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Alcmaer ,
Zacchmias
VOII.
Aldegreverä ,
Albert.
l
Alcmaerl, Zaßcharla?! Von, einer der besten Schüler des C. Cob
neliszen. Die Gemälde dieses Künstlers scheinen selten zu seyn.
Aldegrevers, Albert, auch Albert von Westphalen genannt, geb,
zu Soest 1502, nicht 1505 wie andere angeben, Maler und Kupfer-
stecher, von dessen frühern Verhältnissen _wir nichts weiter ken-
nen, als dass er sich nach Diirers liupferstrclien zu bilden suchte,
und später nach Nürnberg reiste, um von jenem Meister die Ma-
lerei zu erlernen. Unstreitig wurde A. einer der vorzüglichsten
Schüler Dürers, sowohl in der Malerei als auch_in der Stecher-
kunst, welcher letzteren er sich in der Folge einzig Widmete,
Nachdem er sich in der Kunst tüchtig fühlte, begab er sich wie-
der in seine Vaterstadt, wo er auch 11m 1562 Starb. Nach andern
überraschte ihn der Tod schon 1555, was aber irrig ist, denn nach
der Jahreszahl seiner Blätter zu urtheilen, hätte er von 1522 bis
1562 gearbeitet; denn man kennt von ihm eine Vignette mit zwei
Kindern, die mit 1522 bezeichnet ist, und bis jetzt für sein älte-
stes Blatt gilt.
Von seinen Malereien finden sich noch einige in seinem Vater-
lande. Auch Bayern besitzt Meisterstücke von ihm. Die k. Gal-
lerie zu München ein Iiniestück eines Mannes mit einem weissen
Tuche um den Kopf, das eines andern, der Geld Zählt, und zwei
Scenen aus der Geschichte des barmherzigen Sainaritei-s, beide durch
Iiupferstiche bekannt. In der k. Gallerie zu Sclileissheim ist ein
Christus am Iireuze mit Johannes und den heiligen Jungfrauen
und auf der Burg zu Nürnberg die drei Jünglinge iin Feuerofen,
die früher in der obigen Gallerie zu sehen waren. In diesem Ge-
mälde ist der Einfluss der italienischen Schule schon sichtbar: die
Zeichnung ist grandioser, der Sahatten kräftiger, alles mehr ge-
rundet, dagegen fehlt die Heiterkeit im Coloi-ite und die Sorgfalt
in der Ausführung.
Die k. k. Gallerie zu Wien bewahrt drei Gemälde von unserm
Iiünstler: die Beschneidung, den Eifangelisten Lucas, dem die heil.
Jungff?flä erscheint, und das Paradies, welches vorzüglich bewun-
dert wir -
Die Iiupferstiche Aldegrewrers belaufen sich nach einigen gegen
550, Bartscli aber beschreibt 1m_ VIII. B. 562 --_455 des Peint, grav-
nm- 292 Blatter, die in geistlichen und weltlichen Vorstellungen,
Sinnbildern, Bildnissen; Verzierungen und einigen leichtfertigen
Stücken bestehßll- Er behauptet unter den sogenannten kleinen
Meistern mit den ersten Rang. Seine Zeichnung, Vorzüglich in
dem Nackten , ist meistentheils richtig, ja selbst stren er und küh-
ner als bei A. Dürer, an den er sich in mancher lglinsicht skla-
visch hielt, besonders im Faltenwiirie, ihn aber im Ganzen nicht
erreichte. Sein Grabstichel ist eben so wenig frei von Trocken-
heit, wie seine Gemälde, sein Styl ist hart, wie bei allen seinen
Zeitgenossen, die Gewänder sind eckig, papierartig gebrochen.
Seine Blätter verdienen auch nicht das Lob des Fleisses und der
Vollendung einer Dürefschen Arbeit, allein sie bringen, ohne nach-
lässig zu seyn, eine kräftige Wirkung mit freien Stichen hervor.
Seine Verkurzungen aber sind oft gut gerathen, wie man in den
Arbeiten des Herkules bemerkt.
Zu seinen vorzüglichsteii und mitunter seltenen Blättern ehören:
Herzog Wilhelm von Jülich, Hauptblatt, 1540. H. 11 6 L.,
Br. 8 Z. 1_ L. Die zweiten Abdrücke haben die Inschrift; In
imaginein illustriss. Princip. Eobanus Hessus, und auf den drit-
ten wurden noch einige griechische Wörter beigefügt. Diese:
Blatt wurde bei Auctionen um 3 8 fl. bezahlt,