ßerlrcilini
(Bcrelinu) ,
Pietro-
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der Familie Sforza kaufte. Das Gewölbe ist 95 Palmen lang und
55 breit und eines der gelungensten Werke BerrettinPs. Die Ge-
mälde dieses, Saales, der Barberinische genannt, sind im VVerke
des Grafen Girolamo Leti (Acdcs Barberinae) in Kupfer gestochen.
Das Werk blieb zwiilf Jahre zugedeckt, in welchem Zeitranme
Pietro indessen auch andere Arbeiten der Malerei und Baukunst
unternahm.
Im Jahre 1637 wurde er unter Ferdinand II. nach Florenz beru-
fen, um für diesen Fürsten einige Zimmer im Pallaste Pitti zu ma-
len, und diese Arbeit gelang ilnu, nach dem Urtheile der Iienner,
mehr, als all' seine übrigen. Bei den Erfindungen leitete ihn Mich.
Angela Buonaroti der Jüngere, ein verdienter Gelehrter. und er
selbst zeigte sich in der Ausführung ebenfalls als Gelehrter, wie
Lanzi versichert. In einem Zimmer malte er die VVeltalter nach
Hesiod. Fünf andere Zimmer führen den Namen der Minerva,
des Apollo, des Mars, Jupiters und Merkurs. In jedem "verband
er die Mythologie mit der Geschichte. Dieses grosse VVerk wurde
von Ciro Ferri beendet, weil der WIeister, als er das Merkurzim-
mer angefangen hatte, aus einem Ueberdruss, dessen Gründe ver-
schieden angegeben werden, nach Rom zurückkehrte, und nach
Florenz zuriickberufen, sich immer entschuldigte. Doch hatte er
hier schon den Grund zu _einer neuen Schule gelegt.
Nach seiner Rückkehr nach Rom begann er die Malereien der
Kuppel und des Gewölbes der neuen Iiirche der padri dell' Ora-
torio. Für Innozenz X. unternahm er die Gallerie Pamtili, wo
er die vornehmsten Thaten des Aeneas abbildete. Unter Alexan-
der VIl. erhielt er zur Belohnung dafür, dass er den Säulengang
der Kirche della pace verziert hatte, auf Verwendung des Cardi-
nals Sacchetti die Bittervvürde.
Unter seinen Altarbildern in Rom rühmt man vorzüglich die Be-
kehrung Pauli bei den Iiapuzinern, Guido's heil. Michael" gegen-
über. Seine Werke findet man auch im Iiirchenstaate. Höchst
reiche Bilder sind der heil. Ivo in der Sapienza zu Rom, und in
S. Carlo a Catinari der Kirchenheilige, wie er den Pestkranken bei-
steht. Von nicht geringer-m Umfange ist auch die Predigt des heil.
Jakob in Imola in der Dominikaner-Kirche. Sehr fleissig ist das
Bild der Madonna zwischen Pabst Stephan und andern Heiligen
in S. Agostino zu Cortona, welches man für eines seiner besten
hält. Sehr schön ist das Martyrthumt (lesiheil. Stephan zu S. Am-
brogio in Rom und die Geburt U. L. F. im Quirinale. In der Da-
niels-Iiirche zu Venedig ist dieser Heilige in der Lüwengrube.
Auch in den Gallerien zu Rom sind Bilder von ihm. Nicht minder
schöne Werke in grossen Sammlungen Deutschlands undFrankreichs.
In der Eremitage zu St. Petersburg ist _die Rückkehr der Hagap,
aus Houghtonhall stammend. Eine ähnliche Vorstellung kam aus
Florenz in die k. k. Gallerie zu Wien. Die Tradition 15551; das
Petersburger Bild eine Copie nach jenem zu Wien seyn. Es sind
jedoch beide Gemälde von Cortonxfs Hand gefertiget und in der
Anordnung und dem lYIotive verschieden. Das Bild der Eremitage
hat Michel gestochen. In Petersburg befindet sich ferner feine
Mutter Gottes mit der heil. Martina, eine Wiederholunä des zu
Paris befindlichen Bildes. Das letztere ist von SPy und "ousselet
gestochen. Ein drittes Gemälde daselbst ist der auferstandene Chri-
stus, wie er der Magdalena erscheint. Auf einem vierten erblickt
man Maria in den Wolken und auf der Erde Franziscus und Au-
tonius. Ein fünftes zeigt Liebesgötter, welche mit Armaturen spie-
len. In der k. Gallerie zu München befindet sich die M1 Händen
gebundene Ehebrecherin mit einem Wächter zur Seite, Kniestück.