116
Jakob
131'633
B171 y:
Dirk
wenige finden, sind kunstvoll und von schöner Zeichnung. Bause,
Geyser, Hubert, Richter u. a. haben nach ihm gestochen. Jakob
und Dirk de Bray waren seine Söhne. S. Letzteren.
Bray, Jakob (lC; Sohn des Obigen, einer der geschicktesten Har-
lemer Künstler, malte ebenfalls schöne Gescliichtsbildcr und Por-
traite, die kiihn gezeichnet und mit feinem Pinsel ausgeführt sind.
Zu Harlem sind noch einige VVei-ke von ihm vorhanden. lm
Bathhause das Bildniss des Prinzen Friedrich Heinrich; die Ge-
schichte des Seleucus; die Cyclopcii, die fiir Vulkan Waden schmie-
den, und einige andere Bilder im Privatbesitzc.
Man kennt von ihm auch ein geiitztcs Blatt, welehes einen
Marktschreier vorstellt. Nach Brulliot dürfte ihm auch das Blatt
angehören, welches einen Schulmeister vorstellt, der in der einen
Hand ein Buch, und in der andern ein Strafwerkzcug hiilt; vor
ihlä einlknabtä und ein Mädchen, und im Hintergrunde mehrere
an ere "um er.
Sehr geschätzt werden auch seine Zeichnungen: Zwei Blätter:
die Anbetung der Hirten und die heil. Familie mit dem kleinen
Johannes, das erstere ein Entwurf zu dem schonen Oelbilde in der
Sammlunä des Buchhändlers llarth zu Leipzig, wertlcn bei Weigel
um 15 Tilr. ausgebotcn. Sie sind in Feder und Tusch ausge-
führt.
Jakob starb einige VVuclien vor seinem Vater Simon.
Bray, Dlrk de: Millßr und FUl'I1lSCl1l1GlLlGL' zu Harlem, Sohn von
Simon, ein Iiiinstler, von welchem Houbracken saigt, dass er ein
guter Blumenmalei" war, und später Mönch wurde. Letzteres
scheint seine Richtigkeit zu haben, so wie auch. dass er in Holz
geschnitten, denn im Besitze des Buehtlrueliers Enschede war ein
kleines geschriebenes Buch, welches über die Buchbinderliunst han-
delt, auf dessen Titel mit fremder Hand geschrieben steht: Onder-
wys van t" Boekbinden door D. de Brayi geschrcven toeu hy nog
lecrjongeil was en niet zyne eige geinventerde Tekeningen vcr-
eiert; zyndc hy, tot ryper oudcrdoni gekommen, geworden een grood
Tekenaar en Figursnyder. Aus dieser Inschrift ersehen wir, dass
Dirk anfauigs die Buchbinderkunst erlernen wollte, dass er aber
schon dama s sich im Zeichnen übte, weil er seine Anweisung fiir
Buchbinder mit seinen eigenen Zeichnungen erläuterte.
Ueber dem obigen Titel des Biichleins liest man: Nota. Dirk de
Bray. is in t' jaar 1656 in t' Boekverkopers-gild, ingetelicnt hy
Passchier van Westbuseh, wierrl een goed Schilder en Figuuy-
sehnyder, en is veel jaaren Secretaris van St. Lucas-gild te Harlem
gcweest, eindelyk is hy van Harlem naar Braband in een Iil0ostci'
vertrokken, en lieeft het lVlonilcl-ierkleed en orde aanqeuonien.
Zyn vader en broeders waren ook treffelylie Scliilders. Äm Ende
dieserdNote steht die Jahrzahl 1658, vielleicht die Zeit, in welcher
Dirk in das Iiloster trat.
In der einen dieser Bemerkungen wird de Bray Zeichner und
Figurenschneider genannt, und in der andern Maler und Figuren-
schneider, in keiner aber Blumenmaler. Es bleibt daher der Ver-
muthung Raum, dass Houbrackenk Blumenmaler de Bray viel-
leicht ein Bruder Dir-la's gewesen, denn die Nota sagt deutlich,
dass sein Vater und seine Brüder (broeders) treffliche Maler gewe-
sen. Auch ein Jan de Bray wird erwähnt, welchem die Stadt llar-
lem für ein Bild mit Portraiten einiger Kriegsleute 275 Gulden he-
zahlte. Van Eynden und van der Willigen (Gesch. der vaderlaud.
Schilderkunst I. 400) glauben, dass unser Künstler auch Blumen