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Bruneau ,
Robert.
Bruneleschi ,
Filippo-
von Geburt. Er arbeitete um die TvIitte des vorigen Jahrhunder"
und lieferte mehrere landschaftliche Gegenstände nach Chatelain u-W
BPUUeal-l, BÜbePll; ein Kupferstecher zu Antwerpen, oder viel'
leicht nur Iiunstliebhaber. Man kennt von ihm ein radirtes Bla"
von 1611, Welches eine Allegorie gegen die Calvinisten enthält.
Brunel, ein berühmter englischer Architekt, der sich in unserm Jahl"
hunderte durch ein Rieseuunternehmcn verewigct hat. Es ist die"
ses der unterirdische Gang, der die beiden Ufer der Themse zü
London verbinden soll, Tunnel genannt. Das Werk erlitt grossß
Hindernisse, aber jetzt geht es der Vollendung entgegen, indem
185i das Parlament alle nöthigeil Fonds zur Fortsetzung desselben
ausgemittelt hat.
BPLIIICICSClII, FIlIPPO; einullieriilnnter Baumeister, geb. zu F10"!
renz 1575 oder 1377, _esl;. 1444. Er iibte anfaiws die Goldschmie-
deknnst, fand sich abexildann ganz von der Liebe änr Bildhauerei er-
füllt, und schloss mit Donatello, der ebenfalls noch jung war.
ein freundschaftliches Band, das ihn zur Nacheiferung anspornte-
Die Fortschritte in dieser seiner neuen liunst waren bedeutend
und daher konnte er bei dem Concursc zur Verfertignng der Bronztr
thiiren des Battisteriums als Mitbewerber auftreten; ja er wurde
sogar den Vorzug erhalten haben, wenn nicht Ghiberti unter der
Zahl gewesen wiire. Man wollte Bruneleschi sogar am WVerke zu-
gleich theilnchmen lassen, allein dieser wollte den Bulun nichf
mit einem zweiten theilen. Bruneleschi war auch in der iVlalerel
erfahren; vor allen aber war es die Baukunst, die ihn anzug-
Er in_ mit Donatello nach Rom, um die rossen architektoni-
scheä lVIonnmente zu studiren, und hier nahä er Plane auf, vc!"
mass die antiken Gebäude, suchte den wahren Charakter der Säu-
lenordnung zu ergründen und suchte sich ein System zu bilden.
das eine Umwälzung in der Architektur hervorbrachte. Er warf
sich zum entschiedensten Antagonisten des immer weiter um sich
greifenden gothischen Geschmackes auf, benutzte wohl das in sei'
nem Styl taugliche Gothische, verbannte aber den Spitzbogen giinv
lich und brachte die Baukunst zu solcher Vollkommenheit, das!
seine Werke noch heut zu Tage die Bewunderung der grössteß
Iienner verdienen.
Nach Arnolfo di Laprfs Tod war Niemand mehr da, der es gß"
wagt hätte, die Kuppel der Kirche St. Maria del Fiure zu Florenz
zu wölben. Durch die Vollendung dieses YVerkes wollte Brunc-
leschi seiner Kunst die Iirone aufsetzen, und unablässig waren
daher die Studien, die er zu diesem Ende machte. Mehrere Jahre
dauerten die Berathschlagungen über die Art und Weise, wie div
Kuppel am sichersten zu wölben sei, und endlich lud man auf eh
nen bestimmten Tag des Jahres 1.120 die berühmtesten Baukiinstlef
von ganz Europa nach Florenz ein, um über den Bau zu beratlv
schla en. Darunter war auch Bruneleschi. Es war interessant, die
aulfaläenden und so verschiedenen Ansichten zu hören, die selbst
äon Ungereimtheiten nicht entfernt waren. Einer machte sogar
en Vorschlav man soll das Ganze mit Erde ausfüllen und sel 9
mit Hellerstiiglien untermischen, um dadurch nach Vollendung de!
Baues das Volk zum Wegfiihren der Erde zu reizen. Keiner glaubte
das Gewölbe 'ohne vieles Holz und Pilaster machen zu können
und nur allein Bruneleschi erklärte, dieses mit wenigen Ausla ell
und ohne Bogeugestelle zu bewerkstelligen. Man verlachte der!
Meister als einen Narren, weil er sagte, man könne auf keinß
andere Weise wölben; es sei nothwendig, dass die Kuppel sich