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Baumbach ,
Carl.
Baum-gärten ,
Biartin
VOII
dell,
auch viele Portraits bedeutender Personen zur vollkommenen Zu-
iriedenlieit.
Durch eine schon gereifte Bildung hinlänglich für Italien vor-
bereitet, sah er zu Anfang des Jahres 1855 endlich das ersehnte
Land mit seinen herrlichen klassischen liunstschiitzen. Hier stu-
dirte er besonders RafaePs VVerlie, seine edle Einfachheit, seine
treffend wahre Auffassung der Charaktere, seine grosse VVahrheil
im Uolorit. Auch widmete er den Werken der vcnetianischen Schule
seine volle Aufmcrlasainlseit, und suchte sich so, indem er das Stu-
dium dieser klassischen lVIeistcr zugleich mit dem der Natur ver-
band, seinem Ziele innner mehr zu nähern. Am Ende des Jahre!
1854 kehrte er nach Blümchen zurück.
In Baumbaclfs Portraiten erkennt man in der Auffassung und
Anordnung mehr das Streben nach einfacher reiner Naturwalirheit,
als nach glänzendem Elfelit. Sein Culorit ist wahr und kräftig,
mit feinem und lleissigen Pinsel behandelt, und das Ganze von
sorgfältiger Modellirung. Im Jahre 1832 Sah man auf der Iiunst-
ausstellung lll Wliinchen das gelungene Bild eines 'I'e1npelrittcrs.
nach einem schönen lebenden Modelle gemalt. Besonders trefflich
sind einige weibliche Portraits von Italienerinncil, die der liiinst-
1er aus Italien mit sich brachte.
Billlmelster; Sallluel, Miniatur- und vornehmlich VVappenmaler
zu Augsburg. Er besass auch grusse Geschicklichkeit in Darstel-
lung der Vogelncstcr nach der Natur, und fertigte Zeichnungen für
Goldschmiede. C. G. Geissler war sein Schüler.
Baumeister, G1, ein geschickter Genremaler von Gmiind, der sich
bereits einen riihmlichen Namen gemacht hat. Er bildete sich auf
der Kunstschule zu Augsburg, und erregte schon 1821 grosse Er-
wartungen durch seine Landschaften, die mit Treue und Fleiss
ausgeführt waren. Besonderer Erwähnung aber verdienen seine
Pferdestiicke.
Baumeister fasst die Natur mit schlichter Treue und Innigkeit
auf, und sein Streben geht nur nach Wahrheit und Simplicität,
ohne alle Iioketterie des Pinsels. Im Farbenton ahmt er die alten
Niederländer nach.
Baumeister, Theodora, von Augsburg, malte schöne Blumenstü-
cke. Wir kennen die nähern Verhältnisse dieser Iiiinstlerin nicht.
Baumer (Bäumer), Georg, ein Bildhauer und Arbeiter in El-
fenbein, der 176.3 zu Rottenburg in Bayern geboren wurde. Er
lernte die Anfangsgründe der Kunst bei seinem Vater, machte dann
Reisen nach Wien und Mannheim, und liess sich endlich in Mün-
chen nieder. Von seiner Arbeit erhielt I. M. die Königin Caro-
line von Bayern eine lireuzabnelnnung mit 19 Figuren in Bas-
relief. In dem Besitz dieser kunstliebcnden Fürstin kam auch (llß
Büste Napuleoxfs, die unser Künstler gefertigct hat. Ausserdem
erbaute er einige Altäre in den Iiirchen Bayerns. Das Todesyihr
dieses Künstlers ist uns unbekannt. '
Baumgärten, Martin van den, ein ausgezeichneter Bildhauer,
geh. zu Brrda 1040. Er arbeitete in Frankreich, wo er sich Des-
jardins nannte, fiir die k. Palläste und Gärten, namentlich meh-
rcre Stücke für das Schloss zu Versailles, die S.. Thomassin gesto-
chen hat. Von ihm war auch die Statue Ludwigs XIV. mit den
vier Sklaven an dem Iiussgestclle, aus Blei gegossen und vergol-
det, ehemals auf dem Place des victoircs._ Dieses VVerk bewun-
nerte jedermann, indem man fciiher noch keines von {solcher Griissa