Barozzi ,
Giacomo.
Barre ,
Jean -Jacques.
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Er bestimmte die Form und die Verhältnisse derselben nach den
besten Werken der Architektur des alten Roms, und diese Bestim-
mung erhielt ein so klassisches Ansehen, dass lange Zeit den Vi-
gnola und die Alten zu befolgen, fast für gleichbedeutend genom-
men wurde. Aber er unterwarf in sofern die römische Baukunst
einer willkührlichen Beschränkung, indem er nur Eine Form der
Capitäle für jede Ordnung festsetzte, da doch die zahlreichen in
Itom yorhandenen antiken Säulenknüufe eine ungemeine Nlannigfal-
tigkeit in ihren Gestalten bemerken lassen. Neueste Beschreibung
Roms "von Bunsen, etc. 1. c. Ein Raisonnement über den Werth
des Iiunstlers, und über das Wesen der Architektur, welches in
seinem Werke herrscht, ibt auch Quatremere in dem bezeichne-
ten Dictionnaire. Vignola hatte einen Sohn, Namens Hiazynth,
welcher sich ebenfalls der Architektur widmete, aber den Ruf sei-
nes Vaters nicht erreichte.
Barra- S. Bara.
Barraband, Maler im naturhistorischexi Fache, geb. zu Aubusson,
gest. um 1815. Er war ein Schüler von Malaine, und malte Blu-
men , Vögel, Insekten, Schlangen und vierfiissige Thiere, auf Ve-
lin und in natürlicher Grösse. Die Vögel gehören zu Levaillanüs
Beisewerh und die Insekten malte er für Deterville. Mehreres
von ihm ist auch in dem grossen Werke über Aegypten. Barra-
band malte auch Thierstiicke in Oel und galt fiir einen trefflichen
Künstler. Im Jahre 1804 wurde ihm eine goldene Medaille zu Theil.
Barralet, auch Baralet, Barolet und Barrolet, J. J. ,
ein englischer Landschafts- und Marinemaler, der um 1760 blühte.
Bartolozzi, Cipriani, Grignon und V. M. Picot haben nach ihm
gestochen.
Barranca, Franc., Genremaler, welcher um 1646 in Andalusien
lebte. Man findet von ihm Banibocciaden, die sich durch Wahr-
heit des Colorites und gute Charakteristik auszeichnen. Quilliet.
Ein Peter Barranca zeichnete um 1780 einige Blätter für die neue
-Ausgabe des Donquixotte. Er war Maler.
Barras, Sebastian, Maler und Stecher in Schwarzkunst, geb. zu
Aix 1680, gest. 1710. Die Arbeiten dieses Künstlers sind selten
und schön. Er lieferte die 22 Blätter zu dem Cabinet de M. Boyer
d'Aiguilles, wovon zu Anfang des 13. Jahrhunderts die erste Aus-
gabe erschien. Diese ist sehr selten; die zweite von 1744 hat Kup-
fer von Coelemans. Ausser diesem Werke kennt Heinecke nur
noch das Bildniss des Arztes L. Macharkysus nach Van Dyck; fol.
Coelemans soll 1696 eine Madonnanach ihm gestochen haben,
die also der Künstler im 16. Jahre gemalt haben müsste, wenn
Rost das Geburtsjahr des Barras richtig angegeben hat.
Barre, J. de 1a. s. Bara.
Barre, Jean-Jacques , Medailleur, geb. zu Paris H3. Man kennt
von diesem vorzüglichen Künstler bereits treffliche edaillen. Seine
Köpfe sind von grosser Aehnlichkeit und mit Sorgfalt und Feinheit
ausgeführt. Ein Muster in ihrer kArt ist die Medaille auf Dr. Gall
(1820), und das Bildniss Shakespeards für die Series numismatica
universalis ausgeführt. Meisterhaft ist auch eine grosse ägyptische
Medaille, welche Pankouke für die Subscribenten auf das Pracht-
werk der Description de PEgyPte, nach J. Dubais" und Lafiteß
Zeichnung prägen liess (1826). Andere Werke dieses Künstlers sind