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Brec,
PhilipP
Jakob
Villl.
Breen etc. ,
Claas
Bree: PhIhPP Jakob van: Historienmaler, Bruder und Schüler
des Direktors M. J. van Bree, wurde 1786 zu Antwerpen geboren.
Nachdem er einige Jahre in seiner Geburtsstadt mit Eifer studirt
hatte, begab er sich nach Yaris, und von da nach Italien, um in
Rom seine künstlerische Bildung zu vollenden. Im Jahre 1818 ver-
liess er wieder Italiens klassischen Boden, und liehrtc nach Paris
zurück, wo er sich noch gegenwärtig befindet.
Dieser Iiiinstler besitzt nngemeines Talent in der Composition
und Charakteristik, in der Behandlung der Farben und im Hell-
dunkel, aber er ist oft leichtfertig. So meisterhaft einige Thcile
sind, so vielen Tadel verdienen wieder andere. indessen liennt
man von ihm eine schöne Anzahl trefflicher Gemälde von hliihen-
der Farbe, mit Phantasie und Wahrheit aufgefasst. Hieher gehö-
ren: Atala von Pere Aubry gefunden; die Königin Blanca mit ih-
rem liinde, abgebildet in De BasUs annalcs du Salon de Gand S.
47; der Abschied van Dycläs von Rubens; der Letztere, wie er
die Maria von Medici malt; Petrarca und Laura zu Vaueluse; das
Atelier des van Dael; die Rettung der lYIaria Lekzixisha von Po-
len; die orientalischen Reisenden; dic spanische Nonne; die Ab-
danliung Iiarl V., ein ganz vorzügliches Bild, wie jenes, welches
den Maler Albani mit seiner Familie vorstellt. Es ist mit Leich-
tigkeit und Grazie gemalt, von liehlichein Eindruclie. Im schroff-
sten Gegensatze mit diesem Gemälde steht ein nicht minder gelun-
genes, welches die Scene vorstellt, wie der hnlliinflische Iiapitain
Barends auf Novazembla nach langen öden Nächten plötzlich die
Sonne durchbrechen sieht, umgeben von seinen Ilolländern. Man
rühmt in diesem Bilde, das 1828 zur Ausstellung kam, die Land-
schaft, besonders wie die aufgehende Sonne die Bergspitzen rö-
thet. Alles hat hier einen fremdartigen, schauerlichen Charakter.
Breen oder Brecht, Claas van, ein holländischer Zeichner und
Iiupferstecher, der um 1576 geboren wurde, über den aber die
Nachrichten sehr schwanliend sind. Es scheint sogar, dass aus
Einer und derselben Person mehrere Künstler gemacht wurden,
wie dieses namentlich mit Nieolaus (Claas im Holländischen) Braen
der Fall seyn dürfte. Den letzteren schreibt Basan folgende Blät-
ter zu:
Simson, Sisera, Judith und David, den Kopf Goliath's haltend,
4 Stücke in oval.
Die biissende Magdalena, nach J. Matham, Fol.
Der Heiland auf den Golgatha geführt, nach Tintoretto , Fol.
Claas van Breen hat nach verschiedenen niederländischen Mei-
stern gestochen, in einem Style, der in der Nettiglieit dem des J.
de Gheyn ähnelt. Seine Blätter sind mit einem Monogrammc oder
mit dem vollständi_ en Namen bezeichnet. Wir erwähnen:
Die Portraite Jaiiiobß I. von England, der Königin und des
Prinzen von Wallis, auf einem Blatte, Fol.
Das Leben junger Wiistlinge, Ö Blätter, Breen fec. 8.
Die Frau mit dem Iiorbe voll Eier und einem Manne, nach G.
Clocli, qu. Fol.
Ein Mann und eine Frau mit ihrem Iiinde spazieren gehend, in
gleicher Grössc.
Der Esel, welcher beim Waschen heisst und schlägt, nach van
lVIander, qu.
Zwei junge Eheleute verschwenden die Mitgift, nach demsel-
ben, qu. li.
Dieselben ins Elend gestürzt. Gegenstück.
Einige andere allegorische Darstellungen, nach Hemskerk u. a.