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Blondei ,
Merry
Joseph.
tel eines k. Baumeisters. Vorzügliche Ehre erwarben ihm seine
literarisch-architektunischexx VVerlse. Hieher gehört die Architecture
franeaise, [1 Vul. 1752_5Ö in FuL, und ein Cours d'architecture
civile, g V0]. 1771 77, in 8.
BlondePs Gattin, Maria Mich ele, hat eine Folge von 25 B1.
profils et ornenxens de vases gestochen.
Blürldel; MeTPY'JOS3Ph, Historienuialer, geb) zu Paris 1781,
Schüler von Begnault, einer der besten Künstler seiner Zeit und
Schule. Er erhielt im Jahre 11 der Republik den grossen Preis
mit einem Bilde, das den Aeneas vorstellt, der seinen Vater An-
ehises auf den Schultern trägt. Der Ausdruck der Figuren und der
kräftige Farbenton fanden ungemeinen Beifall; der junge Ascanins
ist sehr schön, allein der Styl in den architektonischen Beiwverken
yasst nicht fiir das trojanische Jahrhundert. Bei Landon V. 2. 141
ist das Bild im Umrisse gegeben. Im folgenden Jahre besuchte er
als Expensionär des Königs die französische Kunstschule zu Ruin,
und lieferte von dieser Zeit an mehrere Bilder, die den Beifall der
Künstler und Iiunstfreunde erhielten, doch ist er nicht ganz frei
von dem Fehler seiner Schule: von theatralischer Adektation.
Unter seinen Gemälden erwähnt man vorzüglich seinen Homer,
gestochen von Dien, und Zenobia todt am Ufer des Araxes, beide
vom Jahre 1812, und zwei der besten Bilder des damaligen Salon.
Sie zeigen Gecliegenheit des Styls und Adel der Figuren, WVahr-
heit des Tons und einen kräftigen Pinsel. Die Zenobia ist in der
Gallerie Luxemburg. Im Museum zu Dijon ist seine Hekuba (1814),
und in der Gallerie zu Toulouse Ludwig XII. auf dem Todtbette
(1815). Um diese Zeit verfertigte er auch mehrere liirchenbilder.
Im Jahre 1819 malte er an der Decke der grossen Stiege des k.
Museums den Sturz des Icarus, und Eolus, der die Winde gegen die
trojanische Flotte loslässt. Jedes Gemälde ist 21 auf 14 Fuss gross.
Von seiner Iiunst zeugt auch der Saal Heinrich's II. im Louvre,
wo er an der Decke den Streit der Minerva, des Neptuns und die
zwei allegorischen Figuren des Friedens und des Krieges malte.
Im Jahre 1824 xnalte er für die Elisabethskirche die heil. Elisabeth
von Ungarn, wie sie ihre Iirone zu den Fiissen des Christusbildes
legt, 16 Fuss hoch und 12 Fuss breit, und eine Aufnahme der hl.
Jungfrau für Ilhode. Im Jahre 1827 malte er an der Decke des
zweiten Saales des Staatsrathes im Louvre, wie Frankreich mitten
unter den gesetzgebenden Königen und llechtsgelehrten die con-
stitntionelle Charte empfängt. Der Iiiinstler hat hier seinen Ge-
genstand nach der Art des Correggit) in Parma behandelt: man
setzt nämlich voraus, dass die Decke durchbrochen sei, und dass
der Beschauer durch diesen Rahmen eine Scene in der Luft sehe.
Die Arbeit brin t einen schönen Effekt hervor. In den Wölbun-
gen sind ebenfedls eine Menge von Gegenständen von Blondel
componirt, die sich auf das bezeichnete Hauptgemiildc der Decke
beziehen. Auch im ersten Saale malte er den Plafond, und den
Saal der Gallerie der Diana zu Fontainebleau. An der Decke des
ersteren stellte er das siegreiche Frankreich dar, der Geschichte
entgegengefiihrt, und die Darstellungen im zweiten sind aus der
Geschichte der Diana genommen. Im Gerichtssaale der Börse sieht
man von seiner Hand die Gerechtigkeit, welche den Handel be-
schützt, und sechs grau in grau gemalte Basreliefs. Im Jahre 1850
brachte er im Luxemburg ein allegorisches Bild zur Ausstellung,
das sich auf die drei merkwürdigen Tage des Julius bezieht.
Blondel ist Bitter der Ehrenlegion.