Anton.
Allegri,
Pendant da: Bild des sinnlichen Menschen, lebens osse Figuren
in Wasserfarben; St. Hieronymus, der sich mit im Steine die
Brust schlägt, auf Holz gemalt, und die schluminernde Antiope in
Lebensgrösse, eindVIcisterstück in der Verkürzung, gest. von Go-
defroy und Audouin. Die Skizze zu diesem Bilde ist im k. neuen
Pallaste zu London; Zeichnung in Iiothstein. Das Bild ist aus
der Sammlung von lVIantua. Ein anderes sCliönes Bild dieses M11-
seums, mit Wasserfarben ausgeführt, ist Apollo, der den Marsias
schindet, aus der Sammlung Carl I. von England-
In der Eremitage zu St. Petersburg befindet sich die Verlobung
der lil. Catliarina, aus der Sammlung des Grafen Brühl, wovon
sich auf Capo di Monte _zii Neapel ein zweites Exemplar befand,
die Mengs beide für Original erklärte. Dieses Bild, aus des Künst-
lers frühester Zeit, wurde öfter _wiedei'liolt. Eine vorzügliche Co-
pie von Galliani befindet sich in England und eine zweite von
Volterrano im Pitti zu Florenz. Auch Annibal Caracei wiederholte
das Gemälde. Das Bild der Eremitage hat rückwärts die Aufschrift:
Laus deo: per Doiiiia Metilde d'Este Antonio Lieto de Correggio
facc il pi-eseiite quadro per sua divozione 1517. Antonio Allegri
hat sich bisweilen "Lieto", anstatt "Allegro" unterschrieben; es
ist daher ein Zweifel entstanden, welches der wahre Name des
Künstlers sei.
Gestochen ist dieses Bild, das Fiorillo II. 265 mit Unrecht nicht
für Original hält (s. Hand Iiunst und Alterthuni in St. Petersburg
1, 51g) von Hugo da Carpi, G. Maiituano _(1575); G. B. Mar-
catti (1628), Modlle (1754) und von Capellan in Hamiltoifs Scuola
italica Nro. 17-
Das Gemälde zu Paris desselben Inhalts, bekannt durch PiccarcPs
und Anderer Iiupfersticlie, enthält eine verschiedene Motifirurig,
indem Maria die Verlobung vollzieht, während im Bilde der Ere-
mitage das Jesuskind den Ring hält. Auf einem andern Bilde Cor-
reggids, das durcli Spiers Iiupferstich bekannt ist, reicht die Mut-
ter dem Jesuskinde die Brust, Johannes nähert sich mit Früchten
im Gewande. Dieses Gemälde _gehörte einst dem Iiäpige von SP3.
nien, welcher es seinem Beichtvater und dieser den Jesuiten
schenkte. So kam es nach Rom, wo esNB. Gavacepni von dickem
Firniss ganz entstellt und beschmutzt, fur drei Dukaten erkaufte,
In diesem Zustande erhielt es Jos. Casanova, der es herstellte, aber
die Scliattenpartien zu sehr verstärkte und das Colorit in Ungleichheit
brachte. Menge erkaufte das Bild fur Catharina II. Es ist nicht
mehr als eine geistreiche Skizze für die Anwendung der kühnsten
Verkürzuugen. Ein weiteres Gemälde der Eremitage stellt das Por-
trait eines unbekannten Venezianers vor, ein höchst schätzbares
Werk.
Von dem berühmten Gemälde, das einst in Spanien war, nun in
England, Christus am Oelberge vorstellend, befinden sich in Peters-
burg zwei GoPien, ebenso eine doppelte Copie der sogenannten
Zingarclla. Die unter dein Namen Zingara und Zingarella bekann-
ten Gemälde lassen sich auf zwei Urbilder zurückführen, von denen
die eine Klasse die Madonna nur in halber Figur darstellt. Da;
eine Exemplar in der Eremitage stimmt mit dem Gemälde überein,
welches ehemals in Parina war, jetzt aber in den Studi zu Neapel
sich befindet. Eine Wiederholung desselben wurde, nachdem sie,
wie Tirabosclii erzählt, von Hand zu Hand gewandert war, an den
Prinzen Chigi verkauft Üürrcggio spi-icht in dem Bilde seine Nei-
guiig zum Idyllischen aus. Unter einem Palmbaum sitzt Maria,
eine Art Binde um den hopf, wie sie Zufeuner tragen, mit dem
schlafenden Kindc in den Armen, auf we ches sie mit der Miene