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Adam ,
Albrecht.
der Zeichnungs-Altademie, Christoph Zwinger und an dessen treff-
lichem Sohne, Gustav, theilnehinende Freunde fand, welche ihm
in Allem, was die Kunst befördern konnte, Beistand leisteten. In
dieser Stadt verliess er die Conditorei ganz und erwarb sich an-
fangs seinen Unterhalt durch Forinschneiden. Eine, ergiebigere
Quelle fand er bald in der Portraitiiialerei, die jezt, neben seinem
Studium nach der Natur und seinem Besuche der Akademie, seine
Zeit in Anspruch nahm. Iin Sommer des Jahres 1306 besuchte er
seine Vaterstadt wieder und machte dort seine ersten Radirungen,
welche 6115 ÖBliittern Jagden und andern kleinen Stücken bestehen.
Im November desselben Jahres ging er nach Augsburg, beschäftigte
sich auch dort mit Portraitmalen und richtete seine Aufinerksaiu-
keit besonders auf militärische Gegenstände. Im folgenden Jahre
machte er mit seinem Freunde, L. RugClldilS, seine erste Reise nach
München, wo ihn die Sammlung von liuiistschiitzen so sehr be-
geisterte, dass er sich sogleich entschloss, den künftigen Wohnsitz
dort aufzuschlagen. Er fand daselhst an dem Flügel-Adjutanten
Grafen von Frohberg-Montjois und an dem königl. Oberststallinei-
ster Freiherrn von Iiessling Freunde und Gönner, welche zu sei-
nem Fortkommen wesentlich beitrugen. Ersterer nährte besonders
seine Neigung zur Schlachtennialcrei, und im Jahre 1809 begleitete
der Künstler diesen seinen Gönner auf den Feldzügen nach Oester-
reich, wo er an dessen Seite den vorzüglichsten Schlachten bei-
wohnte. Bereichert mit einem Portefeuille von interessanten Stu-
dien kam er im Mai desselben Jahres nach Wien, und fand bei
den damals dort anwesenden französischen Offizieren grosse Auf-
munterung und. viele Beschäftigung. Er malte daselbst viele Por-
traite zu Pferde und kleine Episoden aus jenem Iiriege, welche ihm
den Vortlieil verschafften, mit vielen ausgezeichneten lYIänneru je-
ner ewig denkwürdigen Zeit bekannt zu werden.
Die dort verfertigteil Werke zogen auch die Aufmerksamkeit des
Viceköiiigs von Italien auf sich, und der kunstsinnige Fürst erwies
dem Künstler die Ehre, ihn in Begaileitung des Obersten Bataille in
seinem Attelier zu besuchen. Zug eich machte er ihm den Antrag,
in seine Dienste zu treten. Adam folgte nun seinem Fürsten nach
Mailand, wo ihm gluckliche Tage bluhteii. Er begleitete densel-
ben auf allen seinen Reisen und im Felde. Im J. 1810 folgte er
ihm durch Oberitalien bis nach Ancona, wo der Iiünstler die Er-
laubniss erhielt, nach Rom zu reisen. Allein ein heftiges Fieber
machte seinen Gesundheitszustand sehr bedenklich, und versetzte
ihn indie Nothwemligkeit, wieder nach Mailand zurückzukehren.
Auch hier konnte er seine verlorne Gesundheit nicht wieder erlan-
gen, die ihm nur dann erst wieder winkte, als er auf heiniathli-
chem Boden einer veränderten Luft genoss. Im März des Jah-
res 1811 kehrte er nach Italien zurück, fand dort die gewohnte
freundliche Aufnahme, und erhielt den Auftrag, für die Fürstin
12 ßquarellzeichnungen aus dem Iiriege 1809 zu verfertigen. Zu-
gleich begann er sein erstes grosses Schlachtgemiilde aus demsel-
en Feldzuge, die Schlacht bei Leoben in liiirntlien. Einen gros-
sen Theil dieser Arbeit verfertigte er auf dem Landhause eines
Freundes am Coiner-See, da die Luft in Mailand immer nachtheilig
auf seine Gesundheit wirkte. Im Friihjahre 1812 war dieses grosse
Bild vollendet. In demselben Jahre vermählte er sich auch, musste
aber bald von der Seite der jungen Gattin, um seinem Fürsten
'hach Russland zu folgen. Er begleitete ihn auf allen beschwerli-
chen Miirschen und in allen Schlachten bis nach Moskau, wo er
vierzehn '1':ige das fürchterliche Schauspiel der brennenden Stadt
vor sich sah. Er ertrug alle Beschwerden dieses Krieges, der da-