Volltext: A - Boe (Bd. 1)

Bartholomcw , 
Bartoli , 
etc. 
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nun an brachte er immer grosse Gemälde zu der Ausstellung, die 
die Aufmerksamkeit erregten, worunter besonders die Belagerung 
von Calais, (gestochen von Anselin) sich auszeichnet. Im Jahre 
1809 stellte er den Kaiser dar, wie er die Quellen des Moses be- 
sucht und das Jahr vorher, dessen Zug über die Landenge Suez, 
beide geschätzte Gemälde, so wie ein früheres: Eüstach von St. 
Picrre vor Eduard III. Im Museum und im Senatspallaste sind 
mehrere Deckengemälde von ihm, die geschätzt werden. 
BaTIlIOlOmBW, B. oder V., ein vorzüglicher Blumenrnaler neu- 
ster Zeit zu London. _ Die Lebensverhältnisse dieses Künstlers 
kennen wir nicht, doch wird es den Kunstfreunden erfreulich seyn, 
zu vernehmen, dass seine Leistungen zu den ausgezeichneten ge- 
hören, indem der Künstler nicht nur botanische Gegenstände mit 
aller Treue wiedergab, sondern auch durch Anwendung zufälliger 
Accessorien seinen Compositionen einen Werth verlieh, die sie über 
die gewöhnlichen Erzeugnisse der Blumenmalerei erhebt. 
Der Iiünstler ist wahrscheinlich noch am Leben, wenigstens war 
 er noch 1851 thätig.  
Bartoli, (Barthoh), Pietro Santi, Maler und Irupferstecher, gg- 
nannt Perugino, geb. 1635, gest. zu Rom 1700, nicht 1670 oder 
1705, wie man in Fiisslfs Lexicon und bei Adelung angegeben 
findet. Dieser Iiiinstler wird in den meisten Verzeichnissen von 
Kupferstechern unter dem Namen Bartoli aufgeführt, er heisst aber 
Pietro Santes und war aus Bortola oder Braitola gebiirtig, wie es 
unter einem seiner Blätter in der Folge nach Lanfranco ausdrück- 
lich steht. Und somit scheint die Angabe, dass er zu Perugia das 
Licht der Welt erblickt habe, unrichtig zu seyn, doch ist es nicht 
zu bestimmen, woher ihm der Beiname geworden. Santes war N. 
Poussin's Schüler und von diesem hatte er den guten Geschmack 
in der Zeichnung des Antiken sich angeeignet. Dennoch ist er 
nicht frei von Manierismus, aber geistreich in seiner Manier. 
Winckelmann schiitzteihn hoch, und gab den Rath, junge Leute, 
die nach der Iienntniss des Schönen trachten, zu den Werken des 
Bartoli zu führen, um ihnen Geschmack am Antiken beizubringen. 
Die Gemälde dieses Iiiinstlers sind in geringer Anzahl vorhan- 
den, grösstentheils CoPien, obgleich er auch inei enen Erfindun- 
gen Verdienstliches leisten konnte. Besonders treälich copirte er 
Poussirüs Gemälde, und zwar so genau, dass die Nachbildungen 
den Meister beinahe tauschten. 
Bartoli verwaltete bei dem Pabste und der Königin Christina von 
Schweden die Stelle eines Antiquarius. Er hinterlicss neben einer 
Sammlung geistreicher, obgleich manierirter Zeichnungen, auch 
eine Masse von 'I'hatsachen, die um so schätzbarer sind, als da- 
mals niemand daran dachte, sie aufzubewahren. Sie sind zerstreut 
abgedruckt nach der Handschrift in der namenlosen Roma antica, 
die 1741 in 8. erschien, und geordnet nach den Localitäten, stehen 
sie in Fea's Miscellaueen I. 222 - 75. 
In der k. Bibliothek zu Paris verwahrt man einige von diesem 
Iiiinstler in Wasserfarben ausgeführte Zeichnungen nach antiken 
Gemälden, welche 1757 in Kupfer gestochen und sehr sauber illu- 
minlrt wurden. Bartoli erreichte seinen grössten Ruhm als Zeich- 
ner und Kupferstecher, und unter letzteren nimmt er eine vorzüg- 
liche Stelle ein. In seinen Werken scheint wenig Fleiss zu seyn; 
aber dennoch sieht man, dass sie mit mehr Sorgfalt schwerlich bes- 
ser gertlaßht werden könnten. Seine Schraifirun en sind sinnreich 
und mit Geschmack gewählt und das Ganze elfeitvoll nicht durch 
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