Volltext: A - Boe (Bd. 1)

Bellini , 
Gentile. 
Phi1iPP' 
Bellini 
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kleinen Johannes xieiget, ein himmlisch schönes Fig-iirehen, so 
Schön als kindlich fromm. ganz Natur und NVahrheit; die Ge- 
Slrhtsbildung der Heiligen von der vollendetsten Anmuth und Schön- 
heit. Die Mutter hat etwas Leidendes, aber um so tiefer liebevoll 
 1st ihr Ausdruck. In der k. Gallerie zu Neapel gibt cs mehrere Bil- 
der von Giovnnni, lauter lYIadonncn, darunter eine, sonst Zingaru 
genannt, in seiner grossartigeren Manier und wärmeren Färbung. 
ilIchrerc seiner XYerhc sieht man auch in der Gallerie zu Mailand 
und andere in den liirehen von Venedig. Lanzi 1. e. Fiorillo II. 
Ü. I. 76. und zerstreute Notizen. 
Bßllml, Gentile, Maler, geb. zu Venedig 1.121, gest. 1'501. Erlebte 
von seinem Bruder getrennt, aber im Herzen innigst verbunden, 
liebte und lobte einer den andern, als den Grösscrn, was in G-io- 
vanni Bescheidenheit, in Gcntile VVahrheit war. Dieser war von 
Natur beschränkter, aber sein Fleiss, der zuweilen Naturgaben er- 
setzt, weiset ihm eine ehrenvolle Stelle unter seines Gleichen an. 
Die Republik brauchte ihn, wie seinen Bruder, beim grossexi Rath- 
saale, und als der Grosssultau JNIuhamctl II. selbe um einen vor- 
ziiglichen Bildnissmalcr ersuchte, sendete sie ihn nach Constanti- 
nopel. Als Gentile in dieser Stadt die Enthnupttlng des Johannes 
gemalt hatte, besprach sich der Sultan iiber die fehlerhafte Dar- 
stellung des Halses, und liess, um den Iiünstler zu überzeugen, 
sogleich einen griechischen Sklaven kommen, den er auf der Stelle 
mit seinem Siibcl den Iioid abhicb. Bellini widersprmzll kläglich 
seiner Critik nicht länger, schlich sich eilends nach dem IIafen und 
segelte nach Venedig ab. Ausscr seinen Wlalereieu machte er für 
lllahomed auch eine grossc Denkmiinze mit dem Bilduiss des Hai- 
sers und drei lironen auf der Kehrseite, ein seltenes VVer-k, wo- 
von 'I'l'ieodur Curer einen Abdruck besass. 
Wiewohl Gentile seinem Bruder DZIClISIOILlI, und in mehreren 
IVerkeu gar zu fest an der alten IIiirte haftet, hat er doch auch 
einige sehr schöne Bilder geliefert, wie die Geschichten des heil. 
lireuzes in S. Giovanni und die Predigt des heil. Marcus an seine 
Schule, ein Bild, das neben einem Paris Burdone sich hält, und, 
jetzt in der Brera zu Mailand sich befindet. Man sieht hier einen 
treuen Naehbilder, der Alles, wvas er unter einer grossen Volks- 
menge bemerkt, wiedergibt. Die Zuhörer sind auf venodiger 11ml 
türkische Weise gekleidet, denn der Heilige predigct zu Odessa. 
Einige kleine Bilder Geutile's sind init.so viel Liebe ausgeführt, 
dass sein Bruder selbst sich ihrer nicht schämen diirfte. S0 z. B. 
eine Darstellung im Tempel im Pallast Barbarigo zu S. Polo, halbe 
Figuren; wiederholt im Pallast Griniaui. Im Museo zu Neapel ist. 
von Gentile eine Verklärung, im Pallaste Borghese zu Rom Adam 
und Eva in der einfiiltigen Art unserer ersten Meister. Sein ei- 
genhändig gemaltes Bildniss sah van der Hagen in der Sammlung 
des Marcliese Berio zu Neapel. Es trägt die Jahrzahl 1433. Lanzi 
II. 34. d. Ausg. u. a. Fiorillo II. 15, 16. 
Bann": PhlllPP, von Urbino, ein in der Geschichte fast unbekann- 
ter, aber sehr verdienstvoller Maler. In der Mark Ancorm sind 
"F111 Ücl- und Wandgemälde von seiner Hand, in Barocciß 5Wl- 
DIQ I7!- Bildcr der Werke der Barmherzigkeit in der Kirche der 
Carita zu Fabriano sind aus seiner besten Zeit. Gebildete Fremde 
Sehen diese Werke mit Bewunderung. Auch das Martyrthum des 
hßll- Gaudentius in einer Kapelle bei den Convcntnalen Yen M- 
Albmmo Wird gepriesen. Er malte um 1594- Llßzl L Mm d' 5'
	        
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