Bathyclel.
i
Batoni
Girolamo.
PolIlPejo
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Auffallend bleibt es indessen dennoch, dass, wenn die bezeichne-
ten Weihgeschenlse zur Zeit des Crösus, in einen Zeitraum von
Ol. 51 bis 58 entstanden, Pausaiiius Umstände gemacht hätte, eine
so bekannte Zeit anzugeben, und dass gerade fremden Künstlern
die Arbeitlänvegtililaut wurde, und die einheimischen zuriiclxstehen
mussten. ie c wieri keit verschwindet wenn man mit Thiersch
eine frühere Bliithezeit äles Iiiinstlers annimmt.
Batlßwsliy, A-a ein sehr geschickter Maler in Dresden, aber von
Geburt ein Böhme. M. Bodenehr stach 1692 nach ihm das Bild-
niss von Georg lYIeister.
Batoni (BQUIODI), POIIIPGjO Girolamo, Historieninaler, geb. zu
Lucca 1708, gest. zu Rom 1787, der letzte Sprössling der gänzlich
nusgearteten italienischen Schulen, der beste Maler seiner Zeit.
Bis in sein siebentes Jahr schien er so dumm, als er ungestaltet
svar; es blieb ihm auch zeitlebens etwas Linkisches, das man aber
leicht übersah, wenn man ihn näher kennen lernte. Gegen seine
Neigung widmete sein Vater, ein Goldschmied, ihn seiner Iiunst.
Diese gab ihm Gelegenheit, sich in cler Zeichnung. zu üben, und
die Art, wie er den Auftrag der Lucceser, einen goldenen Iielch
von erhobener Arbeit zum Geschenk für Benedikt VIII. zu arbei-
Wten, ausfiihrte, bewies sein grosses Talent für diese Iiunst. Hier-
auf fand er unter mehreren Adeligen Freunde, auf deren Kosten er
sich nun der lYIalerei widmen konnte. S. Coiica und lVIasucci,
die damals beruhmtcsten Meister, warenl seine Lehrer, aber nicht
seine Muster in der Iiunst; ihn fesse ten Raiaefs unsterbliche
VVerlie und die Natur.
Die schöneTochter des Aufsehers über die Farnesina war incless
die Ursache, dass sein Genie sich nicht so früh zeigen konnte, als
man hätte erwarten können. llrIit dieser vermählte er sich in sei-
nem 22. Jahre, und da ihm seine damit unzufriedenen Gönner ihre
Unterstiitzung entzogen, so nöthigte ihn die Diirftigkcit, eine
Dlenge Portraits und Copien zu übernehmen. Aber auch diese letz-
teren erwarben ihm bald den Ruhm eines vorzüglichen Zeichners,
von dem man aber behauptete, dass er im Colorit zurück sei. Von
nun an häuften sich die ehrenvollen Aufträge bei ihm, und er ver-
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Idee, bald durch Wahl und Anordnunggneu zu seyn wusste, wäh-
rend er immer durch die VVärme seines Colorits iind die Grazie.
seiner Figuren anziehend war. Desshalb war ihm auch die Ehre
zugedacht, ein Gemälde für die Peterskirche zu verfertigen, wel-
ches in Mosaik gesetzt werden sollte. Der Gegenstand war die
Geschichte von Simon dem Zauberer, welcher in der Carthause
aufbewahrt wird. Die Uebertragung in Mosaik unterblieb. Eine
Menge Madonnenbilder, heilige Familien, Heilige beiderlei Ge-
schlechts, historische und allegorische Gemälde verfertigte Battoni
ausserdem für Privatpersonen, und unter diesen zeichnet man
besonders eine heil. Familie aus, welche der damalige Grossliirst
Paul fiir 1000 Pistolen kaufte. Fiir die Kaiserin Catharina malte
er eine Thetis, wie sie den Achilles von dem Centauer Chirlon zu-
riick erhält, und die Enthaltsamkeit des Scipio, beide in der Ere-
mltßge Zu St. Petersburg. Fiir den König von Polen vollendete
er zwei Scenen aus der Geschichte der Diana, fiir den König V01!
Preussen die Familie des Darius, wie sie sich vor Alexander nie-
dßrwifft, worin mairbesonders die Abstufung der Geniüthsbewe-
gung bewundert; die Dresdner Gallerie besitzt von ihm die allbe-