Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Allori , 
Alessandro. 
Allori , 
Christoph. 
er auch im Nackten trefflich und die Färbung markig und zart. 
In der Composition. hatte er ein schönes Talent. Unter allen sei- 
nen Vorbildern ist aber Miehel Angela vorherrschend. 
Alessandro malte viel für Fremde und war von Fürsten geehrt. 
Gegenwärtig sind seine Gemälde selten wund besonders geschätzt. 
Die Gallerie Orleans hesass einst ein Gemälde mit Figuren natürli- 
cher Grösse, welches die liegende Venus darstellt, die so eben den 
Amor entwalTnet hat. Diese Venus, eine hohe laraftvolle Gestalt, 
besitzt jetzt Lucian Bonaparte zu Rom. Der Hofäerichts-Advocat 
Schmidt zu Kiel hat das Iiapitalblatt einer Magda ena, völlig der 
berühmten des Correggio ähnlich, die Allori so hoch schätzte, dass 
er sie mehrmals copirte. 
In der florentinisehen Gallerie ist sein von ihm selbst gemaltes 
Bildniss, gest. von H. Piossi. 
Im Pardo zu Madrid ist eine hl. Veronica von seiner Hand. Es 
wurde auch mehreres nach ihm gestochen: von Eredi das erwähnte 
Bild der Ehebrecherin; von Janotha die hl. Catharina von Siena, 
aus der Gallerie Lichtenstein; il fatto di Flaminio, la storia di 
Cesnre und 1a cena di Syface hat C. Gregori auf drei Blättern ge- 
stechen. 
Allori gab 1590 einen Discorso heraus, welcher die Zeichenkunst 
und vorzüglich die Anatomie zum Gegenstande hat. Lanzi Gesch. 
der Malerei I. 179 deutsche Ausg. Fiorillo I. 417 und andern No- 
tlzen. 
AllOYi, ChFiSIOPh, Sohn und Schüler des Alessandro, geb. zu Flo- 
renz 1577, gest. 1621. Dieser Iiiinitler ist nach illeindUrtlöeile vier 
ler der rösste lYlaler seiner Zeit; anzi nennti n en antarini 
seiner Sähule. Auch gleichen sie in Schönheit, Anmuth und Voll- 
endung der Figuren einander, nur ist das Idea1e__in S_in1one scho- 
ner, das Colorit des Fleisches bei Cristofano glucklieher. DIFSS 
ist um so mehr zu wundern, da er weder die Carracei noch Guido 
kannte. Alles ersetzte bei ihm ein durehdringender Verstand und 
ein beharfllßller Fleiss, denn nie legte er den Pinsel nieder, be- 
vor nicht die Hand dem Geiste vollkenimen gehorsam war. Darum, 
und wegen seiner Laster, die ihn oft von der Arbeit abzogen, sind 
Bilder von ihm sehr selten und ist er minder bekannt. 
Alluri veriertigte Historien in einem edlen und würdevollen Style, 
mit grösstein Fleisse ausgeführte Landschaften mit schönen Figuren 
und geschätzte Portraite. Diese Werke sind grösstentheils im Flo- 
rentinischen zerstreut; die teutschen Gallerien besitzen wenig von 
ihm. 
Für AllorPs Meisterstück hält Lanzi seinen St. Julian im Pallaste 
Pitti, der einige Zeit in Frankreich sich befand, und einen heil. 
Menettus, ein kleines aber vortreffliehes Bild bei den Serviten zu 
Florenz. In dieser Stadt befindet sich neben mehreren Bildnissen 
auch die berühmte Juditb mit dem Haupte des Holofernes, Wovon 
der russische Gesandte, H. v. Caiiicoff, eine schöne Copie besass, 
die als Original gilt und 1850 um 200 Tlilr. verkauft wurde. .Die 
Judith hat Gandolfi für das Musee Napoleon gestochen. Man 
5a t, der Künstler habe sich in eine schöne Frau dermassen ver- 
lieäit, dass er sich selbst bewusst war, den Kopf darüber verloren 
zu haben. Er malte daher seine Geliebte als Judith und gab Ho- 
fernes Iiopf seine eigenen Gesiehtszuge.  
Allori hat auch mehrere Meisterwerke Correggicfs, und neben 
andern die beriiliiiite Maädaleiiaso täuschend copirt, dass sie vom 
Original nicht zu untersc ieideii ist.  
Lanzi I. 202, 227i. 226 deutscher Aiisg. Fiorillo III. 596.- Bet-
	        
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