Basan,
Petef
Franz.
Baschenis ,
Evarisfo.
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ohne Anmuth. Die Stoffe behandelte er sehr natürlich und mit
grossem Geschmacke. In Venedig sind viele Bilder von ihm, man-
che von altem Geschmacke, aber doch den modernen sehr nahe.
Friaul hat nur eine Iireuzabnahme in der Abtey von Sesto, grosso
Figuren mit einer schönen Landschaft. G. Boel stach nach ihm
den Beruf des heil. Andreas, worauf der liiinstler (wahrscheinlich
fehlerhaft) Baxaisi genannt ist.
BilSHIl, P6126? Franz I-iupferstecher und Iiunsthändler zu Paris,
geb. dasellnst 1725, gcst. 1797, Schiller von Fessard und Daulld.
Dieser Iiiinstler fiihrte mit Geschicklichkeit die Nadel und den
Grabstichel, und verfertigte viele geschätzte Blätter für die Gallerien
von Dresden und des Grafen Briihl, nebst einer Menge anderer
Stücke nach Poelcnburg, Terbourgh, Sehouman u. a. Mit be-
sonderem Gliiclae copirte er Rembrandt; neben andern das Bildnis:
des Biirgerzneisters Sixt, einesFder seltensten Bli-itter jenes Meisters.
Basan besass iibcrdiess auch eine seltene Iienntniss der liupferstichc,
die er sich durch seinen ausgebreiteten Handel und besonders durch
seine Bekanntschaft mit Maricttc erwarb. Er schrieb auch ein
Dictionaire de grnveurs, das in der ersten Ausgabe von 1767 das
damals vorzüglichste VVerk dieser Art war. In der zweiten Ausg,
von 178g sind die neuen Artikel grösstentheils unbedeutend und
flüchtig. YVeit grösseren VVcrth hatte sein raisonnirendes Verzeich-
niss der Stiche aus dem Cnbinette Marictte, und diejenigen der
nach Rubens, Jordaens und Visscher gestochenen Blätter.
Unter Basaifs vorziiglichste Blätter gehören:
Antiope, nach Correggio , unter Basan's Leitung gestochen.
Die nackte Nymphe von einem Faun belauscht, nach Paul Ve-
ronese.
Ecce homo, nach M. A. da Carravaggio, qn. F01. Aus der Gal-
lerie Briihl.
St. Maurizius, nach L. Giordano, aus derselben Gallerie, quQFol.
Bacchus und Ariadne, nach demselben, aus der Dresdner Galle-
rie, qu. Pol.
Der Heiland, der das Brod bricht, nach C. Dolce, ebenda, ei-
nes der schönsten Stücke von Basan, F01.
Le grimaire ddiypocrate, nach Tcniers, qu. Fol.
Les joueurs de cartes, nach demselben, (lu. Fol.
La lecture diabolique, nach demselben, hol.
Le chanteur gothic, nach A. Both, F01.
Der Bürgermeister Sixt, nach Rembrandt, und andere seltene
Stücke nach diesem Meister.
Iin Ganzen beläuft sich sein Werk auf450 Stücke, die in vier Fo-
liobände eingetheilt sind. Die meisten Blätter dieses Werkes sind
bloss bezeichnet: Basan etc., oder chez Basan, weil er sich meh-
rerer junger Künstler bediente, die ihre Namen nicht auf die Plat-
ten setzten. Er bediente sich auch eines Monogramms.
BaSCheDlS, EV3PlSt0, aus Bergamo, geb. 1617, gest. 1677. Er
bßSaSS die Geschicklichkeit, iede Art von Iilangwerkzeugen so wahr
und rllltd darzustellen, dass sie nicht gemalt scheinen. Diese ord-
nete er auf Tischen , die mit höchst täuschenden Zeugen bedeckt
Waren, mischte darunter Musikblätter, Früchte, Schreibzeuge etc"
und aus dergleichen untereinander geworfenen Gegenständen setzte
er Bilder zusammen, welche das Auge täuschen und in mehreren
Sammlungen noch immer geschätzt werden. Acht waren ehedem 111
der Librcria S. Giorgio, die Zanetti rühmt. Lauzi II. 215- 3- A.