Volltext: A - Boe (Bd. 1)

Adler 
Christian. 
Johann 
oder Jakob. 
spelitor Melchior einen_Ruf nach München erhielt, wo er zugleich 
drei Jahre aut der launigl. Akademie mit allem Eifer studirte. Im 
J. {815 wurde er hel der lt. b. _PorzellanJlllanulhlatur als Malerei- 
Aulseher angestellt, und _v0n dieser Zeit an widmete er mit allem 
Eiter seine Hunslt dem Dienste der Anstalt, die jetzt neben den er- 
sten Europas ste it. 
Adler i'm-fertigte VVei-ke, ii1 Vasen 1 und Plattengemäiltlen beste- 
hend, d1e__unter der Regierung des huchstseligen Hiinigs lWIax lhslt 
an alle Hofe Europasals Geschenke versendet wurden. Es sind 
dieses wahr-ä Prunlsgeldsse, die den Ruhm der bayerischen Dltiilu- 
iahtur verliunden und den Namen des Hiinstlers der Nachwelt si- 
chern.  
Im Jahre 182? begann er die Fortsetzung der herrlichen Smmn- 
lnxig von PQrzellaxi-Geiniildeil nnchuden besten Originziliexl der 1a. 
Pinaltothclil, "welche Se. lVlIa]. der HOlllg Ludwig in einem eigenen 
Saale derse ben ziulstel en assen wird. i 
Atllers Cupien lassen weder in Beziehung auf treue Nachahmung, 
noch in Hinsicht der freien, kraftvollen und sorgfältigen Ausfuh- 
fiihrung etwas zu wünschen übrig. Ein wahres Meisterstiick ist 
sein Bildniss Giorgioniäs, nach des letzteren eigenhiiniligenx Ge- 
mälde, in der k. (Sellerie zu llrliinehen. Ausgezeichneter Erwäh- 
nlulng x'erd1enenFaucli_ die Bildnisse des Cardiiials llospigliugi nach 
e asquez; des runzislcaner-Mönchs, nach Rubens, alle auf Plat- 
ten, von 10 Zoll ins Gevierte, gemalt. ltalhePs Bildniss stellte er 
auf einer 15 Zoll hohen und 11_ Zoll breiten Platte dar. Nach 
diesen: Meister cupirte er noch die Madonna Teuipi und die heil. 
Familie auf einer Platte. von 22 vZoll iin Quadrate, ein VVerlt, das 
der Grosse und der Meisterschaltder Auslulirting nach zu den sel. 
tensteu und herrlichstenddrzeugnissen der notieren Sehnielzmalerei 
gehort. lNocuh iirussen die PUFUSIIVILO b. Prl. des Honigs Ludwig und 
1. M, der lltinigiii lherese erwuliiit werden, welche der Hunstler 
äul mehreren Platten und Vasen nach Stieler's Olflglllül-Gßlllllltlüll 
arstellte.  
Mit Auszeichnung musjs auch die Vase genannt werden, welche 
das Portrait Albrecht. Durefs zeigt und die als Geschenk nach 
Sevärs "liainv, St) SYK"! gwgwsse Päutlle mit der Tvlaaltxnna, nach Leu- 
nar o (a ÄDCI, im esitze (es ra en von Schönhurn. 
Ein ausführliches jVerzeichvniss von den VVOFlECII dieses Iiiinstlers 
i. Dr- (J- H-l ßaggßfs GCSCh- der 1-1. Porzellan-Manufaktur in den 
ayer. Anna en, aarg. 1354, 
Adlerkranz, BQPOU VOH, jetztlebentler vorziiglicher- Architekt zu 
Stockholm, der überhaupt zu den besten Htixlstlern seines Faches 
gehört. Seine Entwürfe und Gebiiude, deren mehrere seine Vater- 
stadt zieren, sind von einer Reinheit des Styls, die ein tiefes Stu- 
dium verräth. Atllerlsranz ist noch ein Mann bei guten Jahren. 
Admlral! Juhann oder Jakob; berühmter Künstler zu Leyclen, 
näCll R051 11111 1Ö80 geb. und nach Fiorillo ein SuhiilerLe ßlontVs 
(III. 500). Er versuvhte sich mit Glück in der vun Ch. Le Blond 
erfundenen Manier, bunte Hupferstiche vermittelst mehrerer Plut- 
ten zu verlertigen. In folgenden YVerlaen befinden sich von ihm 
sechs in dieser Manier gearbeitete anatomische Blätter, welche sehr 
gesucht, aber selten zu finden sind. Zwei derselben in zwei Dis- 
sertationen des Albinus, betitelt: Dissert. cle Arteriis et Venis in- 
testinur. Leidae 1756.  und Dissert. secuncla de sede ac causa 
coloris Aethiopum, ibid. 1754. gr.  Drei derselben erschienen 
als lose Blätter, bloß mit einer Erklärung der Darstellung. Das
	        
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