Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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"Bclin. 
Bella, 
Stephan 
della. 
  Dasselbe Mädchen, dem -Geckcn spöttisch begegnend, das GE- 
genstiick zum obigen.  
  Amor und Psyche; nach J. B. Renaud; gr. qu. F01. 
 Coucou, nach Ie Bei; F01. etc. 
Belin, ein guter Landschaftsmaler zu Paris, starb um 1660. Er a!" 
heile in der Manier Fouquieres und später unter S. Vouet. 
B811, BÜdQIPH: Aquaxtdlulist uyÄMiniatux-maler zu Paris, geb. zu 
Payerne m der Schwexz, Schu_ler von Isabey. Er liefert Portraiw 
 in beiden Fächern der Malerel. Gabet.  
Belle, Stephan (16113, Zeichner und geschickter Kupferstecher, 
geb. zu Florenz 1610; gßst- daselbst 1664. Er wurde von seinem 
Vater zum Goldschmied bestimmt und bei O. Vanni in der Zei- 
chenkunst unterrichtet, die ihn schon in seinen Goldschmiedsarbei- 
ten bemerklich machte. Auch bei Canta-Gallina genoss er Untere 
riqht, wo er Callot kennen lernte und dessen Kupferstiche copirte. 
Anfangs glich daher seine Manier jener dieses berühmten Meisters, 
doch verlless er siein der Folge, um sich eine eigene zu bilden, 
die zwar weniger geistreich, aber doch schön und angenehm ist. 
 Nach Vannifs Tod wollte er sich der Malerei widmen, er hatte 
auch gute Anlage zu dieser Kunst, doch bestimmte ihn seine Vor- 
liebe für Callufs Werk, den Pinsel mit der Radirnadel zu ver- 
 tauschen.     
  Der CardinalLorenz von Medici erkannte die Gabe des Künst- 
 lers, und schickte ihn auf eigene Kosten nach Rom, wo er drei 
  Jahre verweilte" und die Werke der grossen Meister studirte und 
mehrere Platten stach. Von Rom begab er sich nach Paris und 
, fertigte auch, hier während eines Zeitraums von sieben Jahren viele 
  treffliche Sachen, die ihm Ehre und Ruhm erwarben. Doch zog 
 es ihn wieder nach der Heimath, _wo auch Cosmus HI. von Florenz 
 den Künstler zu schiitzenjwvusste, 
0 Bella's Werke" bestehen aus historischen Blättern, Schlachten, 
Jagden, Landschaften, Scestiicken, Thieren und Verzierungen. 
 Man bewundert in diesen die Feinheitwund Leichtigkeit der Nadel, 
f die freie, gelehrte und malerische Behandlung. Dabei verfehlen 
sie nie ihre Wirkung, zeigen schöne und edle Köpfe und gut ge- 
 zeichnete Figuren,   d": Extremitäten nicht immer cor- 
rekt. Er hatte eine reiche Einbildungslsrait, doch war sein Genie 
nicht so fruchtbar wie jenes von Callot. Letzterer verkleinerte 
seine Figuren mit viel Richtigkeit und Geschmack, Bella hingegen 
schien durch die Vergrösserung seiner Figuren mit Callofs Ver- 
diensten zu wetteifern. Seine letzten Werke athmen nicht niehr 
die fröhliche Laune, wie seine früheren. Der sonst aufgeweckte 
Künstler wurde schwermiithig, von traurigen Gedanken erfiillt, und 
in dieser Gemüthsstimmung stach er seine letzten Stücke, wo der 
Tod Menschen vom Altare entführt. 
Am Yortheilhaftesten zeigtsich dieser Künstlerin seinen Figu- 
ren, Öle: mit einer freien Hand sauber gezeichnet sind und grosse 
 Schönheiten haben. DieThierstücke verdienen nur in Absicht der 
zierlichenvAnsfiihrung Lob, und auch in Seinen Landschaften ist 
 ausser der Zierlichkeit und Haltung nichts zu loben. In Kleinig- 
 keiten ister besser.  
Sein Werk beläuft sich, nach Joubert, auf mehr als 400 Blät- 
tern, von denen (1772) Jomhert zu Paris ein raisonnirendes Ver- 
zeichniss drucken liess, das jenes in BaldinuccPs Leben dieses 
liiinstlers.au_Genauigkeit weit übertrifft. Heinccke gibt ebenfalls
	        
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