Volltext: A - Boe (Bd. 1)

Bernarklo 
(Bernhard). 
Bernasconi, 
Laura. 
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Unterschleif und Baufehler begangen habe. Vorzüglich ward ihm 
Schuld gegeben, dass er den Anschlag, der nur auf 8 bis 10,000 
Goldgulrlen ging, bis auf die Summe von 50,000 überschrittenhabe. 
Pius, nachdem er alles wohl überdacht hatte, befahl ihn herbei- 
zuführen und redete ihn auf folgende Weise an: "Sehr Wohl hast 
du gethan, mein Bernhard, indem du mir den Aufwand verhehll: 
hast, der mir bevorstand. Hättest du die Wahrheit gesagt, so 
würde ich mich nie entschlossen haben, eine so grosse Summe auf- 
zuwenden, und so würde dieser edle Pallast und 'I'empel auch nicht 
entstanden seyn, den gegenwärtig ganz Italien preist. Er dankte 
ihm hierauf, und sagte, er halte ihn unter allen Baukünstlern sei- 
ner Zeit der ersten Stelle werth, befahl dem Manne allen Lohn 
und 100 Goldstücke darüber auszuzahlen, auch ihm ein Scharlach- 
kleid zu verehren. Ueberdiess setzte er ihn neuen VVerlien vor. 
Dieser Ausdruck wird sich wohl zunächst auf Pienza selbst deu- 
ten lassen, wo auch die Hüflinge, welche sich dort anbauten, in. 
der Wahl des Baumeisters schwerlich den Ansichten. des Pabstes 
entgcgengehandelt haben. Dann aber scheint er um so mehr auf 
die Palliiste in Siena zu gehen, weil hier nur derPabst selbst, oder 
die nächsten Verwandten die Bauherren wvaren. Er errichtete 
daselbst die Siiulenhalle neben St. Martin, das jetzt sogenannte 
Collegium Tolotnei und den Pallast Nerneci für die Schwester Ca- 
tharina. Den Pallast Piccolomini in der Nähe von St. Martin, ein 
prachtvolles Werk, machte Grandjean und Famin, in der Architec- 
ture toscane bekannt. Alle diese Gebäude hat man nach ihrer gros- 
sen Analogie mit den pientinischen ganz unbedenklich dem Fran- 
cesco di Giorgio beigemessen, deren Urheber zweifelsohne Bern- 
hard aus Florenz ist. VYenn Bernhard wirklich, wie Vasari au- 
gibt, ein Bruder desvortrefflichen Bildners Antonio Rosselini ge- 
wesen ist, so liisst sich aus dem Umstantle, dass der Herzog von 
Amalfi seiner Gattin durch Antonio ein Grabmal errichten liess, 
schliessen, dass die Familie Piccolomini selbst nach dem Tode des 
Pabstes fortfuhr, die Rosselini zu beschützen und zu beschäftigen. 
Runiohrs ital. Forschungen II. 193. Kunstblatt 1822. 
Bernardom, HIGIODYIDIIS, Maler von Bassano, einer der besten 
Schüler von Volpato. Er malte schöne geistliche Historien, von 
denen man mehrere in seiner Geburtsstadt sieht. Er starb daselbst 
1718, 78 Jahre alt.  
Bernardom, Franz, ein Bildhauer, wahrscheinlich aus Venedig, 
wo er im 17. Jahrhunderte arbeitete, und nicht unrühmlich starb. 
Bernards, auch Bernaerds; 1331131135315 ein gCSChlClÜCBTIIllPfCY- 
stecher, Schüler von B. Picart. Man kennt von ihm geätzte, ge-- 
, stochene und geschabte Blätter, in Bildnissen und Historien be- 
stehend, von denen aber, weil er lange unter der Leitung seines 
Lehrers gearbeitet hatte, wenige seinen Namen tragen. Einlge 
führt Heinecke an. Sie sind nach de Troy, Rembrandt und an- 
dern lVIeistern, gefertiget. Auch vollendete er für andere Kultst- 
ler die geätzten Platten; selbst der beruhmte Punt bediente Slch 
seiner.  
 Bernards war aus Brabant, arbeitete viele Jahre zu Amsterdam, 
und lebte noch 1752. 
Bernascom, Laura, eine Römerin, malte schöne Blumeustiicke, 
in ihres Lehrers Nuzzi Manier. Sie zierte mit Paul Schorr den 
Plafond der Gallerie Colonna, und lieferte mehrere Cabinetslnlder, 
die in Privatsammlungen übel-gingen, wo sie noch jetzt geschatzt wer-
	        
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