Brizio ,
FilipPW
Brock.
143
Ein Zug von Bettlern mit zwei Blinden und einem Weihe, das
ihr Iiind auf dem Rücken trägt, in einer Landschaft. Links
liest man: P. Stephanonius f.; H. 8 Z. (der Rand Ö Br.
13 Z. 8 L.
Dieses Blatt ist von der Erfindung des Annib. Carracci lind
angeblich von Brizio gestochen.
Ausser den erwähnten VVaPpen verfertigte Brizio noch mehrere
andere , meistens nach Lud. CarraccYs Zeichnung,
BPIZIO, FIlIPPÜ: Sohn des Obigen, ebenfalls Maler und Kupfer-
stecher zu Bologna. Er verlor mit zwanzig Jahren den Vater und
trat hierauf in Guido lieni's Schule, wo er sich in der Zeichnung
so vervollliommnete, dass nach dem Tode der besten Schiller der
Carracei die Schule nnsers Künstlers fiir die beste in Bologna ge-
halten wurde, und er selbst mit dem Rufe eines geschickten Iiiinst-
lers 1675 im 72. Jahre starb.
Bqizids Stiche wetteifern mit denen seines Vaters.
BrlZlO, Plalltllla, eine Römer-in, welche der Malerei und Ban-
kunst kundig war. Sie erbaute den kleinen Pallast der Franzosen
vor dem St. Pancratiusthor zu Rom und lieferte auch die Zeichnung
zu der Capelle des heil. Benedikt in der Iiirche des heil Ludwig,
wo man auch ein Gemälde von ihrer Hand sieht.
Von ihr und ihrem Bruder Blasius ist auch die Villa Giraldi bei
Rom erbaut. Beide lebten um 1650.
Brlzlo, Mlmchlno del, S. Ambrogio.
Bnzzi (BNZIO), SCfiiilIlO, ein Bologner, einer dcrhessern Schii-
ler Bibienzfs, machte sich durch seine perspektivischen Ansichten
in Oel beriihint. Sie standen in hohem Preise und wurden auch
ins Ausland versendet. Brizzi starb 1757 im 55. Jahre.
B300; Jean, Historienmaler zu Paris, geb. zu Montignac gegen
1780, Schüler von David. Dieser Künstler lieferte mehrere schöne
Werke im Geiste seiner Schule,-die besonders wegen der Reinheit
der Zeichnung zu loben sind. Die vorziiglichsten darunter sind:
die Schule des Apelles, die er 1801 zur Ausstellung brachte und
wodurch er sich schon als guter Zeichner, doch weniger als Colo-
rist, einen Namerpmachtc. Dieses 14 Fuss hohe Gemälde befindet
sich im Luxembourg. Der Tod des General Desaix, 1806; Rinaldo
und Ai-mida, 1310; der Tod des Hyacintb, 1814, gest- von Du-
sart; der Tod der Virginia etc.
Broe befindet sich noch unter den Lebenden und hält eine
Schule.
BPOGEIS, GhEITlGS, Gesehichts- und Portraitmaler zu Paris, geb.
Zu Toulouse 1774, Schüler von Roque und Regnault. Dieserliiinst-
1er hat viele schöne Gemälde gefertiget, die sowohl in der Zusam-
lflensetzung, als im Colorite Verdienste haben, allein sie sind nicht
frei von der Manier seiner Schule. Zu den vorziigliehsten zählt
man? Ulysses und Ajax, die den Zorn des Achilles hesänftigen;
Aeueas mit seinem Vater auf den Schultern; den Tod des Phocion;
drel Gemälde, welche um den grossen Preis concurrirten. Die
Sülllßclltfiun Eylau, die dem Iiiinstler eine goldene Medaille er-
warb; Cmigß Darstellungen aus der Fabel der Psyche; die letzten
Augenblicke des General Foy, und mehrere andere, sowohl Histo-
rien als Genrebilder.
BrÜCk, ein geschickter Maler, der um 1765 zu Cassel arbeitete. Er
H