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Batoni
etc.
Batmchos
und
Sauras.
kannte reuige Magdalena. Batoni besass ein natürliches Talent
zum Gellilligen und IßI-aiveil, wesswegeit ihm jugendliche weibliche
Figuren oft reizend gelungen sind. Unter diesen zeichnet sich die
hrlagdtilena aus. Sie hat zierliche Formen, aznnuthige Zuge; man
kann dem Werlieleicht ansehen, sagt Heinr. Meyer, dass der Iiiinst-
lcr solches, hvvrenig von der Wahrheit abweichend, einer jungci:
hiibschen Romerin nachgebildet hat; mit der Reue scheint es (ihr
kaum halber Ernst, und sie thut nur bussfertig, um desto rei-
zender z; ßrsgheinen. Eine andere lVIügLlü-lßllailßt in der Eremi-
tage zu eters urg.
Zu seinen vorziiglichsten Arbeiten gehört auch das von allen
vier Wclttheilen angebetete Herz Jesu, eine grusse Altarluiel, wel-
che 1780 die Iiönigiil von Portugal fiir eine von ihr erbaute Iiirche
zu Ligsabun verferiigeu liess; ferner die Decke der (Sellerie Colonriu
zu Boni und die Stadt Nlarino, unter der Gestalt einer jugendlichen
weiblichen Tigllr. (lnrgestellt, in den obern Zimmern der Villa!
Borghese. Auch in Böhmen und Mehren sind einige schöne ßil-
der von Batonifs Hand zu finden.
Der von ihm gemalten Bildnisse ist eine fast unglaubliche Men-
ge. Ausser dreien Piibstcil: Benedikt XIV., 0161118115 XIII. und
Pius VL, hat er last alle liirstlichen Personen, die zd seiner Zcill
Rom besuchten, abgebildet; unter diesen, auch Joseph 1T. und des"
gen Bruder Leopold von 'l'oscana, wofür er nicht blos von Joseph
und der Kaiserin Maria Theresia reich beschenkt, sondern von
erstem ebenfalls sammt seinen männlichen Erben in den Adelstaml
erhoben wurde. Auch von" dem Palast erhielt er den Ritterorden.
Mengs allein war im Stande durch den Weg des Verdienstes,
nicht der Bänke und Cabalcn, dem Batoni die oberste Stelle, die
er 40 Jahre unter den Künstlern zu Rom behauptet hatte, streitig
zu machen. Er hatte ohne Zweifel mehr praktisches 'l'alent als
dieser, dagegen wvar ihin Mengs in der Theorie überlegen. Nach
dem Tode des letzteren, den sein älterer Ncbenbuhler überlebte,
erhob sich gegen Batoni eine Parthei, die den ehrwürdigen Greis
zu kränlien suchte, allein sieyvaren, wie Fiorillo sagt, nichts an-
deres als Hunde, die gegen den Mond bellten. Er hat zwar vic-
les gearbeitet, was vergessen werden mag, allein auch Einzelnes.
was den VVerlaen von Maratti an die Seite gesetzt werden kann.
Heinrich Meyer urtheilt iibergdiescn Künstler ganz richtig, wenn
er sagt: Batoni besass Lebhaftigkeit und Wiirine des Coloriits, aber
Harmonie der Farben, die angenehme MVirlsuug und der Ton des
Ganzen gelangen. ihm gewiihitilich nicht; dagegen muss man ein-
zelne, vortrefflich und mit äusserstcr Sorgfalt ausgeführte Theilß
billig bewundern; zuweilen auch geistreiche Köpfe von kräftigen!
wahrhaften Ausilruclä. Von seinem Talente zum Geliilligen und
Naiven wurde oben gesprochen. Fiorillu I. 220 (i. Lanzi I. 550,
deutsche Ausg. Winclielmann und sein Jahrhundert, S. 282 (T.
BQFPEICIIOS und 83111715, berühmte Künstler von Sparta, bauten
unter Kaiser Augustus die Tempel clesllupitei- und der Juno (nicht
des Apollo und der Juno, wie Harduin berichtet) in den Denkmal:
len der Octavia. Es ist in der Erzählung des Plinius eine Zuthält
von Vollismährlein nicht zu verkennen, dass nämlich die überrei-
clien Baumeister Sauras und Batraehos (Eidechse und, Frbsch) aus
dem armenßparta den Römern auf ihre Kosten laraehtvulle Tem-
pel bauen, in der Aussicht, (lass sie" ihre Namen darauf setzeß
dürfen. Die Sage selbst hat sich offenbar an dem Frosch und de?
Eidechse an einer Säule jenes Teznpels gebildet, die Pliuiils als iil
columnaruin spiris gearbeitet anführt, und WVincliehhnnu iu ö-