366
Cornelius.
Bßga, COTUÜIIIJS, Maler und liupferstecher, geb. zu Harlem 1620
(nicht 4610), gest. daselbst 166-1. Er war der Sohn des Bildhauerä
Peter Be yn (Bega ist ein angenominener Name), und ein würdi-
ger Schüler von Adrian Ostade, dessen Vollkommenheit er jedoch
nicht ganz erreichte. Seine Gegenstände sind Banerngesellschafteu.
Alchymisten u. s. w., lauter Bilder, die ihren Preis neben den VVer-
ken der grössten Meister behalten. Ein kleines Stück aus dem be-
rühmten Cabinet des H. von der Noot wurde um 512 holländische
Gulden verkauft.
Bega starb an der Pest und von seiner Geliebten angesteckt,
fiihrte überhaupt nicht den erbanlichsteit XVanclel, wesswegen ihn
der Vater aus dem Hause jagte. In der Casseler Gallerie war von
ihm ein Alchymist in seinem Laboratorio, im Berliner Nluseum ist
von seiner Hand eine Gesellschaft Matrosen und eine Bauernfami-
lie, und in der Pinakothek zu München eine gemischte Bauernge-
sellschaft beitlerlci Geschlechts.
Bega ist nicht Eine Person mit Abraham Begyn, wie Nicolai be-
hauptet, da der letztere lediglich als Imndschaftsmaler, der erstere
hingegen nur als Gesellschaftsrnaler bekannt ist.
Das Iiupferiverlt dieses Künstlers besteht aus 55 Blättern, welche
Bauerngesellschaften und dergleichen vorstellen. Sie sind gräss-
tentheils mit einer kräftigen Nadel gefertiget und wenig vollendet,
bis auf etliche Stücke, welche beweisen, dass der Iiünstler seine
Instrumente mit Geschicklichkeit handhaben konnte.
Das Verzeicliniss dieser Blätter ist am genauesten bei Bartsch V.
225 ff; Heinecke ist mangelhaft und nicht frei von Fehlern.- Ein
liunstltiindler "brachte sämmtliehe VVerke dieses Iiiinstlers, bis auf
eines, an sich, und gab sie mit deutschem und lxolli-indischem Ti-
tel heraus. Letztercr lautet, wie folgt: t' Werk van de beroemde
Schilder C. Bega, alles door heni selve geinventeert en geest.
Die gesuchtesten unter Begafs Blättern sind:
Der Bauer am Fenster; H. 5 Z. 2 L., Br. 2 Z. 10 L.
Dieses Blatt ist grösstentheils mit der kalten Nadel vollendet,
und eines der ausgefiihrtesten des anzen Werkes. Die ersten Ab-
drücke sind ohne den Namen des äiiinstlers, und in diesen sehr
selten.
Das Innere einer Bauernstube, wo man eine Frau mit einem
Iiinde auf dem Schoosse sieht, und ihr gegenüber zwei Bauern,
von denen der eine aufeinem Stuhl sitzt und zu hören scheint,
was ihm der andere, der neben ilun mit dem Iirnge in der
Hand steht, sagt. Dieses Blatt wäre eines der schönsten, wenn
Bega den unteren Theil eben so beendiget hätte, wie den obe-
ren; H. 5 Z. 8 L., Br. 4 Z. 5 L.
Die zwei Verliebten. Der "Mann schlingt den Arm um den Hals
des Weibes, und hält in der Linken ein kleines Glas. Am
Tische stehen zwei Bouteillen, zwei Pfeifen und zwei Blätt-
chen Papier; halbe Figuren; H. 5 Z., Br. 2 Z. 8 L.
Die Gesellschaft am Iiamin. Ein Bauer sitzt auf einem Fasse
und scheintunit einem vor einem Weihe stehenden Manne
zu sprechen. Erstere sitzt auf einem Stuhlc. Dieses Blatt ist
roh und nachlässig geätzt; H. 2 Z. 10 L., Br. 2 Z. 2 L.
Die junge Frau mit der Tabakspfeife in der Rechten, vor einem
Tische siitzend, auf welchem eine Bouteille steht; H.. 2 Z., Br.
1 Z. 8
Der Trinken 'Er sitzt auf dem Fasse und hält einen Topf in
den Händen. Unten liest man: c. bega; H. 5 Z., Br. 2 Z. 2L.
Die Bäuerin mit dem Iiorbe auf dem Kopfe und dem Iireuze in
der Rechten, bezeichnet: c. bega; H. 5Z. 11L., Br. 2 Z. 7L.