Barth ,
Czu
Barthe ,
Girard
de
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schiedenen Zeiten geliefert und namentlich waren es auch die herr-
läzhen Iiunstschätze der bayrischen Hauptstadt, welche den Iiiinst-
ler beim Studium begeisterten. Später suchte er in Rom die Weihe
des ächten Künstlers zu empfangen und von dieser Zeit an lieferte
er mehrere trelfliche Werke. Das erste, durch welches er sich
1848 in Rom bekannt machte, war das schöne Portrait des Malers
C. Fohr. Daselbst arbeitete er auch mit Amsler am Titelhlatte zu
Cornelius Niebelungen, einem Blattc, das beiden Künstlern zu gros-
ser Ehre gereicht.
Durch seinen Christusliopf nach Holbein; hl. fol., hat er sich.
unter die ausgezeichnetsten Stecher gestellt, indem er eine ganz
eigenthümlichle, von wenigen Künstlern eübte Behandlungsweise
darin zur grössten Vollendung gebracht hat. Das Ganze 1st mit
der engen Schraffirung ausgetiihrt, welche von den meisten Kup-
ferstechern verworfen wird, weil sie zu leicht in das Harte und
Metallcne übergeht und weder die Weichheit des Fleisches, noch
die Wirkung der Farben darin jemals erreicht worden ist; Gesicht
und Hals sind mit ausnehmender VVeichheit und VVahrheit darge-
stellt; bewunderungsvvürdig Bart und Haare, und das Ganze iius-
serst harmonisch gehalten. Treiflich ist auch das grosse Blatt nach
Overbeclt, die sieben magern Jahre darstcllend, und nicht weni-
ger schön die Portraite von Fried. Schlegel, von Alexander Für-
sten von Thurn und Taxis, nach des Künstlers eigener Zeichnung,
und jenes von Rafael, nach dem Originalgemältie in der k. Gat-
lerie zu München. Die Zuge des Originals sind in diesem Blatte
viel treuer gegeben, als in dem von B. Nlorgheu, welches zwar
zierlicher gestochen ist, aber den Charakter weniger richtig, und ei-
gentlich ganz verfehlt darstellt.
Im' Musenalmanach von Chamisso und Schvvab 1854 ist von
Barth "das Bildniss des Dichters Rückert, und jener von 1837i
enthält von ihm das Portrait des Adelbert von Chamisso, nach R.
Beinick's Bild. Diese beiden Bildnisse, ersteres nach Earth's eige-
ner Zeichnung, sind lebendig undßdoch in edler, nachdenklicher
Ruhe aufgefasst und in einer ebenso anspruchlosen, als treuen
Technik aus eführt. Es herrscht darin eine erfreuliche Mitte zwi-
schen der äitern deutschen und italienischen Manier und der
Eleganz der neuen Iiupferstecher.
Noch erwähnen wir das Brustbild der Maria, nach Holbein; in 4-
Bürtll, JOSBPh VOII, ein geborner Münchner und Canonikus zu
Wiesensteig, eine Stelle, die er später mit der Pfarre zum heil.
Moritz in Augsburg vertauschte. Er zeichnete und malte mehrere
Copien nach den Gemälden der k. Gallerie zu München und stellte
auch Landschaften dar, die nicht ohne Verdienst sind.
Dieser Dilettant starb nach Lipowsky zu Augsburg um 1794,
etliche sechzig Jahre alt.
Barth , CTeSCeUtla VOR; Portraitmalerin zu München, deren
Bilder eine schöne Iiunstanlage verrathen. Man sah von ihrer Ar.-
beit mehrere Proben in den Sälen des Iiunstvereins, und sie fährt
noch immer fort ihre Kunst zu üben.
Barthe: Glrard de 13-, ein französischer Maler, hielt sich Z1!
Anfang unsers Jahrhunderts zu Moskau auf, und entwarf dort die
Zeichnungen zu der Sammlung der Ansichten von Moskau, d"?
von Guttenberg, Laminit, Lory und andern auf Kosten Walßßl"!
von Herisau gestochen und colorirt wurden. Ausser diesen Ge-
mälden lieferte er noch mehrere andere Ansichten und Landschaf-
Naglefs Künstler-Lax. I. Bd. 19