Volltext: A - Boe (Bd. 1)

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Bzu-ner, 
Lu dwig. 
Buroccio etc. , Friedrich. 
Büfller, Ludwig, ein Franzose, war 1678 Hofmaler in Turin und 
"Mitglied der Akademie, die zu dieser Zeit von ihm und andern 
Malern gegründet wurde. Ob Werke von diesem Künstler bekannt 
sind, wissen wir nicht.  
BGTUCS, JOlL, Iiupferstechei-zuDresden um 1770. Man kenntvon ihm 
Landschaften, Prospekte u. a. nach Zingg, van de Velde u. s. w. 
Barney, JOSCPh, ein englischer_Iiupfersteclier, dessen Basan er- 
wähnt. Er arbeitete in Puulstimlaxuex- nach Hilllliltull u. a. 
BEIITIS, ein. englischer Iiupferstecher, stach 1785 zu Paris Lkmclscluif. 
ten nach Vernet und andern. 
Baroccio (Barozzi oder FioriFederico),Friedrich, i-iisiorien- 
maler und Iiupfersteclier, geb. zu Urbinu 1528, gest. 1612. Er 
lernte bei B. Franco zu Venedig, vervollkommnete sich nach Ti- 
tian und ging in seinem zwanzigsten Jahre nach Rom, wo er mit 
Schülern llafaePs arbeitete und den Huhin der römischen Schule 
unterstützte, den die Zuccherrfs in etwas verdunkelt hatten, in- 
dem sie die rohen Stellungen ihrer Figuren den edlern des Rafael 
verzogen. Er verfertigte viele Bildnisse und historische Gemälde, 
und liebte vorzüglich geistliche Gegenstände. Elan schätzt beson- 
ders seine lVIarien, die er nach seiner Schwester, so wie das Kind 
Jesu nach seinem Enkel malte. Er hatte eine richtige Zeichnung, 
war vollkommen in denliunst des Colorits, sinnreich und anind- 
thig in seinen Conipositionen, oft unubertreffhar in den Gedanken. 
Seine Färbung ist lieblich, aber nicht ganz wahr, dagegen weiss 
er doch durch die optische Täuschung von Licht und Schatten 
viel Wirkung zu Verbreiten. Rafael, und Correggio waren seine 
Muster, er strebte sie zu erreichen, steht aber hinter beiden zu- 
rück. Seine Manier, sagt Lanzi, nahm er nicht von Correggio, 
sondern es ist dies eine freiere Nachahmung dieses grossen Mei- 
sters. In den Kinder- und Frauenköpfen kommt er ihm zieniljgi 
nahe, so auch in den leichten Falten, den reinen Umrissen, er 
Verkürzung der Figuren; im Ganzen genommen aber ist seine 
Zeichnung nicht so breit und frei, sein Helldunkel minder ideal, 
die Tinten, wenn sie auch leuchten, und an Correggiifs Irig-Far- 
ben erinnern, sind doch nicht so kriiftig und wahr. Wunderbar 
jedoch ist, dass seine Farben, wie widersprechend sie untereinan- 
der sind, unter seinem Pinsel so Verschmelzen, dass, wie Lanzi 
sich ausdrückt, keine Musik dem Ohre so wohl tliut, als ein Bild 
von ihm dem Auge. Dieses liegt, nach unserem Schriftsteller, 
grossentheils im Helldunkel, worauf sich Baroccio besonders legte, 
und zuerst in Unteritalien die Künstler wieder hiiilenkte. Behufs 
dieses Helldunkels machte er sich kleine Standbilder aus Kreide 
oder Wachs, wie der geschickteste Bildhauer. In der Composition 
und_beim Ausdruck jeder Figur berieth er sich immer mit der 
Wahrheit. Er versuchte die Modelle auf mehrere Arten, und sah 
zu, ob sie in dieser oder jener Geberdung irgend etwas Gewalt 
litten, bis er die natürlichste herausfand, und so that er jedem 
Kleide, jeder Falte keinen Strich, den er nicht auch am Modell 
sah. Hatte er nun die Zeichnung gemacht, so bereitete er einen 
Carton, so gross, als das Werk, und riss auf dein Grunde der 
Leinwand die Umrisse ab; auf einem andern kleinern versuchte 
er die Farbenvertheilung; dann führte er es erst im Grossen aus. 
Ehe er jedoch die Farben auftrug, _machte er sich erst sein Hell- 
dunkel ganz genau, wie noch wenige unvollendete Bilder zeigen 
Neuere Kritiker wollen dem Barroccio fast kein Verdienst ein
	        
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