Allegri ,
Anton.
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Vasari soll es Dott. Franeesco Grillenzoni, nach Tirahoschi Gio-
vanni Grilleiizoni und nach Andern des Malers Oheim väterlicher
Seite also D. Quirini Alle_ri u. s. w. seyn. Pungileoni (Memorie
st. di, A. Allegri I. 56) glaubt, dass es den Lombardi vorstelle, hat
aber denselben nicht bezeichnend geschildert. Ein anderes Bildnis:
Correggixfs, welches in den bezeichneten niemorie als in der Am-
brosiana befindlich angeführt wird, ist völlig von dem Dresdner
Bilde verschieden und durchaus keine Copie. Gestochen von P.
Tanje.
Aus Correggjigs bester Zeit ist der hl. Sebastian, worin die
Schönheit der ärbung und das Wirkungsvolle der Beleuchtung
in der höchsten Vollkommenheit glänzen. Das Bild hat den Na-
men Sebastian, weil dieser Heilige eine der entziicliendsten Gestal-
ten ist, die sich darauf befinden. Die übrigen sind: die hl. Jung-
frau mit dem Kinde {zwischen Wollten, von der Sonne bestrahlt
und mit eiueirläirloäie von Engeln umgeben; unten St. Sebastian,
Geminian un 0c us. Das Bild ist auf Holz gemalt, Sch. 2 Z.
hoch und 8 Sch. Ti- Z. breit. Correggio malte es fiir glie Kirche
der Gesellschaft St. Giniignano zu Modeua, es befand sich aber
schon 1611 in so schlechtem Stande, dass Ercole Abbate den Auf-
trag erhielg, selbes ausziibessern. Statt das Bild auszubessern,
brachte es rco e in die Sonne, um durch die Wärme die Farben
auszuehneu, wodurch das Gemälde noch mehr verdorben wurde.
(Meniorie stur. II. 193). Später bekam, nach Malvasizfs Versiche-
rung (Felsina pitt. Im) Flamminio Torre das Bild zur Bestau-
ration. Die Hcstauratcionildigaudß und Dietriclfs zu Dresden miss-
langen, denn die Uebernialung der Sprünge dunkelte nach, und
nur dem berühmten Palmai-oli war die Rettung dieses Meisterwer-
kes vorbehalten. Wie unbarniherzi die Vor änßer PalmarolPs die-
g g o
ses Bild behandelt hatten, kann man daraus ersehen, dass die bei-
den jetzt wieder völlig sichtbaren Engelltöpfchen welche über dem
grossen Enäel schweben, von Iiuplerstecliern, iielche nach diesem
Gemälde ar eiteten, nicht esehen und daher we gelassen wurden
woher die bisher unerlilärläche Leere an dieser ätelle kam. P. A:
Kilian hatbdas Gemälde für das Gallerie-Werk gestochen.
Den Ue ereang zur berühmten Nacht macht das Gemälde der
biissenden Mldgdalenaß Dieses vmnderliebliche Bild ist auf Kupfer
geniältiert geh. 5,21 breit unJd 13503., Zd hiähü .G(?5ärOCl1'i6Il isä
es 1 ( i-ivina grusse von . au e ur as a erie- er ,un
ganz vortredliaeh van Longhi. Bause stach die Copie von Battoni,
ti-ange zwei andere Ma dalenen nach Guido, nicht nach Cor-
reggio. Der neueste Stich (1854) ist von Kahl.
Weltberuhmt 1st Correggids Nacht, welche Stoff zu Novellen
und Dichtungen geworden ist. Das Staunenerregende und Augen-
bezaubernde in diesem Gemälde ist die Abstufung vom höchsten
Licht bis zum tiefsten Dunkel. Dieses Bild wurtle von der Fami-
lie Pratoneri in der Kirche St. Prospero zu Reggio aufgestellt, von
wo es 1640 in die Galleric nach lVIodena kam, und aus dieser mit
andern nach Dresden. Auch dieses Bild hatte durch die Zeit ge-
litten, Palrnaroli hat aber dasselbe meisterhaft restaurirt. Man er-
zählt, Correggio habe das Gemälde für 40 Seudi und ein gemäste-
tes Schwein gemalt. Es ist allerdings richtig, dass Correggio an-
fangs für einen geringen Preis arbeitete, zu der Zeit aber, als er
die Nacht malte (1528), hatte er schon Ruf erlangt, besass
selbst durch Erbschaften einiges Vermögen, und war daher nicht
zu einer Durftigkeit herabgesunlien, die ihn niithigte, um einen
ßßlßhe" nlcdrlgen Preis zu arbeiten. Mitelli hat dieses Bild geätzt,
doch sehr inittelmässig, wie H. Vincent es gestochen; L. Suruguc
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