Böheim (Behem) ,
Johann.
Böhm,
Johann
Daniel.
Böheim (Behem), JOhÜDTI, der ältere, Sohn des obigen, folgte
seinem Vatev als Münzxneister von Hall, und blieb bis 1555 in die-
ser Würde,
Böheim, Sebald, auch Pehem, Behem, Beham, ein Stuck-
gißS-Ser Zu Nürnberg. gvSS 1505 eine sehr grosse Iianone, von bei-
nahe 100 Zt., die Eule genannt.
Böhhg! Johann Gotthßb; Landschaftsmaler bei der k. Porzel-
lainmanufaktur zu Meissen, wurde 1781 zu Gauernitz bei Dresden
geboren. Er gehört zu den guten Künstlern seines Faches.
3011m (Bßhm auch Bhem), Georg, ein niederliindischerGe-
schichtsmaler, Zeitgenosse von Ch. de Passe, der, so wie L. Iii-
lian u. a. nach ihm gearbeitet hat. Er blühte um 1650.
Böhlll; Amadeus VVCUZCI, Iiupferstecher, geb. zu Prag 1769
(nach andern 1771), gest. zu Leipzig 1825 als Mitglied der Aka-
demie der Künste.
Er kam unter ungünstigen Jugendverhältnisscn nach Wien, hatte
aber dort das Glück, die Bekanntschaft des riilnnlich bekannten
IiupI-izrstechers Kohl zu machen, unter dessen Leitung sich Böhm
bald so ausbildetc, dass er diesem wviirtligen Künstler als Gehülfe
zur Seite stehen konnte. Er stach mehrere Platten zu Spallard's
Costumen und erhielt später durch den Hofkupferstecher Schulz
in Dresden mehrere Aufträge für Becker's Antiken-Werk, worin
sich jedoch nur 5 B]. von ihm befinden. Zu dieser Zeit stach er auch
sein vorzügliches Blatt, den Paulus, nach Sreta, in der Dresdner
Gallerie. Im Jahre 1797 reiste er nach Leipzig, wo er zuerst nach
H. V. Schnurr's Zeichnung das Titelkupfer zur Plhrrerstochter zu
Taubenheim stach, ein in guten Abdrücken äusserst seltenes Blatt.
Vorzüglich sind auch seine Portraite des Iiönigs und der Königin
von Dänemark, nach Grügcrk Gemälden. Böhm musste leider sein ' a-
lent an Buchhiindlerarbeiten verschwenden. Seine VVerke belaufen sich
auf 200 Stücke, welche Taschenbücher (die Minerva, Taschenbuch
zum geselligen Vergnügen zieren. Zwei herrliche Blätter sind
die Titelkupfer zur Göschedschen Prachtausgabe des Griesbachischen
neuen Testaments, und ausser den oben angeführten noch die Ma-
donna, nach Guido Beni, und das Portrait Iilopstoclfs. Böhm war
ein guter Zeichner, und brachte die Radiernadel mit dem Grab-
stichel in eine glückliche Verbindung. Uebendiess war er ein Mann
von gediegenem, streng-rechtlichem Charakter und eines der wür-
digaten Mitglieder der Akademie.
Böhm, JOhRUII Daniel, ein berühmter Bildhauer und Medailleur,
geb. zu Wallendorf in Ungarn 1794, widmete sich anfangs dem
liaufmannsstande, fand sich aber 1814 zu höherem Zwecke getrie-
ben, und fing an, fleissig zu zeichnen, zu modelliren, und nach-
dem er nur kurzen und unzureichenden Unterricht von Cervara ge-
nossen, erhaben und vertieft in Stein, in Holz, in Iiellheimer
Marmor und" in Halbedelsteine zu schneiden. Im Winter des Jah-
res 1821 22 ging Böhm nach Italien, hielt sich in Florenz und
Rom auf, und erhielt von Canova und Thorwaldsen unzweideutige
Beweise der Achtung. Denn jedes der Werke dieses genialen Iiünst-
lcrs steht in eigenthümlich treufleissiger Vollendung da, in jener
zarten, kraftvollen Bestimmtheit, welche nur dann erreicht werden
kann, wenn die Masse selbst Geist wird. Seine VVcrke athmen
daher auch warmes Leben. Alle diese Vortrelilichkeit erlan te er
nur durch eigene Iiirall, er musste sich in der so schwierißen giunst