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Heinrich.
Adam,
Albrecht.
Adam ,
trag des grnssen Beförderers der Kunst, des Königs Ludwig von
Bayern, verfertiget. Es stellt die Schlacht an der Moskowa dar,
und reihti sich an den Cyklus der früher von W. Kobell und P.
Hess gefertigten Schlachtgemiilde. Bis zum Oktober des J. 1335
muss es dem allerhöchsten Befehle zufolge vollendet seyn.
Es dürfte wohl wenige Künstler gehen, die sich dem ausschlies-
senden Studium der Pferde, besonders nach ihren verschiedenen
Raeen, mit solchem Fleisse gewidmet haben, als Adam. Er hat
daher auch als Pferdemaler einen europäischen Ruf. Er wciss die
Eigenthiiixilichlteitcn und Formen dieser Thiergattung mit Sicher-
heit zu geben. Die Correktheit der Zeichnung, die wvohlberechnete
Haltung des Ganzen, die Harmonie und Klarheit der Farben, die
breite Behandlung bis zu den Beiwerken herab, geben ein voll-
endetes Bild. Grösstentheils sind seine gelungenstcxx Arbeiten auch
die schwierigsten, worin er sich am meisten gefällt. Das Plerd in
seiner gereizten Natur, in seiner angestrengten Kraftäusserung im
Schlachtengewühle, sich mühend vor dem Pfluge, an belasteten
VVagen darzustellen, gab ihm manchen Stoff, seine Kräfte nicht
nur in Schilderungen der mannigfaltxgsten und schwierigsten Stel-
lungen dieses Thieres zu versuchen, sondern auch das dabei nach
aussen strebende Leben, den in alle Formen sich ergiessenrlen Cha-
rakter zu entwickeln, und somit den Werken das Interesse, d. i.
VVahrheit und Bedeutung zu geben. Voll Feuer, Wahrheit und
Leben sind auch seine Schlachtgemälde.
Adam bediente sich zur Bezeichnung seiner Bilder eines Mono-
gramms oder der Initialen A. A.
Unter den zehn Kindern dieses Künstlers befinden sich drei
Söhne: Beno, Franz und Engen, welche sich der Kunst Widmen
und unter Leitung des Vaters in dessen Attelier arbeiten. Sie be-
rechtigen zu den schonsten Ilodnungen. Einer (lerselben, Franz,
ist durch mehrere Lithographien nach seines Vaters Bildern be-
ltannt.
Adam, Heinrich, Bruder Albrechts, trefflicher Zeichner, Kupfer-
steeher und Landuehaftsmaler, wurde 1787 1-11 Nördlingen geboren.
Auch er war, wie sein Bruder, zur Conditorei bestimmt. Doch
sah sich der Vater nach mehrjäihrigem vergeblichen Bemühen ihn
fiir sein Geschäft tüchtig zu machen, endlich genöthigt, der Neigung
des Sohnes zur Kunst nachzugehen. Heinrich kam 1807 nach Augs-
burg, radirte da anfangs Ausschneidbilder und zu eolorirende Schlacht-
stüelie, wählte aber zu seinem Studium die Landschaft. Im J. 1803
kam er nach München. Hier erkannte er erst in den herrlichen
Kunstschätzen, die sich seinem Auge darboten, die höhere Bürlilll-
mung des Künstlers, zugleich aber auch die grossen Schwierigkei-
ten, die derselbe auf seinem Wege zu bekämpfen hat.
In München arbeitete er für das grosse Werk des geheimen Raths
von Wiebeking einige Platten aus, und nahm selbst einige Brücken
nach der Natur auf. Im J. 1811 machte er mit seinem Bruder seine
erste Reise nach Italien, hielt sich längere Zeit am Comer-See auf,
und radirte dort für einen Bunsthiindler in Mailand eine grosse
Platte nach Albrecht Adam's Gemälde, welches italienisches Militair
in reichen Gruppen vorstellt. Das Gegenstück fertigte er das näch-
ste Jahr in München. Aus dieser Zeit sind auch vier radirte An-
sichten vom Gomer-See in nicht unbedeutender Griissc und mehrere
andere Blätter für Iiunst- und Buchhändler. Auch für das Werk
des Grafen von Rechberg über russische Costums lieferte er meh-
rere Blätter. Im Jahre 1815 radirte er in Mailand sechs Jagdstü-
cke nach seines Bruders Gemälden, und nach seiner Rückkehr in's