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Baroecio ,
etc.
Friedrich.
Baron ,
Johann.
Gallerie übersetzte Barmherzigkeit. Im k. Museum zu Neapel
zeichnet sich eine heil. Familie aus, welche in der letzten Zeit zu
Rom aus der Sammlung des Fürsten Aldobrandini erstanden wur-
de. Dieses Gemälde gehört, mit der Beata Michelina, zu Baroc-
cio's anmuthigsten Werken. Seine Cabinetsbilder befinden sich in
verschiedenen Gallerien. Besonders gerne stellte er die Anbetung
den Madonna vor dem öttlichen Iiinde dar. Ein solches Bild ist in
der ambrosianischen Biiibliothek zu Mailand, im Hause Bolognetti zu
Rom, in einem andern edlen Hause zu Cortona, in der k. k. Gallerie
zu Wien. Ein Ecce homo Iiopf ist auch oft wiederholt worden, wie
manche heil. Familie, die er wunderbar verschieden darstellte; zu
"wiederholten Malen die Ruhe in Aegypten, wo Joseph dem Iiinde
Kirschen vom Baume bricht.
Man muss erstaunen, wenn man bedenkt, dass dieser Künstler
bei einer schwächlichen Gesundheit, die ihm nur erlaubte täglich
zwei bis drei Stunden zu arbeiten, so viele grosse Werke und
eine unendliche Menge Zeichnungen hinterlassen habe. Ueber-
dies radirte er noch einige Blätter, die ungemein lleissig und mit
einer sanften zierlichen Nadel ausgeführt, und in guten Abdrücken
selten sind.
Die Entziiekung des heil. Franz, 1581, unter dem Namen der
Begnadigung bekannt; H. 20. Z. Br. 12 Z. Dieses Blatt galt
auf tranzäsischeil Auktionen 25 56 Fr., bei P. van Amstel
12 fl., bei VVinlsler und Schneider drei Rthlr.
eDie Verkiindigun Mariä; H. 16 Z. 2 L., Br. 11 Z. 5 L, Am.
stel- 50 fL; Winilsler 6 Rthlr.
Die Stigmatisation des heil. Franziscus; H. 8 Z. 6 L., Br. 5 Z. 5 L.
Die sitzende Maria; H._5 Z. 811., Br. 5Z.1L. Amstel 14 fl. 10St.
Eini e schreiben dem Baroccio 5 Blätteiazu; Bartsch XVII. S. 1.
sagt aber, dass er sicher nur die erwähnten vier gefertiget habe.
Heinecke legt ihm fast ein Dutzend bei. Sie sind mit dem Namen
des Künstlers, oder mit den Initialen F. B. V. F. bezeichnet.
BQTOCGIO, FPHBZ, Neffe und Schiller des berühmten Baroccio, war
nach Virloy Maler, Zeichner und Iiupferstecher; allein Proben von
letzter Kunst kannte selbst Heimcke nicht. Er lebte um 1530.
Baroccro, Ambrosius, berühmter Bildhauer seiner Zeit, der von
Mailand nach Urbino an den Hof des Herzogs Federico Feltrino
gerufen wurde, um seinen Pallast mit Sculpturen zu verzieren. Er
war einer von Friedrichs Vorältern, oder vielleicht Vater dieses be-
rühmten Malers. Die Bildnisse beider Künstler in den florentini-
sehen Gallerien haben eine auffallende Aehnlichkeit, so dass man
allerdings auf den Vater oder den Grossvater schliessen dürfte.
Dieser ältere Baroccio ist vielleicht Eine Person mit jenem Ariz-
bruogio da Urbino, der das Portal der Camaldolenser-Iiirche St.
Michele zu Venedig mit Laubwerk und andern Ornamenten zierte.
BZIPOXI oder Baronius, Johann, genannt Tolosano, Zeich-
ner und Iiupferstecher von Toulouse, wo er 1651 das Licht der
Welt erblickte. Er lebte viele Jahre in Rom und arbeitete dort
noch gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts. Seine Werke be-
stehen in Historien und Portraiten, und unter letzteren zählt man
59, welche berühmte italienische Künstler darstellen, zu dem Be-
wen, was er in dieser Gattung geliefert hat.
Noch sind zu erwähnen:
Die Philister von der Pest behaftet, nach Poussin's Gemälde im
mus. roy. zu Paris. Galt bei Logette 50 Fr. Dieses Gemälde
hat auch Picart le romain gestochen. Gr. qu. F01.