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Bock,
Christoph
Bock ,
Carl
Fried.
WVilh.
und hatte daselbst das Glück, Joseph des II. wohlgetrodcncs, von
ihm daselbst gefertigtes, Portrait dem liaiser persönlich zu über-
reichen. '
Seit dem Jahre 1780 lebt nun Bock -in seiner Vaterstadt, und be-
schäftigt sich ununterbrochen mit Portraitiren, in welchem er es
hinsichtlich des Treffens unbestreitbar zur Meisterschaft gebracht
hat. Abgesehen aber von diesem glücklichen Talent ist auch die
Anzahl seiner Arbeiten, die sich auf 12 bis 1500 Stücke beläuft,
gewiss eine seltene. Er erfreute sich aber auch desshalb eines all-
gemeinen BeitalPs, und wurde unter Andern auch von dem Erz-
lierzoge Ferdinand von Oesterreich im Jahre 1806 durch ein schr
schmeichelhaftes Schreiben überrascht, und zwar wegen des so
wohl getroffenen Portraits des in der Aktion bei Eschenau tüdtlich
verwundeten Generals Mezeri. Auch befand sich Bock im Jahre
1828 bei der Grundsteinlcgung der Bildsäule Albrecht Dürers we-
gen seines Alters an der Spitze der Nürnberger Künstler; denn
unlängst erst, somit als Bojiihrigcr Veteran der Iiünstler seiner Va-
tersta t, hat er da: Portrait Napoleoifs und ein vortreffliches von
Friedrich dem Grosscn in Kupfer gestochen und so eben auch sein
eigenes vvohlgetroffenes Bildniss vollendet.
Bock war Zmal verheirathet; die Seinigen sind jedoch alle längst
gestorben. Eine Tochter VVilhehnine zeichnete sich durch Malen
und Orgelspielen aus, und versah einige Mal in der vormaligen
Dominihaner-Iiirche das Orgelspiel.
Die Werke dieses Künstlers bestehen aus Portraiten, Landschaf-
ten und historischen Gegenständen, in Punlitir- und Linienmanier.
Auch in der Aetzkunst hat er sich versucht. In letzter Gattung
kennt man von ihm eine Folge von 18 Landschaften nach Bem-
mel, in Gemeinschaft mit seinem Bruder J. Christoph verfertiget,
und die Kupfer nach den von B. A. von Beminel hinterlasscnen
Thierzeichnun?en_ für junge Liebhaber des Nachzeichnens. Seine
gestochenen Bi dnisse sind sehr zahlreich, darunter eine Folge nach
den Malereien und Handrissen grosser Meister. tMehrere stehen
auch vor dem Journal von und für Deutschland (1786 92); fer-
ner sind alle Bildnisse von seiner Hand, welche sich in der erst
von ihm, hernach von J. Ph. Moser herausgegebenen Sammlung
von Portraiten gelehrter Männer und Iiünstler befinden u. s. w.
BOCli, ilühaün ChTISÜOPh, Iiupferstecher, der 1752 zu Nürn-
berg geboren wurden Er arbeitete gemeinschaftlich mit seinem Bru-
der Christoph Wilhelm. und stach auch selbst verschiedene Bild-
nisse. Im Jahre 1705 brachte er vier Scenen aus den letzten Le-
benstagen Ludwigs XVI. nach den griisseren Blättern von Schiavo-
netti in Iiupfer. Die iläheren Verhältnisse dieses Künstlers haben
wir nicht erfahren.
Bück; Jühälflntßilrl, ein Iiupferstecher zu Nürnberg, der sich
durch mehrere _elungene Werke bekannt gemacht hat. Hieher e-
hören mehrere läortraite, die Vögel in dem ornythologischen Pracäit-
werke bei Frauenholz, und die anatomischen Blätter zu Loders
Werk.
Bock arbeitete in Prxnktirinanier.
BOClC, Carl Friedrich Vvllllßlm, Maler und Kupferstecher, der
175g zu Potsdam geboren wurde. Er lernte bei Baron und bei dem
Hofinaler Frisch und ging dann nach Dresden, um unter Casano-
va's Leitung seine Studien fortzusetzen. Später kam er nach Ber-
lin und erhielt dort den Titel eines Hofmalers.
Bock malte Historien und Portraite und Copien nach guten Mei-