 12 Apostel in Lebensgrösse. Er zeigte
sich hier als Meister, der sich eine gute Manier angeeignet hatte,
und in Bezeichung deS charakteristischen Ausdruckes nicht unerfah-
ren war.
Bürde, Fflßdrlcll; Maler von Breslau, der sich durch seine
Werke vurtheilhaft bekannt gemacht hat. Er ist der Sohn des als
Dichter und Schriftsteller unvergesslichen Uehersetzers von iVIiltons
verlornein Paradiese, und besonders als Pterdemaler bekannt. Auch
in Schlachtstücken hat er sich Beifall erworben. Im Jahre 1821 sah
man von ihm ein grosses Schlachtstiick, welches Max Piccolomini
vorstellt, wie er seine Reiter gegen die Schweden mit sich in den
Tod führt. Bilder dieser Art scheinen von ihm wenige vorhanden
zu seyu, denn er wurde mehrere Jahre dazu gebraucht, Portraits
der edelsten Zuchtpferde der liiinigl. preussischen Gestüte für reiche
Züchter und Pferdeliebhaber zu malen. Die schönsten Beschäler
jener Anstalten gab er von 1821 an heftvveise radirt in Iiupfer her-
aus, Blätter in Querfblio, welche das Verdienst wohlberechnetei"
Ausführung haben.
Büfgl, Jak9b; Landschaftsmaler, geb. zu VValdsliut im Vorder-
österreiehischen 17.15, lernte anfangs die Chirurgie und stand lange
in solcher Condition zu lNIainz. Hierauf widmete er sich der Ma-
lerei mit YVasscrftirbei-i, und malte mit bewnnderungswürdigem
Fleisse die schönsten Gegenden und Aussichten, die in England
theuer bezahlt wurden. Sein Colorit ist oft hart, was seinen Bil-
dern Eintrag thut.
Bürgllni, ChTlSlÜOPh Leßnhard; ein Iiupferstecher zu Augsburg
um 1760. Er lernte bei Ph. A. Iiilian und arbeitete mit dem Grah-
stichel und in Schwarzkunst.
Bürl (Bury, BllITl, BÜITI), FPlBdTlCh, Histgrieljgmaler, geb.
zu Hanau 1765, erhielt von seinem geschickten Vater, der Gold-
arbeiter und zweiter Professor der Zeichnungsakademie zu Hanau
war, die erste Bildung hernach in dieser Akademie selbst und
dann von dem Hofmaler Tischbein. Iin Jahre 1780 ging er nach
Düsseldorf, wo er verschiedene schöne Stücke malte, und 1782
reiste er nach Rom, um nach den besten Meisterwerken zu studie-
ren. Er blieb hier bis zum Jahre 1799 mit seiner Vervollkomm-
nung beschi-iftiget, machte hierauf eine Reise nach Venedig und
ing dann durch die Lombardei über Florenz wieder zuruck. Er
äütllß zu Venedig und Mantua die Werke des Belhni und des Bilan-
tegna fleissig aufgesucht und betrachtet, auch einige derselben nach-
gezeichnet; ein Gleiches geschah von ihm zu Florenz mit Gemäl-
den des da Fiesole und anderer alter Meister. Ueherhaupt sprach
sich von dieser Zeit an die Vorliebe für alte Meister immer ent-
schiedener aus. Göthe Iiunst und Alterthum I. 2. S. 20. Nach
seiner Rückkehr liess er sich in Dresden nieder, ging aber später
nach Berlin, wo er seit der Zeit sowohl im historischen- als im
Portraitfaiche Treffliches leistete. Neben andern schönen Copieu
wird besonders eine Wiederholung der Madonna di S. Sisto ge-
riihmt, die der Künstler für die Königin von Preussen 1805 ver-
fertigte. Sie ist" mit Wahrheitsgefühl und Zartheit behandelt. In
den Besitz derselben Fürstin kamen noch zwei andere Copien
nach Leonardo da Vinci: Christus unter den Pharisäern und die
Eitelkeit und Bescheidenheit, in der Grösse der Originale mit Was-
serfarben ausgeführt.
In Biiriß NVerken zeigt sich überall eine glänzende Phantasie,