Allegri ,
Anton.
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dann in den Besitz der Königin von Spanien, die sie mit sich nach
Rom nahm, wo selbe König Joachim erwarb. Hierauf brachte sie
Madame Murat in ihr Schloss bei Wien, und hier kaufte sie der
Marquis von Londondery. Gegenwärtig sind beide Gemälde in der
National Gallerie.
Eine Copie des Gemäldes mit der Erziehung des Cupido, besitzt
Hr. Willet aus der Gallerie Orleans. In dieser Sammlung waren
10 Bilder von Correggio und einige Copien, die jetzt alle in Eng-
land zerstreut sind.
Im königlichen Museum zu Berlin ist die Jo von Jupiter um-
armt und Lerla mit dem Schveane. Diese Bilder kamen im dreisr
sigjiihrigen Kriege aus Italien nach Schweden, wo sie im königl.
Marstalle als Fenstervorsatz dienten. Die Iiöni in Christine von
Schweden nahm sie später nach Italien, und nach ihrem Tode ka-
men sie in die Gallerie Orleans. Später liess der frömmelnde Her-
zog, auf Anrathen der Beichtvater, den verführerischen Bildern die
Iiöpfe ausschneiden, denn zum Verbrennen kam es glücklicher
Weise nicht. S0 zugerichtet, erwarb sie nach des Herzogs Tode 1752
Friedrich der Grosse, und schmückte damit seine Gallerie zu Sans-
souci, wo sie die Bewunderung Napoleons so sehr auf sich zogen,
dass er sie nach Paris entführte. Vortrefflich ergänzt kehrten sie
nach Potsdam zurück und sind nun im Museum.
Im Pitti zu Florenz ist eine Madonna mit dem liinde, St. Chri-
stoph, Johann der Täufer und der Erzengel Michael, ein Altar-
hlatt mit lebensgrossen Figuren, dessen Originalität man bezweifelt.
In der Tribune ist eine lmiende Madonna, die das auf der Erde
liegende Christuskixld aubetet, nach Mengs eines der schönsten
Werke des Correggio. Delignon hat es in den tabl. de la Gall.
Llvr. 18 gestochen. Mor enstern beschreibt dieses anmuthige Bild,
und erwähnt noch einer äiuhe auf der Flucht nach Aegypten, des
Hauptes Johannes des Täufers und eines Blondkopfes mit nackter
Achsel.
Im Pallast des Duca Litta zu Mailand ist ein merkwürdiges
Bild von Corrcggio: Apollo und Marsyas, gest. von Sanuti. Das
Gemälde war der Deckel eines musikalischen Instruments.
Auch die k. Gallerie zu lNIiinchcn besitzt treffliche kleine Bilder
Allegrfs: Noahs Opfer, eine Flucht nach Aegypten, St. Elisabeth
theilt Almosen aus, das Brustbild St. Peters, einen (lötenblasenden
Faun; ein Vollendetes Studium auf Papier, einen Faunkopf darstel-
leud, und ebenso Amor, der ein geschriebenes Blatt zu überlesen
scheint, sind nicht minder trefflich.
Die Gallerie zu Düsseldorf besass ein schönes Ecee homo. Vor
allen aber herrlich ist die Madonna col divoto im Besitze des Kö-
nigs Majestät. Das Bild stellt die hl. Jungfrau miä dem Iiinde in
den Wolken dar, unten St. Hieronymus, Jakob er Apostel und
der Donator. Bettelini hat das Gemälde gestochen (1318).
In Neapel befindet sich von Correg io die Vermählung der hl.
Catharina, gest. von Felsing. In den ätudi die Zingara, ein Bild
von seltener Schönheit, aber sehr reteuchirt. Es ist dasselbe, wel-
ches Mengs noch in Capo di Monte fand und mit mehr Sicherheit
als dasjenige zu Dresden für Original hielt. Daselbst ist noch der
Kopf des hl. Franziscus und zwei Studien zu dem colossalen Chri-
stus und Maria in Parnia und die Himmelfahrt der Jungfrau.
Die k. Gallerie zu Paris besitzt 8 Bilder von (lorreggio: Eine lil-
Falllllie, Wo der kleine Johannes dem Iiinde ehrerbietig das Kreuz
daffeichi, in schlechtem Zustande; Skizze des berühmten Iliero-
nymus in Parma, das Verlöbniss der hl. Catharina, Halbiigur in
natürlicher Grösse; die Tugend, welche die Laster besiegt und als