Berghem
Nicolaus.
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durch das Wasser. Die Fernen sind duftig und über das Ganze
ist ein warmer Ton verbreitet.
Seine historischen Stiicke sind selten. In der Gallerie Lichten-
stein zu Wien befindet sich von ihm der Tod der Didu, in der
k. Gallerie zu IMiinchen Laban, der die Arbeiten unter seine Die-
nerschaft vertheilt. In der Düsseldorfer Gallerie ist eine schöne Land-
schaft mit den Ruinen eines Amphitheaters und einem Flusse. Des-
camPs hält sie irrig für Ruinen" des Coliseunish indem Berghem
Italien nie gesehen hat, obgleich man nach der Wahl seiner Ge-
genstiinde, vorzüglich aber nach seinen Gebirgen und Hügeln, an
einen Aufenthalt in Italien älauben möchte.
Die Gemälde dieses Iiiinst er: werden zu hohen Preisen bezahlt.
In der Geinäldeversteigerung des Lord Gwydir 1829 wurde eine
Landschaft mit der Staifage eines Reiters auf einem Schimmel um
30g Pf. und ein reitender Bauer, der eine Iiuh in's Wasser führt
um 256 Pf. verkauft.
In hohernchtuug stehen ebenfalls Bergheufs Zeichnungen, und sie
werden sehr theuer bezahlt. Van Eynden und van der Willigen
vaterliindnSchilderl-tunst I. 40g sagen, dass man für dieselben 6 bis
800 fl. gegeben habe.
Bergheim radirte- auch mit leichter, sehr ausführlicher Nadel gräs-
sere und kleinere Blätter. Man zählt ihrer an 300, von denen
einige sehr selten sind. Woblfühlend, dass er durch Radirungen
nicht die derLandscbaft unentbehrliche Farbe wieder geben konnte,
beschränkte er sich auf Tbiere, in deren charakteristischen Zeich-
nung er ein rosser Meister war, und behandelteädaher in seinen
Blättern das Laiidschaftliclieals den untergeordneten Theil.
Das sicherste Verzeichniss der Blätter, welche dieser Künstler
selbst gefertiget, findet man bei Bartsch V..255 und im Catalog
von Rigal P. 19. Die zahlreicbsten Verzeichnisse der_Stiche nach
Bergbem sind die von Winter und Ileineeke. Einige Blätter
sind mit C. P. Berghem inventor et feeit bezeichnet, andere init
einem Monograinme. Die BuehstabenC. P. bedeuten Claas Pieters
Zoon, d. i. LNicolaus Sohn des Peter.
Die trinliende Kuh, n. 10 2,4 L., m. 1a Z. '11 L.
Es giebt davon viererlei Äbdriiclie: in den ersten steht unten N.
Bcrgheni f. 1680; in den zweiten ist diese geiitzte Schrift heriiusge-
genommen und folgende mit dem Grabstichel eingesetzt: Delineat.
et. sculpt. per "N. Berghem etc. Die dritten haben die Adresse des
L. Schenk, "ivelche in den vierten wiederiweggenommen ist. Auf
französischen Auktionen wurde dieses Blatt von 170 240 Fr- be-
zahlt. nBeiFrauenholz um 4 fl. 50 kr. IV. und bei P. v. Amstel
um 7 .
Die pissende Hub, H. 7 Z. 5 L., Br. 9 Z. 5 L.
Die ersten Abdrücke, von grosser Seltenheit , sind vor al-
1er Schrift; in den zweiten steht: C. P. Berghein inventor fecit.
Die dritten haben die Adresse von de Wit; die vierten von Falk.
Bei Silvestre wurden drei verschiedene Abdr. um 5147 Fr. bezahlt.
Bei Frauenholz IV. 15 fl. 151m vor der Num. Becker 5 Rthl.
15 Gr. Bei Weigel ist der Abdr. vor der Adresse um 20 Thl. aus-
geboten.
Die ruhende Kuli, n. 6. z. 4 L., m. a z. 10 L,
In den ersten Abdr. ist in der Ferne zur Linken der Berg. und
jener. welcher etwas weiter zurück, nicht beschattet, Wßlßheä ill
den Zweiten der Fall ist. Beide sind oline Berghemis Nßmw, Wel-
cher in der dritten oben links steht. Die vierten haben die Adresse
von F. de Wit und in den fiinften ist dieselbe herausgenommen.
Bei Silvestre galten zwei verschiedene Abdrücke 226 Ff-