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Brockedon.
Broebes ,
Johann
Baptist.
malte allegorische und ideale Gegenstände, Zeitereignisse und auch
Portraite. Die näheren Lebensverhältnisse dieses Künstlers konnten
wir nicht erfahren, auch die Zeit seines Todes Iliclit. Letzterer er-
eilte ihn vermuthlich gegen 1790.
BEOCRGÖOII, ein vorzüglicher englischer Zeichner, durchzog meh-
rere Male die Alpen und verfertigte eine Menge Skizzen, unter
denen er die anzieliendsten und besten auswählte, um sie in einem
Iiupferwerlse herauszugeben, welches unter dem Namen der Al-
puenpässe bekannt ist. Diese gehören zu den vorziiglichsten Er-
zeugnissen, welche in neuerer Zeit in England erschienen. Bro-
ckedon's Werk zeichnet sich durch treue Auffassung und auch in
Bezug auf die Erläuterungen des Verfassers vorzüglich aus. Auch
der Grabstiehel hat zum Glanze des Ganzen beigetragen.
Wir wissen nicht, ob dieser Brockedon mit jenem Maler Eine
Person ist, der neben andern 1824 eine äusserst anziehende Com-
position zur Ausstellung brachte: Rafael und seine Geliebte vor-
stellend.
BPOGkGS, Büfth. HßlnflCh, Sohn des bekannten Dichters, ätzte
verschiedene Blätter. Einige kleine Landschaften tragen die Jahr-
zahl 1750.
Brodicr, JükOlJ, Ernailmalcr, S. Petitot.
BrOdlimann, Joseph, ein geschickter Zeichner und Lithograph
zu Zürich, der sich durch mehrere Blätter bekannt gemacht hat.
Hieher gehören:
Eine Sammlung von limderspielen, 10 Bl. nach G. Mind.
Eine Sammlung von Iiatzengruppen, 6 Bl. nach demselben.
Die Blätter zu Horners Bildern des griechischen Alterthums, in
denen die landschaftlichen besonders zierlich und kräftig behandelt
sind. Indessen verdienen auch die architektonischen Zeichnungen
alles Lob.
Vorziigliche Erwähnung fand seine" sterbende Nonne, nach Ro-
bert, die 1822 erschien u. s. w.
BPOGIJBS, JOhEIIIII BQPÜSTJ, Baumeister und Iiupferätzer aus Pa-
ris gebiirtig, lernte die Ärchitektur bei J. S. Marot, und bei dern-
selben ebenfalls die Aetzkuust. Im Jahre 1690 1mm er als Inge-
nieur-Ilailptmann in brandenburgische Dienste und wurde bei Er-
richtung der Akademie der Künste zu Berlin Prefesson der Bau-
Iiunst. Er entwarf zu vielen grossen und dlfenthchen Ge-
bäuden Plane, aber die wenigsten scheinen zur Ansfuhrung gekom-
men zu seyn; er ist daher am meisten durch die Plane und Auf-
risse der vornehmsten k. Schlösser bekannt, die er, um sich bei
Friedrich I. zu empfehlen, auf eigene Kosten III Iiupfer ätzte. Sie
wurden 1755 nach seinem Tode vom Iiuxisthiindler J. G. lVIerz zu
Augsburg in 47 Folioblättern unter dein Titel: Vues des Palais et
Maisons de Plaisance de S. M. le Roi de Prusse dessixlees et gra-
vees etc. bekannt gemacht.
Diese Risse sind nicht genau, weil Broebes stets die Ideen der
Baumeister vcrbessern wollte, und daher sind die Plane nur als
Produkte seines Eigensinns zu betrachten, in denen man keine
genaue Angabe der Details der Gebäude suchen darf. Auch ist
die Sammlung unvollständig, und besonders in der Unterschrift
der Namen der Baumeister unsicher. Oft steht statt der Namen
der letzteren: Snivant le dessein de Br., oder Br. inv. et fecil". Dic-
ses ist besonders bei Scl-iliitcr's Entwurf, den Domplatz zu V0?-