Volltext: A - Boe (Bd. 1)

Alt, 
Jakob. 
Albrecht. 
Altd0rfex' , 
79 
Alt hat sich auch in der Steinzeichnuimg als gewandter Künstler 
bewährt durch seine von Hauptmann Viehbeck herausgegebenen 
Ansichten aus dem Lande ob und unter der Enns, und aus jener 
Heimath der Idylle, dem Salzburgischen. Im Jahre 1820 verband 
er sich mit Quittschreiber zur Herausgabe von Donauansiehten, von 
ihrem Ursprunge bis zum Ausflusse in's schwarze Meer. Dieses 
Werk erschien heftweise und erhielt wegen der treuen und cha- 
rakteristischen Auffassung der Natur allgemeinen Beifall. Später 
zeichnete er zu den 72 Donauansichten noch mehrere Gegenden 
dieses Stromes, um ein vollendetes Ganze zu bilden, welches beide 
Donauufer darstellt. Seine Ansichten aus andern Gegenden des 
österreichischen Staates beliefen sich schon 1852 auf die Zahl von 66. 
Sein Sohn Budolph steht ihm rühmlich zur Seite. 
Allldßrfer; Albrecht, Maler, Iiupferstecher und Fornischneider, 
geb. zu Altdorf in Bayern 1488, gest. zu Regensburg 1558. Ueber 
das Leben dieses Künstlers, der zu den berühmtesten seiner Zeit 
gehört, ist sehr wenig bekannt, und dasjenige, was Füssly angibt, 
beruht zum Theil auf ganz unerweislichen Muthmassungen; z. B. 
'ne schweizerische Herkunft, indem die höchste Wahrscheinlich- 
daiiir spricht, (lass er ein Bayer, und WO nicht der Sohn des 
nsburger Künstlers Ulrich Altdorfer, der im J. 1491 seine Bür- 
 rrechte aufgab, doch zum wenigsten von jener Familie abge- 
stammt habe, die zu Landshut und in der Umgegend lebte. S. 
Oefele script. rer. boic. II. 771. 
Man zählt Altdorfer zu Dürer's Schülern, doch ist er mehr für 
einen gleichzeitigen schon gebildeten Künstler zu halten, der, wie 
seine Arbeiten verratlien, die Werke Dürer's wohl studirte, aber 
nicht nachahmte, sondern sich eigencls bildete. In der Malerei 
erreichte er sein Vorbild, in der Kupferstecherkunst aber, womit 
er sich vorzüglich beschäftigte, blieb er hinter Dürer zurück. In 
seinen Gemälden ist noch der strenge, steife Styl der altdeutschen 
Schule lierrscheiid, vcährend man in den Werken anderer Zeitge- 
nossen schon den italienischen Einfluss fühlt. In der lezten Zeit 
seines Lebens dürfte jedoch auch auf ihn die italienische Weise 
etwas gewirkt haben; denn dieses zeigt sich deutlich in einem 
Bilde auf der Burg zu Nürnberg, worauf wir die drei Jünglinge 
im Feuerofcan sehen. Die Zeichnung ist hier grandioser, der Schat- 
ten weit kräftiger, alles mehr gerundet als in vielen andern Bildern 
dieses lWleisters. Allein es fehlt die Klarheit des Colorits und die 
Geduld und der Fleiss in der Ausführung, die in seinen übrigen 
Gemälden charakteristisch hervortreten. 
Altdorfer lebte zu Regensburg geehrt und angesehen von seinen 
Mitbürgern, die ihn 1521 zum Mitgliede des innern Ilatlies erwähl- 
ten und sogar zum Bürgermeister machen wollten, _eine Ehre, die 
er jedoch nicht geniesscn konnte, ws-eil ihn uberhziufte Bestellun- 
en hinderten, mit Eifer zum gemeinen Besten zu wirken. Die 
gtelle eines obersten Baumeisters aber bekleidete er. Mehreren 
über Altdzirfefs Lebensverhältnisse s. Eos 1820. Iiunst- und Lite- 
 raturblatt S. 77.   
Regensburg hatte in älteren Zeiten viel von Altdorfefs Kunst- 
werken aufzuweisen. Eine beinahe vollständige Saiiiinlun seiner 
Holzschnitte und Iiupferstiche war als ein Geschenk des gtarltge- 
richts-Assessors Peucliel in der Stadtbibliothek aufbewahrt worden, 
sie kam aber mit einigen Handzeichnungen des Künstlers nach 
München. Ein Oelgemälde: die Bathseba im Bade vorstellend, und 
vier Portrnite von Qülitglieilern des pfälzischen IjIauscs_ sind in de! 
dortigen llatlisbibliothek noch vorhanden, und ein kleineres ßlllßdll-
	        
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