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Bemmel, J 0h. Christoph von.
Bemmel, Karl Sebastian.
die Malerkunst, widmete sich dem Tmndschaftsfache und licss sich
zu Bamberg nieder. Hier ging er zum katholischen Glauben über,
und verehelichtc sich zuerst mit Snsanna Maria Iiöhler, welche ihm
die Söhne Iiarl Sebastian 114a, und Simon Joseph 114? gebar,
dann mit Gatharina Maria Briiekner, mit welcher er einen Sohn
Johann Iiaspar erzeugte.
Seine Gemälde waren zwar der Natur ähnlich, aber äusserst hart,
trocken, mager und im Iiunstwerthe ungleich geringer als jene sei-
nes Vaters. Auch arbeitete er mehr zum Unterhalte seiner Fa-
wnilie, als für die Iiunst.
Bemmel, Georg Christoph Gottheb von, I., Johann Noah-s
Sohn, geb. zu Nürnberg 1738, gest. 1794. Er erhielt den ersten
Unterricht im Zeichnen sowohl von seinem Vater, als auch von G.
M. Preissler, und ward 1755 unter J. J. Prcisslers Direktorat in die
Akademie aufgenommen. Er malte Bauernstücke, Iiriegsscenen,
alte Köpfe u. s. w. so kunstvoll, dass man sie für Arbeiten Johann
Georg's ansah. Er zeichnete und malte auch viele nürnbergische
Prospekte.
Bemmel, Georg Christoph Gottheb von, II., 501m des vor.
hergehenden, geb. 1765. Er liebte die bildende Kunst und die
Musik, und ist der letzte dieser Iiünstlerfaimilie. Wir verdanken
ihm den angeführten Aufsatz über die Familie Bcmmel, dessen un-
ten in dem Artikel des Johann Caspar von Bemmel erwähnt wird.
Als Künstler verdient er weniger Erwähnung.
Bemmßl, Bllrkhard Albrßßht VOU, jüngerer Sohn Johann Noah's,
zeigte von früher Jugend an viel Talent im Thierzeichnen. beson-
ders in Darstellung von Pferden, Kühen, Hunden u. s. w., die er
nach der Natur copirte. Seine Zeichnungen sind sehr selten, in-
dem er schon 1755 in einem Alter von 15 Jahren starb.
Bßmmel, Karl Sebastian, erster Sohn aus der ersten Ehe Johann
ChristopHs, geb. zu Bamberg 17115, gest. zu Nürnberg 1796. Er
begab sich als 7jähriger Knabe, wegen seiner harten Stiefmütter,
nach Nürnberg, wo er von der Wittwe Johann Noalfs von Bem-
mel gut aufgenommen wurde. Er widmete sich mit allem Ernste
der Kunst, und studirte vorzüglich die Malereien seines Grossva-
ters Peter und seines Urgrossvaters Wilhelm. Anfangs malte er
nur in Oel", nachher aber meistens in Wasserfarben, wveil damals
die Oelgemälde als Landschaften nicht beliebt waren. Er bildete
sich darin vorzüglich nach den Manieren der berühmten Vögel-
und Landschaftsmaler, Gebrüder Lang, indem er in der Behand-
lung der Wasserfarben nie Unterricht bekommen hatte. Er
studirte beständig fort und brachte es endlich so weit, dass er ei-
ner der eschicktesten und künstlichsten Meister im Landschaftsma-
len wurde, und seine Malereien in England, Spanien, Russland etc.
mit allgemeinem Beifalle auf enommen und gesucht wurden. Am
liebsten stellte er Seestücke, Stürme, Feuersbrünste, Morgen- und
Nachtscenen dar. Seine Ideen waren eben so glücklich in geschmack-
vollen Erfindungen, als sein Pinsel gewandt in der Ausführung sei-
ner Gedanken. Er malte prächtige Himmel und Perspektive, sein
Baumschlag hatte den Schein der Beweglichkeit und durch seine
Gewässer glaubte man den Boden zu erkennen.
Dieser Künstler trat in Nürnberg 1'765 zum lutherischen Glauben
über. Eine fortdauernde Nervenschwäche in seiner geschickten
Hand hinderte ihn mehrere Jahre an der Erfüllung der Wünsche
verschiedener Iiunstlreutirle, besonders in England, welche Bestel-