Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Bigio. 
Blarcanton 
Francia. 
Bigio, 
Nanni 
Bnccio. 
Fresccn aus dem Leben Johannes des Täufers im Chiostro der 
Compagnia dello Scalzo, in den Gemälden fiir den Vorhof der Scr- 
vitenkirche und in den Meubelverzierungen des Hauses Borgherini 
zu Florenz Andrea's Mitbewerber, und verfertigte mehrere Bilder, 
die jedoch denen del Sarto's nachstellen, denn Franciabigio konnte 
seinen Figuren nicht so viel Sanftheit im Ausdrucke, keine so 
wahre Zärtlichkeit und natürliche Anmuth verleihen. Im Zeichnen 
und im Malen des Nackten, war er trefflich, denn er zeichnete 
täglich eine Figur nach dem Leben. Auch der Perspektive und 
seines ausserordentlichen Fleisses wegen rühmt ihn Yasari. 
In der Annunziata zu Florenz ist von seiner Hand die Verlobung 
Maria zu sehen, ein Werk, das unvollendet blieb, weil die lNTönche 
selbes zu seinem Acrger vor der Zeit aufdeckten. 
Vasari sagt, Bigio habe sich durch seinen David, der die Bath- 
seba belauscht, einen grossen Namen gemacht, ein Gemälde, das 
sich in der k. Gallcrie zu Dresden befindet, wo es aber dem An- 
drea dcl Sarto zugeschrieben wird. Daselbst befindet sich auch 
noch ein anderes Bild von diesem Iiiiustler, das oft der Gegen- 
stand scharfsinniger Erklärung gewesen ist. Ein nackter Leichnam 
hängt an einem Bauine, mit zwei Pfeilen in der Brust, und ein 
vornehmer Jüngling ist im Begriffe, den dritten auf ihn abzuschies- 
sen. Neben ihm sind drei andere Jiinglitige, und iibcrdicss zeigt 
sich noch eine zahlreiche VOPSEITIIIJJlIHIg von Rittern. 
Franciabigio bliihte vnach della Valle noch 1530, nach andern 
aber starb er schon im 42. Jahre 15.25, indem ihn angcstrengtes 
Studium entkriiltete. Er hatte das redlichstc Streben, ein tüchtiger 
Meister zu werden , aber er war weniger begabt, als Andrea, Ba- 
fael und andere Zeitgenossen, desswegen wurde er auch mnth- 
los, als er einige VVerke des grossen Urbinaten sah, und er fühlte 
sich unwürdig mit lYIännern von grosisen Talenten in die Wette 
zu arbeiten. Dieser Francia ist vielleicht gemeint, wenn es heisst, 
dass Francesco Bßlhßllül, genannt Francia, aus Gram gestorben 
sei, da er bei dem Anblicke von RataePs Ciicilia die Hoffnung ver- 
loren habe, jemals so Treliliches zu leisten. Franaia, den Freund 
BataePs, kann jene Aeusseruxig Vasarfs nicht angehen, denn er 
war selbst ein hochbegabter Meister, der noch mehrere Jahre nach 
dem Erscheinen von liatacks heiliger Ciicilia lebte. 
Es wurde nach Franciabigir) auch lnehreres gestochen; neben' 
andern zwei Blätter mit Darstellungen aus dem Leben des 'l'äut'ers 
Johannes, wahrscheinlich dieselben, die Bigio gemalt hatte. 
Er hatte auch einen Bruder, Namens Angeln, der ebenfalls ein 
lobenswerther Maler war, ohne jedoch den Francia zu erreichen. 
Seine Lebensverhältnisse sind unbekannt. 
BigiO, FGHCG, aus Parma, nach Orlandi aus Rom, ein vorzüglicher 
Blumenmaler um 1689. Er flüchtete wegen einer Morftlthat nach 
Parma und starb daselbst, doch kennt man das Jahr seines Todes 
nicht. 
Er rstend den besten italienischen Malern seines Faches und sei- 
ner Zeit an der Seite. 
E1510, NZIIIUI BRCCIO, Bildhauer und Architekt, der Sohn eines 
florcntinischen Baumeisters, lernte die Bildhauerlsunst bei St. da 
Montelupo und bei Lurenzetti, und hinterliess einige öilentliche 
Arbeiten der Sculptur, wie die Statue Clemens VII. in der Minerva 
zu Rom, und einen todten Heiland, nach M. Angelds Modell, in 
der Kirche delP Anima daselbst. In der Architektur unterwies ihn 
Anton Ghiberti cla S. Galle, und Werke dieser seiner zweiten Kunst
	        
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