Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Bemmel, Wilhelm von.  Bcmmel, Johann Georg von. 
haher. Sie sind mit brauner und ostindischer Tinte verfertigv 
Van Eynden und van der NVilligen GOSUll. der vailerland. Schildew 
launst. III. 188. 
Bemmcl, Vvilllelln VOÜ, der Stammvater einer zahlreichen Iiiinß 
lerfamilie, aus einem alten adehchen Gesehlechte im Bur mnxlische 
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IIYCISC, Wvelches sich wegen der RehgiunsJiedruchungen nnC 
Utrecht begab. 'W1lhelm wurde hier 10.30 geboren, und war de 
Sohn Geranfs, eines llittxneisters in Diensten der Generalstaaten. E 
lernte bei dem berühmten  Zaftlevens die Landschaftsmalerei, hr 
gab sich hierauf nach Italien, und zeichnete zu Venedig, Run 
Neapel und besonders in den Gegenden von Tivoli die lieblich 
sten Ansichten mit Geschmack und Treue. Nach einer Reise i: 
England und Deutschland trat er in Dienste des Landgrafen V01 
Ilessexi-Cassel, ävu elr sich sechs Jahre aufhielt und seine Talent 
in Darstellung er ierrlichsten Landschaften bewies. Späterhi] 
ging er nach Augsburg, dann nach Nürnberg und ward iiberal 
mit der grössten Achtung aufgenommen. In der letzteren Stad 
verheiratliete er sich und bekam eine zahlreiche Familie, von de 
aber nur zwei Söhne am Leben blieben, nämlich Johann Georg 
und Peter. Er starb 1708 zu Wuhrd, wu er sich zuletzt aufgebal 
ten hatte.  
Bemmel malte nach der Natur herrliche Landschaften mit Was 
serfällen undPruinen, wobei er besonders in Vertheilung der Lich 
tcr und Schatten Meister war. Er hatte ein schönes Colorit, wühlu 
sein Locale sehrgeschiclat, und tokliirte Bäumc, Wasserfälle, Flüssl 
höchst vollkommen; Vorzüge, die schon Sandrart (I.5.Buch25.CaP. 
mit vollem Rechte an ilnn-riihrnt. Stailhgen brachte er selbst Hi! 
in seine Landschaften, die bessern sind wenigstens durch seiner 
Sohn Johann Georg, J. Mnrrer, auch durch Heinrich Boos staf 
firt. Er malte nie ein Ungewitter, da er doch die xnannigfaltigster 
Sceucn der verschiedenen Jahreszeiten darstellte. Nürnberg besitz 
von ihm vorzüglich schöne Arbeiten. Irn Jahre 1651i ätztc er eii 
Heft von 6 seltenen Landschaften. Heineclae verzeichnet die nacl 
ihm gestochenen Blätter. 
Bemmel, Johann Georg V01], Wilhelms älterer Sohn, gab. zu 
Nürnberg 1669, gest. 1725. Sein Vater und Joachim Sandrart wa" 
ren seine Lehrer, er fand sich aber vorzüglich von der Thierlna- 
lerei angezogen, und studirtc desswegen flcissig nach Lemkcfs Ge- 
mälden. Seine Landschaften, Thiergexniilde, Schlachten und Mar- 
quetentlerelen fanden imgetheilteil Beifall. In seinen Gemälden 
herrscht Ausdruck, richti_ e Zeichnuny und ein anlrenehmes Colo- 
rit. Er war ein getreuergßoobachter der Natur, uncd wusste sie in 
allen Veränderungen nachzuahmen. Seine vielen Handzeichnungen 
 verrathen eine seltene Fertigkeit, verschiedene Ideen auszuführen. 
gngeachtetlihn seine schwiichliche Gesundheit und das Podagra au; 
eisen hinc erten, so verbreitete sich sein l uf doch sehr weit, un 
jedermann wünschte etwas von seiner Arbeit zu besitzen. In sei- 
nen spätem Lebensjahren litt er auch am Chiragra so sehr, dass 
er nur zwei Finger gebrauchen konnte, aber doch die schönsten 
VVerl-ie lieferte.  
Von nxehrerezi seiner Söhne blieben nur zwei am Leben, Joel 
Paul und Johann Noah. 
Johann Georg Bemxnel lieferte auch eine Reihe schiitzharer ge- 
iitztc-i- Landschaften. Sein von ihm selbst gemaltes Bildniss hat G. 
C. liilian in Kupfer gestochen.
	        
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