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Benlunn ,
Gustav oder Justus m11.
Beuvenuti,
Pietro.
wünschen übrig lassen. Seine aquarellirten Zeichnungen sind da-
her von den Liebhabern der Kunst besonders gesucht, und selbe
in den ersten Cabinetten zu finden.
Bentum, Gustav oder Justus van, Maler von Leyden, wird
für Schalkens Schüler gehalten, den er jedoch nicht erreichte. Er
malte Bildnisse und Nachtstücke von gelblichem glänzenden Colo-
rite. Starb 1727.
Benueei, ßonavcntura, ein Maler, der um 13m zu Rom sich mit
Restauration alter Gemälde beschäftigte.
BCIIUCCI, PlllllPP , Landschaftsmaler, geb. zu Rom 177g. Er war
ein Schüler von G. Wallis, und bildete sich in Italien durch fleis-
siges Studium nach guten Mustern und nach der Natur, die er
auf seinen verschiedenen Reisen zu beobachten Gelegenheit fand.
Gegenwärtig hält sich der Künstler in München auf, wo er Land-
schaften in einer breiten und geistreichen Manier malt. Der grösste
Theil stellt italienische Ansichten in der Nähe des Meeres vor.
Man hat von diesem Künstler auch mehrere lithographirtc Blätter,
Ansichten von Gibraltar und von Gegenden auf den beiden Inseln
Malta und Gozo vor-stellend, alle, nach der Natur aufgenommen.
In seinen Lithographien ist alles mit Sicherheit behandelt, und
das Korn von grossei- Klarheit. Einige seiner Produktionen geben
einen -grossartigen Charakter der Natur: zucrkenncn.
BGIWCll. Odß? BISWOH, J- H-, eine geschickte Malerin zu Lon-
don, die in Ocl, und besonders in Miniatur mit grosser Zartheit
malte. Sie fand allgemeinen Bcilall mit ihren Werken, die selbst
ein Künstler, wie Bartolozzi u. a., durch den Grabstichel verbrei-
teten. lhre Köpfe haben Ausdruck, aber die Carnation geht etwas
ins Böthliche; in Darstellung der Gewandung hingegen ist sie mu-
sterhaft zu nennen.
Benvell blühte schon um 1760, und starb gegen das Ende ihres
Jahrhunderts.
Benvenuti, PIGtrO , Ritter, Historienmaler und Direktor der Kunst-
akademie zu Florenz, ein Künstler, der nebst Camuccini für den
besten Maler des jctzigendtalicxis gehalten wird, und iiir den er-
sten, der sich seit Gigoh in der toscanischen Schule hervorge-
than hat.
Benvenuti erblickte zu Arczzo das Licht der VVelt, und wid-
mete sich zu einer Zeit der Kunst," die als neue Erzen nisse im
Gebiete der letzteren nichts Erfreuliches aufzuweisen läattc. Er
studirte daher zu Florenz mit Eifer nach den Werken Andrea dcl
Sartoä, und zu Rom, wohin er gegen das Ende des vorigen Jahr-
hunderts zog, war es besonders afael, den er zum Muster wählte.
Er suchte in das Wesen der Kunst jenes Meisters einzudringen,
dadurch, dass er seine Werke copirte, besonders die schöen Ge-
mälde der Farnesina. Allein wer in Pietrds Gemälden RafaePs ein-
fache Grösse und die hohe Wahrheit dieses grossen Urbinaten su-
ehen wollte, würde sich getäuscht fühlen; Benvenuti's Sty-l ist der
seit längerer Zeit schon von den meisten talentvolleil Franzosen
verlassene und getadelte, den David zu derjenigen Vollkommen-
heit erhoben, deren die Unnatur fähig ist. Schon Göthe bezeich-
nete diesen Aretiner in seinem Winckelmann S. 525, wegen der
heftigen Bewegungen seiner Figuren und des iibermüssi Kriiftigen
in seinen Formen und der Farben ebung als einen Anihiinger des
neuen französischen Kunstgeschmacics. Dennoch machte sein Styl