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B317,
James.
Bßfy, James, Maler und Iiupferstecher, gg. z__u Corlie in Irland um
1740, gest. zu London 1800. D18" Urtheile uber diesem l-iüngiley,
den man zii den besten und heruhmtesten der brrttischen Nation
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excentrisch, und zählt ihn zu denjenigen Iiunstleril, welche die
Natur verachten und vonihr verachtet irverclen. Nichts in der Welt
konnte er, nach der Meinung des Relerenien, treu und ähnlich
abbilden, und wollte ei- es lilersucheiil; so glich er einem "betrun-
kenen Reiter." Darum 11a e er sie auf das Fach des grossen
St ls eworfen, der, wie der Mantel der christlichen Liebe, alle
"by" g M" 1 d lse Zwar seien ein' F d G
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en in seinem Gemälde der olymiaischen Spiele schön nach der
Antike gezeichnet: allein in der liurbiing und dem {Xusdrucli gli-
chen sie den indianischen Wilden. HGiosseres FEYLllCIlSt rammen
Barfs Landsleute noch dessen schriftlichen Mittheilungen über
die Kunst ein.
Zwei Schooss-Siinden dieses Künstlers, dessen von Natur kraft-
volle und thätige Seele in Schwärmerei gliihte, waren, nach dem
Urtheile englischer Iiunstrichter, eine beleidigende Sonderharlaeil
der Sitten! als Mensch, und eine hastige liederliche und slaizzen-
hafte Nachahmung als Maler. In Rücksicht auf Farbe und Behand-
lung scheint er alle der Frescoiaialerei inwohnenclen Unvollkom-
menheiten auf die Oelmalerei übertragen zu wollen; das Colorit
blieb in allen seinen Werken harß, rauh, undurchsichtig, misstö-
nig und metallisch. '
Seine Art zu stucliren war von der der guten Meister ganz ver-
schieden. Wenn er nach Antiken zeichnete, so that er es mittelst
einer mechanischen Vorrichtung, der Delineator genannt; er malte
nicht nach der Natur, keine Portraite, daher ihm auch kein Vor-
rath von charahterisirter Mannigfaltigkeit ward; er verachtete alle
Voriibnngen dieser Art als unniithig und unter seiner Würde, so
dass er sich nach seiner Zurückliunft von Rom den Unwillen sei-
nes Gönners Beynolds zuzog, indem er den zwei Jahre wiederhol-
ten Bitten, ihm zu seinem Bildnisse zu sitzen, aus dem Wege ging.
Barfs Pinsel blieb in England müssig, besonders seit sein Ver-
such, den Tod des Generals Wolf darzustellen, den VVest bereits
mit viel Geschicklichkeit behandelt hatte, verunglückte und selbst die
Empfehlung lieynolcPs konnte nichts fruchten. Uebrigens wies er
oft ehrenvolle Aufträge von der Hand, blos weil siemit einer
Beschränkung in der Grösse der Figuren und im Maasse der Leim
wand bedingt waren, ohwohl vielleicht der wahre Grund seiner
Weigerung in dem Bewusstseyn seiner Unfähigkeit lag, etwas her-
vorzuhringen, das streng genug Form und Farbe hielt, um in der
Nähe besehen werden zu können. Sein Lieblingsmaass war 8Schuh
Höhe und 17 Breite. _
Bary war in der Malerei sein eigener Lehrer, und lieferte schon
in seinem 19. Jahre ein Gemälde, das den heil. Patricius, den
Schutzheiligen und Liebling Irlands, darstellt, wie er den König
von Cashell tauft, eine grosse Composition, mit vielen Zuschauern
beiderlei Geschlechts. Man sah das Bild zuerst auf clerAusstellung
zu Dublin und zwar mit allgemeinem Beithll; ein verborgene!"
Zauber schien aller Augen darauf zu fesseln. Der junge Iiiinst-
1er war selbst Augenzeuge seines Triumphes, allein man glaubte