Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Bernardi, 
Jakob. 
Bernardo 
(Bernhard). 
Bronzethoren der Kirche hatte er Antheil. Man sieht darauf bi- 
blische Darstellungen.  
Bßfflürdl, 1319313, ein jetzt lebender Iiupferstecher aus Venedig 
Er lieferte bereits mehrere schöne Blätter, unter denen man beson- 
ders in neuester Zeit eine heil. Jungfrau mit dem Iiinde riihmt, die 
er nach L. de Vinci gestochen. Das Blatt ist von schönem Eiiekte, 
und besonders das Kind zu loben, das mit der Lieblichkeit des 
ossen Leonardo behandelt ist, Tredlich ist auch das Portrait des 
giof. Palletta nach Iiaggizfs Zeichnung. Es ist von schöner Aus- 
führung und kräftigem EiTekte. Ein treffliches Blatt ist auch jenes 
nach Appiani mit Christus und den Jiingern in Emaus; qu. roy. 
F01. Es kostet vor der Schrift 15 Thl. 
Bßfüilfdü (BCPIThÜTd), aus Florenz, Baumeister in Diensten Pius 
IL, erbaute in der Mitte des 15ten Jahrhunderts das Schloss und 
die Iiirche und andere Gebäude zu Pienza im Gebiete von Siena. 
Pius nennt seinen Baumeister selbst einenBernhard aus Florenz; Va- 
sari dagegen misst den ganzen Bau dem Francesco di Giorgio bei, 
einem iYIuler, Bildhauer und Baumeister aus Siena, und hierin 
sind ihm die meisten neuen Iiunstbiieher gefolgt; allein die zuver- 
lässig bekannten Lebensumstäncle desFrancesco machen es unwahr- 
scheintieh, dass ihm, vorzüglich in so friiher Zeit, eine Bauun- 
ternehrnung von so grossem Umfange sei aufgetragen worden. 
Um die Mitte des bezeichneten Jahrhunderts, oder zur Zeit des 
Baues zu Pienza, erwähnt die Kunstgeschichte eines einzigen flo- 
rentinischen Architekten, der Bernhard hiess: Vasari nennt ihn 
Bernardo Rosselixxi. Dieser war den grossartigen Bauunternehmungen 
Nikolaus V. vorgesetzt. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Pius 
II. denselben Baulaiinstler hervorgezogen habe, welcher kurz vor- 
her das Vertrauen seines Vorgäugersldas Pontificat Calixtus III. 
war sehr kurz) gerechtfertiget hatte. Es ist hier kein historischer 
Grund vorhanden, zwei gleichzeitige Architekten desselben Na- 
mens und Vaterlandes anzunehmen. Jeden Zweifel aber, der hier 
 noch übrig bleibt, beseitigt zunächst die Analogie der lltichtung in 
den Bauunternehmungen beider Päbste, indem sie nicht sowohl auf 
. die Errichtung einzelner Gebäude, als auf die Uebereinstimmung 
aller Gebäude in ganzen _Strassen, Plätzen und städtischen Quar- 
tieren ausiingen; dann die Aßlllllltilllieili der Bauart einiger Theile 
des bester altenen Werkes Nicolaus V. mit den entsprechenden 
Theilen der Gebäude Pius 11., so dass in dem Florentiner Bern- 
hard des einen und des andern Pabstes nur einer und derselbe Bau- 
lsiinstler angenommen werden kann. Zu den Bauten Nicolaus V. 
gehören die offenen Begenhallen des grossen Hofes der Burg von 
 Spoleto; der Marktplatz von Fahriano, den Nicolaus ganz erbaut 
hat, das Schloss von Narni, der Thurm der Engelsbriicke zu Rom 
sind durchaus noch in dem Zustande, in welchen Nieolaus sie ge- 
 setzt hat. Es genügt die Bogenstelluug der Burg Ivon Spoleto iu 
Beziehung auf Verhältnisse und Zierden mit den äiulengängen der 
Palläste zu Pienza zu vergleichen, um einzusehen, dass eine hin- 
längliche Verwandtschaft der Bauart in den lNerken beider Plibste 
vorhanden ist. Mit noch ungleich grösserer Sicherheit lässt sich 
 aber aus der Gemeinschaftliehkeit des Bauherrn und aus der Ver- 
wandtschaft der Bauart schliessen, dass die Palläste und andere Ge- 
bäude, welche Pius II. in Siena selbst errichten liess, oder doch 
beförderte, von demselben Baumeister angelegt wurden, dessen 
Leistungen zu Pienza über alle Holriinke siegten. Man suchte näm- 
lieh den Pnbst zu überreden, dass der Baumeister dieser Werke
	        
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