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Brügge
CIC- 2
Johann
van .
Brügge , Bogier van.
anieben, ob und in welcher Verwandtschaft er mit dem Obigen
ste t. _
Brügge 03111315) 9 Johann Van; Hofmaler IiarPs V. in Frankreich,
der dem Monarchen 1571 ein Werk widmete. Es befindet sich in
demselben eine Miniaturmalerei, von der Montläucon eine Zeich-
nung gegeben, worin Iiarl auf dem Throne und vor ihm sein Ma-
ler kniend erscheint, der ihm ein Buch darreicht. Dieser Johann
ist wahrscheinlich der Vater der berühmten Brüder von Eycli, in
keinem Falle aber Johann van Eyck selbst, den Vasari Giovanni
da läruggia nennt, da dieser nur wenige Jahre vor 1571 geboren
wur e.
Ein Johann van Brügge soll Rogiefs van Brügge Schüler gewe-
sen seyn, und einige Gemälde in Venedig gemalt haben, wie San-
sovino in seiner Beschreibung Venedigs S. 5? anfiihrt. Dieser
Iiiinstler wurde wahrscheinlich mit Johann van Eycls verwechselt,
von dem mehrere Gemälde in Italien gewesen sind, wie uns der un-
bekannte Bei-sende des Morelli benachrichtet.
Brügge, Bßglef Van, ein grosser, allgeachteter Maler des 15. Jahr-
hunderts, der zweite Schüler van Eyclfs, dem der Meister das Ge-
heimniss der Oelmalerei entdeckte. Man hat von ihm nur wenige
Nachrichten, und diese sind nicht frei von Widersprüchen. Va-
sari (Introduct. I. 21) gedenkt nur obenhin eines Iluggieri da Brug-
gia, und III. 457 verwechselt er, wie nach ihm einige Andere, die-
sen Künstler mit Rugier van der Weyde aus Brüssel. Van Man-
der unterscheidet jedoch beide, sagt aber nur, dass Rogier van
Brügge zu den ersten Meistern gehört habe, die nach dem Bei-
spiele van Eyclfs mit Oelfarben, gemalt, und auch grosse VVasser-
und Leimfarbenmalereien gefertiget haben, um dieselben nach dem
Geschmaeke der Zeit, zur Ausschmüchung der Zimmer anzuwenden.
Einige Nachrichten über diesen Iiünstler sind im Berichte des
ungenanuten Reisenden, den Comolli bekannt gemacht hat. Die-
ser Anonymus sah in der Wohnung eines M. Zuanne Rein (Rain)
ein Oelgemälde auf Holz, mit der Jahrzahl 1462, und bei Gabriel
Vendrzunin eine heil. Jungfrau mit dem Iiinde in einem Tempel
von Rogier auf das Meisterhafteste in Oel gemalt.
Faeius redet umständlich von diesem Künstler. Er nennt ihn ei-
nen Zögling und Landsmann des Johann van Eycli, einen Mei-
ster, der viele berühmte Denkmäler her-verbrachte. Zur Zeit dieses
Schriftstellers fertigte van Rogier ein vortreffliches Gemälde, damals
zu Genua, das ein Frauenzimmer im Bade mit ihrem Hündchen vor-
stellt, und auf der Gegenseite zwei Jünglinge, welche durch eine
Ritze hineinblieken und schalkhaft lächeln. Der Fürst von Fer-
rara besass damals ein Flügelbild, das in der Mitte Christus am
Iireuze mit Maria, Magdalena und Joseph, auf einer Seite die
Vertreibung der ersten Eltern, und auf der andern einen demüthig
bittenden König vorstellt. Dieses Gemälde war damals wirklich im
Besitz des Leonello d'Este, Marchese von Ferrara, denn es wird
auch im Fragmente des Cyriacus von Ancona (Autichita picene XV.
145) gepriesen.
Faeius scheint der Meinung gewesen zu seyn, dass Fiogier auch
in Italien seine Kunst geübt habe, und auch Lanzi sucht dieses
durch ein Gemälde zu beweisen, dass sich im Besitze der Familie
Nani zu Venedig befindet, und einen heil. Hieronymus vorstellt.
Es ist nämlich nicht auf {lämmisches Eichenholz, sondern auf 'I'a11-
nenholz gemalt.
Nach dem Zeugnisse des Facius hatte auch König Alphons schätz-
bare Bilder von unserm Künstler, namentlich eine Maria, der die