Blaettner ,
Ernst
Samuel.
Blake _9
WVilliam
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zurücliliehrte; auch in den Iiirchen Böhmens sind Altarblätter von
seiner Hand.
Er starb um das Ende des vorigen Jahrhunderts.
Sein Sohn Heinrich August Samuel hatte ebenfalls gute Anlagen
zur Kunst, in der er sich unter Leitung seines Vaters bildete.
Blaelltner; Ernst 831111-191; der jüngere Bruder des vorhergehen-
den, wnrde 111,15 zu Altenbiir geboren und bildete sich unter Lei-
tung seines Vaters zum Iiiinsäer. Im Jahre 176i durchreiste er die
Niederlande und Miihren und kam dann nach Rom, um unter dem
berühmten NIaron seine künstlerische Ausbildung zu verfolgen, bei
dem er noch 1784 lebte.
1313611, Jühann und Wilhelm, Iiupferstecher und Iiunstverleger
zu Amsterdam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Ver-
lage des Johann Blaeu erschienen ausser dem Theatrum civitatum
admirandarum Italiae vorzüglich Landcharten, die lange in grus-
ser Achtung standen. Sie wuchsen zu einem grossen, bekann-
ten Atlas an, sind gut gestochen und colorirt, aber nicht im-
mer genau. So z. B. ist Wilhelms Charte des Territoriums von
Trient sehr fehlerhaft, und namentlich die Grenzen so verfehlt,
dass manche Ortschaften eine ganz falsche Lage haben. Besser ist
Johanns Charte von Tyi-ol, welche Ferdinand Iiarl zugeeignet ist.
Blagfüvß, JQhÜ: ein englischer Mathematiker, der dieAbbildun-
gen zu seinem Astrolabium uranicum universale von 1585 selbst in
Holz schnitt.
Er starb 1611-
Blake, Zeichner, Maler und Iiupferstecher, ein geistrei-
cher englischer Sonderling, Dichter und religiöser Schwärmer. Er
wurde zu London von nicht sehr wohlhabenden Eltern geboren
und schon früh seiner eigenen Leitung oder Missleitung überlas-
sen. Im zehnten Jahre laam er in eine Zcichenschule, im vierzehn-
ten Jahre zum Iiupferstecherßasire, und dann studirte er abwech-
selnd unter Flaicmann und Fiiseli, dem Schweizer Fiissly. der sich
in England Fiiseli nannte.
Schon als Knabe zeichnete sich Blake durch die Sonderkeit sei-
nes Geschmackes aus. Leidenschaftlich für die gothische Baukunst
eingenommen, brachte er Tage lang damit zu, dieDenll-lriäler
der Westminster-Abtei abznzeichnen. Nebenhin sammelte er Iiu-
Pferstiche, vorziiälich nach Rafael und Mich. Angele, und ver-
götterte Albrecht iirer und Heemslierk.
Seine Richtung war nun bestimmt, und er war auch dann nicht
mehr davon abzubringen, als er nachher auf der Akademie stu-
dirte. Er hielt sich von seinen Mitschülern ferne, und jedenre-
gelmiissigen Beschäftigung entwöhnt, gehörte esäzu seinem gräss-
ten Vergnügen, sich in die Einsamkeit seines Zimmers zurückzu-
ziehen, hier Zeichnungen zu entwerfen, sie durch Verse zu er-
läutern und sie dann zusammen in dem Zimmer seiner Mutter auf-
zuhängen. Am Tage beschäftigte ihn der Grabstichel den er an-
fangs häufig nur zu Platten von Kinderbüchern verwenden musste,
und die Abende verwendete er auf Malerei und Dichtkunst, und
verband beide so eng in seinen Compositionen, das eine V00 der
andern nicht wohl zii trennen ist. Als er 26 Jahre alt war, ver-
heirathete er sich mit Catharina Boutchcr, einem Mädchen von
niederer Ilerliunft, die schwarzäugige Iiiithe, die in einigen seiner
lyrischen Dichtungen vorkommt. Diese war ganz fiir ihn geschaf-
fen; sie hielt ihn für das grösste Genie auf der Erde, sowohl was