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Brühl, Hans Morilz Graf von.
BrÜÜOW, Alexander.
Brühlp Hans Morltz Graf VÜU; Oberst in franziisischivii Dien-
sten und chursächsischer Iiänunerer, Kunstliebhaber, stach einige
Platten fiir Maizeruy's Taktik, die er ins Deutsche übersetzte, und
iitzte ebenfalls andere Blätter.
Heinecke erwähnt noch eines andern Moritz, Grafen voll
Briibl, der bevollmiichtigter Minister am Hofe zu London war-
Von dißäßlll ltßnllt er eine kleine geiitzte Landschaft.
Ein anderer Iiunstlieblnaber dieses Namens, Iiarl Graf von
Briihl, vielleicht ein Anverwandtei- des vorigen, hat zu seinem
Vergnügen einige Landschaften in Kupfer gebracht. Ein geätzteä
Blatt, welches das Schloss Jaxthausen vorstellt, ist mit den An'
fangsbuchstabeu seines Namens und der Jahrzahl 1807 bezeichnet-
Bfükllßf, 1821210, ein geschickter Stein- und Wappenschneider, hielt
sich lange Zeit zu Paris auf, und ging zuletzt nach Petersburg-
Er machte sich 1750 auch durch einige Schriften bekannt.
BrüllÜW, lllrledrlcha eigentlich Brüllo, Ilistorienmaler zu St. Pe-
tersburg, wo er noch gegenwärtig die Iiunst übt. Er ist von Ge-
burt ein Teutscher, verwandelte aber seinen Namen Brüllo inBi-iil-
low. Dieser Künstler bildete sich auf der kaiserlichen Akademie,
und blieb bisher immer in seinen: zweiten Vaterlande. Die beiden
folgenden liiinstler sind seine Briitler.
Bfüllüw, Carl; ein berühmter IIistorien-, Genre- und Portraitma-
1er, Bruder des Obigen, wurde um 1300 zu St. Petersburg geboren,
und bildete sich auf der k. Akademie unter der besondern Leitung
des Professors Iwvanow. Im Jahre 1822 verliess er seine erste Schule,
und ging im folgenden Jahre nach Italien, und zwar mit Unter-
stützung des Vereines, welcher unter dem Schutze der Kaiserin
Elisabeth stand. In Rom malte er mehrere Bilder, neben andern
(1828) fiir den Kaiser eine Copie der Schule von Athen, ein ganz
im Geiste BafaePs Vollendetes Werk, so wie die Wiederholung der
rafaelischen heil. Cäeilia, die er 1855 für seinen liunstlielienilen
Monarchen in Bologna fertigte.
Seinen Ruf gründete ein 29 auf 22 Palm grosses Gemälde, wel-
ches den letzten Tag von Pompeji vorstellt, nach der Schilderung
des jiiugern Plinius. In diesem Bilde ordnen sich 25 Ilauptfiguren
in Gruppen, von denen jede ein Gemälde fiir sich, und alle ein
bewunderungswiirdiges Ganzes bilden. Jetzt ist dieses Werk in der
Eremitage zu St. Petersburg zu sehen. Briillow zeichnet sich auch
im Portraite aus. Seine Bildnisse sind mit Geist aufgefasst, und
durch ein Colorit gehoben, das dem des Vandyck gleichkommt-
Seine Genrebilderfsind anmuthig, so wie seine Portraite, und viele
in Aquarell ausgeführt. .
Dieser Iiünstler ist Mitglied der Akademie zu Mailand, und seil?
1855 Ritter des YVladimirordens.
Brüllow, Alexander, Architekt, jüngster Bruder der beiden vor-
hergehenden Iiiinstler, studirte auf der k. Akademie zu St. Peterfv
burg, und erhielt mit seinem Bruder Carl zu gleicher Zeit eine
Pension. Er ging daher mit diesem nach Italien, um durch daf-
Studium nach den besten WVerkexi der Baukunst seine künstlerischß
Bildung zu vollenden, und besuchte im Jahre 1826 auch Paris-
Nach der Rückkehr ins Vaterland erhielt er die Stelle eines Pro"
fessors der Architektur an der k. Akademie der liiinste zu St. Pi?
tersburg.
Dieser Künstler ist der Erbauer des Nlichailoßschen Theaters,
das 1833 eröffnet wurde, ein Werk. das sich durch die innere