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Blake,
William. Blanc,
auch Blanco,
Blämcus u. Bianco etc.
(Europf, a prophecy), und Amerika, eine Weissagung (America.
a rop iecy).
Das edelste unter allen Werken BlalaeÄs sind die Slsizzcn zu dem
Buche l-Iiob, die er selbst stach. Dieser Erfindungen, wie sie der
Künstler zu nennen beliebte, gibt es 21. Sie stellen den Mann von
Uz vor, wie er seine Würde mitten unter den Anfechtungen des
Teufels, den Vorwürfen seiner Feinde und den Beleidigungen sei-
nes Weibes zu behaupten weiss. Solche Dinge waren es, in denen
Blake glänzte; die heilige Schrift hielt seine Einbildunvsliraft im
Zaunie, und er war zu fromm, um von dem Buchstaben abzu-
weichen.
VVährend er sich mit diesen merkwürdigen Schiiplnngen beschäf-
tigte, war es ihm empfindlich, dass ihm der geringe Beifall, mit
dem ihn die Welt von jeher erfreut hatte, schnell entzogen wurde.
Seine wunderliche Phantasie und die eigenthümliche Ausführung
seiner Cumpusitionen waren gleich unpassend, um allgemeines An-
erkenntniss zu finden. Die Nachfrage nach seinen VVerlaen nahm
von der Zeit an, wo er seine Pilgrimschaft nach Canterbury un-
ternahm, jährlich ab, und er konnte sich, als er in den Jahren
verrückte, kaum den nöthigen Lebensunterhalt verschaEen. Der
Stich seiner Erfindungen zum Buche Hiob fristete ihm indessen das
Leben wieder; denn der alte Mann arbeitete stets mit allem Feuer
der Jugend, und mit eben soviel Geschicklichkeit als Enthusiasn
mus. Die genannten liupferstiche sind sehr selten, sehr sehün
und ganz ei enthümlich. Sie sind in der frühem Manier der Iinnst
und haben ieine Aehnlichlseit mit dem zierlichen und graziösen
Styl, der jetzt der herrschende ist.
Die Gesänge der Unschuld und diese Erfindungen zum Hiob sind
die gelungensteil unter den Werken Blalae's.
Sein letztes Bild war das seiner getreuen Catharina, die er im
Bette sitzend noch mit schwacher Hand, fast sterbend malte. Er
empfinäl mit wahrer Freudigkeit den Tod am 12. August 1328 in
einem ter von ohn elähr 70 Jahren.
Näheres über diesän sonderbaren Mann S. Vaterländisches Mu-
seum II. B. erstes Heft S. 107 ff. Hamburg 1811, und Zeitgenossen
dritte Reihe II. B. XIII. Heft S. 171.
Blalte, JOhIl, Bruder William's, ebenfalls Zeichner und Kupfer-
stecher, arbeitete mehreres für literarische Erzeugnisse. Im Jahre
1817 stach er die Umrisse zu HesiocVs Theogonie nach Flaxmann.
Die näheren Lebensverhältnisse dieses Iiünstlers sind uns nicht
bekannt.
ßlaliey, N-g ein englischer Maler und Iiupferstecher in der ersten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Heinecke führt mehrere nach
ihm gestochene Blätter an, von ihm selbst aber nur ein einzelnes
Blatt, das einen Hirten darstellt.
Dieser Künstler starb zu Paris, doch ist sein Todesjahr unbe-
kannt.
Blakwell ,
Blaclawell.
Blanc, auch Blanco, Blancus und Bianco Christoph oder
ChYISIZOPhRHBS, ein Iiupferstecher aus Lothringen, der um 1610
in Italien, namentlich in Mailand und Rom arbeitete. In diesem
Lande änderte er auch seinen Namen in Blancp oder Bianco.
Er stach nach Drlich. Angela, Hannib. Carraeci und andern, und
gab mehrere 'I'hesen heraus. Man hat von ihm auch ein Schrift-