180
Bruyn ,
Bnrtolome
(102
Brya
11c-
gclbrecht, und malte zu_ Antwerpen Figuren und Landschaften.
Auch in Paris hielt er sich auf. Das 'l'odesjahr dieses Iiünstlcrs
ist uns unbekannt.
Brllyn, BIMTÜIÜmÜ de; lWIaler, Schüler von Ilemskerk. Von die-
sem in Vergessenheit gerathenen treillichen Meister befindet sich
in der Buisseredschen, jetzt k. bayerischen Sammlung, eine Pietas
mit Fliigelbilderil, welche dessen Nichtigkeit sattsain erkennen lässt.
Der Styl ist edel, die Gewänder gut geworfen, und die ganze Com-
ositiun schliesst sich in schöner Harmonie ab. Strixner hat das
gild lithographirt. [Eine unübertrelllitrh schöne Darstellung ist die
Heilung der Bescssenen durch den heil. Ewalrl, abgebildet in der
21. Lieferung des Boissereästthen Gallerie-WVerkes. Besonders ist
das Seelenleiden des Vaters und die Wirkung der Iiraukheit auf
den liörper der Tochter wahr und ausdrucksvoll aufgefasst.
Bry, Theodor dC, geb. zu "Lüttich 1528, gest. zu Frankfurt am
Main 1598. Er war Goldschmied, Zeichner, Iiupferstecher und
liupferlitzer; überhaupt einer der fleissigsten Künstler seiner Zeit.
Um 1570 ging er nach Franlalurt am Main, legte daselbst eine Buch-
handlung an, und unternahm als Buchhandler und Iiupferstecher
verschiedene grosse Werke, welche er nach und nach herausgab,
wobei ihn seine beiden Söhne, Johann Israel und Johann Theo-
dor, thiitig unterstützten. Seine Blätter sind nicht gross, und da-
her hat man ihn unter die sogenannten kleinen Meister geordnet.
Sie bestehen in Geschichten und Zierrathen, und mehrere dersel-
ben sind nur verkleinerte Nachbildungen nach andern Iiuplersti-
chen, die in jeder Beziehung Achtung verdienen. Einige von de
Brfs YVerken sind mit T. de ll. E, T. B., oder mit einem 1VI0-
nogramnie bezeichnet; tUKlGYC tragen den Namen: Toreumas Bri-
anceus, das ränagrannn de llryds.
In den VVGYliUIl dieses liiinstlers und seiner Söhne sieht man
noch die Nachblüthe des älteren Iinnststyls, welcher nicht mehr an
der Zeit war, und so konnten sie weder andere fördern, noch das,
was sich überlebt hatte, ins Leben zurückführen. Diese liünstler,
welche in der That treffliche Arbeiten lieferten, blieben daher ohne
Einfluss auf die linnst in Deutschland.
, Zu seinen vorzügliehsten Wferken rechnet man:
Die drei runden Schaalen, drei Blätter, von denen das erste in
der Mitte die Worte: Orgueil et Folie, zeigt, die beiden an-
dern die Inschriften: De Hopmailn van VVeisheit und De Hop-
mann van Narheit, führen. In dem einen ist das Bildniss des
Wilhelm von Nassau, in dem andern das des Herzogs von
Alba vorgestellt; letzterer ist der Hauptmann der Narrlxcit.
Diese drei Schaalen sind äusserst fleissig ausgeführt und sehr
selten; rund in lt,
Die Proeession der Ritter vom Orden des Hosenbandes, 1556,
12 Platten, welche einen sehr langenFries ausmachen. Dic-
ses höchst seltene Stück hat auch Hollar gestochen.
Der heil. Hieronymus in einem Zimmer, in dem Werke: Icones
quinquaginta virorum illustrium. Franc. 1597, worin die meisten
Portraite vom Vater de Bry gestochen sind. Es ist dieses der
erste Theil zu einer Folge von Portraiten, unter dem Titel:
Bibliotheca Calcographica, eine Sammlung, welche bis auf
9 Bände in anlief, zu welcher die beiden Söhne des de Bry
und andere die Portraite QGSIIGChGD. Der lesende heil. Hieru-
nymus wird von Einigen dem Dürer zugeschrieben.
Die Portraite des Erasmus von Rotterdam und Ivlelanchthods,
des Scanderbeg und seiner Gemahlin; 4.